Zusatzfunktionen
Blautonreduktion
Die Reduktion von Blautönen im angezeigten Bild ist keine neue Erfindung, sondern wird von vielen Herstellern angeboten. Erreicht werden soll eine Bilddarstellung, die die Augen nicht so schnell ermüden lässt. Beim Iiyama ist dafür eine Abstimmung in drei Stufen möglich. Je höher der Wert gewählt wird, desto gelblicher wird eine eigentlich weiße Seite angezeigt. Beim Lesen von längeren Texten kann dies tatsächlich angenehmer für die Augen sein. Der Monitor nimmt aber leider neben der Blautonreduktion zusätzlich andere Einstellungen vor. Bei der ersten Stufe wird die Helligkeit zum Beispiel unveränderbar auf 100 und auf der höchsten Stufe auf 60 festgeschrieben. Die Farbeinstellungen sind ebenfalls nicht mehr aufrufbar. Dies ist eine sehr ungewöhnliche Maßnahme, da gerade die Helligkeit oft auch ein subjektives Empfinden ist und dem Anwender so unnötig Freiraum genommen wird.
X-Res-Technologie
Hinter dem etwas exotisch anmutenden Namen steckt im Prinzip einfach nur ein etwas stärkerer Schärferegler. Auch in diesem Bereich sind drei Stufen wählbar. Die Bilddarstellung wird tatsächlich schärfer, aber auch deutlich unnatürlicher. Erfreulicherweise lassen sich in diesem Modus auch die anderen Parameter wie zum Beispiel die Helligkeit verstellen. Zu empfehlen ist der Modus aber nur für Spezialgebiete, etwa technische Zeichnungen, auf denen viele feine Linien voneinander unterschieden werden müssen.
Bildqualität
Beim Reset stellt der Monitor folgende Werte ein: Helligkeit 100, Kontrast 50, Bildmodus „Benutzereinstellung“ mit Rot, Grün und Blau jeweils auf dem Wert 100. Diese Werte wurden für die nachfolgende Beurteilung der Werkseinstellung verwendet.
Die Helligkeit ist wie üblich zu hoch, die Kontraste wirken aber gut, die Farben harmonisch und die Darstellung scharf. Durch die recht geringe native Auflösung in Kombination mit einer großen Bildschirmfläche wirkt das Bild teilweise sogar überschärft und auch etwas gröber. Dieser Effekt kann auch nicht über die Einstellungen eliminiert werden. Durch das verwendete VA-Panel wird dafür aber ein Glitzereffekt ausgeschlossen, auf den einige Anwender sensibel reagieren.
Graustufen
Bei den hellen und auch dunklen grauen Balken konnten nur die jeweils letzten Exemplare nicht mehr vollständig vom Hintergrund unterschieden werden, aber selbst diese waren noch zu erahnen. Dies spricht auf jeden Fall subjektiv für eine gute Voreinstellung des Monitors.
Ausleuchtung
Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so, wie man es mit bloßem Auge sieht; hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.
Die Ausleuchtung des Gerätes ist nahezu perfekt. Bei komplett schwarzem Bild war ein sehr leichter Lichthof in der unteren linken Ecke erkennbar. Im alltäglichen Betrieb ist dieser aber absolut nicht wahrnehmbar. Selbst das Bild bei sehr langer Belichtung zeigt nur in diesem Bereich eine deutlichere Abweichung, die sonst häufig wolkige Ausleuchtung ist nicht erkennbar. Wir vergeben daher ohne zu zögern die Bestnote.
Bei einer Betrachtung von schräg oben nimmt der Kontrast deutlich ab und das Bild wird aufgehellt dargestellt. Eine Verfärbung ins Gelbliche ist aber nicht ausmachbar, wodurch auch in diesem Bereich kein Anlass zur Kritik besteht.
Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Der Hersteller gibt den maximalen Kontrast mit 3000:1 und die Helligkeit mit 300 cd/m² an. Vermessen haben wir wie üblich die Werkseinstellung, bei der die maximale Helligkeit eingestellt wurde. Die maximal messbare Helligkeit betrug 350 cd/m², und in der geringsten Einstellung waren noch 85 cd/m² messbar, was auch bei stark abgedunkelten Räumen niedrig genug sein sollte.
Der zackige Verlauf der Kontrastkurve ergibt sich durch unsere Messeinheit, die den Schwarzwert auf „nur“ zwei Stellen hinter dem Komma ausgeben kann. Wir gehen davon aus, dass bei feinerer Abstufung ebenfalls eine lineare Kurve zu sehen wäre. Verstecken muss sich das Gerät in diesem Bereich aber in keinem Fall, denn durchschnittlich konnten wir einen Kontrast von über 5000:1 messen.
Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in Prozent und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert.
Die durchschnittliche Abweichung liegt bei der Helligkeitsverteilung bei knapp 10 Prozent. Zusammen mit der Maximalabweichung von über 20 Prozent in einem Messfeld kann in diesem Bereich daher keine gute Note mehr erreicht werden.
Bei der Farbreinheit sieht es sogar noch etwas schlechter aus. Der Durchschnitt liegt mit einem Delta von 2 noch in einem akzeptablen Bereich. Wegen der hohen Abweichung in der unteren rechten Ecke müssen wir aber einen weiteren Punkt abziehen. Insgesamt schneidet das Gerät daher schlecht ab, obwohl subjektiv keine auffälligen Abweichungen feststellbar sind und auch nur eine Ecke diesen schlechten Wert aufweist.
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der Iiyama besitzt eine stumpf-matte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion.