Bildqualität
Panel-Rahmen und -Oberfläche sind matt und wirksam entspiegelt. Lediglich bei komplett schwarzem Bildinhalt wird eine matte Spiegelung des Betrachters sichtbar.
Beim Reset stellt der Monitor folgende Werte ein:
Bildmodus: | k.A. |
Helligkeit: | 100 |
Kontrast: | 70 |
Gamma: | Gamma 1 |
Farbtemperatur: | Benutzer |
RGB: | 50/50/50 |
Color-Gamut: | k.A. |
Schärfe: | 5 |
Reaktionszeit: | Mittel |
Diese Werte wurden für die nachfolgende Beurteilung bei Werkseinstellung verwendet.
Graustufen
Der Grauverlauf ist in der Werkseinstellung nahezu einwandfrei, nur ein ganz leichtes Banding ist zu beobachten. Farbschimmer treten nicht auf.
Auch bei der Graustufendarstellung schneidet der 27MB35PH gut ab: von ganz hell bis ganz dunkel können alle Stufen differenziert werden. Wie später bei den farbmetrischen Tests zu sehen, nehmen allerdings die Abweichungen nahe Weiß zu. Das ist auch mit freiem Auge wahrnehmbar.
Ausleuchtung
Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so, wie man es mit bloßem Auge bei komplett abgedunkeltem Raum sieht; hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.
Bei der Ausleuchtung zeigt der LG 27MB35PH ganz klar Defizite, die man eben auch bei einem IPS-Panel in dieser Preisklasse in Kauf nehmen muss. Die Einstrahlungen sind großflächig – besonders stark am Rand links unten zu sehen. Auch bei frontaler Betrachtung wirkt das Schwarzbild etwas ungleichmäßig. Bei stärkeren Abweichungen von der frontalen Sitzposition kommen weitere Aufhellungen dazu und bläulich-rötliche Verfärbungen werden sichtbar.
Abgesehen von der starken Einstrahlung am Rand links unten, ist das Ergebnis aber im Vergleich gar nicht mal so schlecht und auch nicht so weit von erheblich teureren IPS-Panels entfernt. In der hier aufgezeigten Form wird man Ausleuchtungsschwächen ohnehin nur bei vollständig abgedunkeltem Raum zu sehen bekommen. Wer den Monitor mit entsprechendem Umgebungslicht betreibt, so wie es in einem Büro üblich ist, wird hiervon nichts bemerken.
Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus, als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.
Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder, als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
Mit nativem Weißpunkt erreichen wir im Maximum rund 282 cd/m². Das liegt sogar 13 % über der Herstellerangabe von 250 cd/m². Herunterregeln lässt sich die Helligkeit auf ein Minimum von 47 cd/m².
Nach Kalibrierung sinkt die Maximalhelligkeit auf immer noch mehr als ausreichende 275 cd/m². Mit einer Minimalhelligkeit von 46 cd/m² kann der LG 27MB35PH ausreichend weit heruntergeregelt werden, so dass auch ein Arbeiten in absoluter Dunkelheit problemlos möglich ist.
Das Kontrastverhältnis des AH-IPS-Panels gibt der Hersteller mit 1000:1 an. Gemäß unseren Messungen liegt es nach der Kalibrierung im Durchschnitt bei sehr guten 1017:1.
Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in Prozent und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 %.
Die Abweichungen in der Helligkeitsverteilung liegen im Schnitt bei 11,26 % und maximal sogar bei knapp 18 % – also auf jeden Fall im wahrnehmbaren Bereich. Die Farbhomogenität ist dagegen erstaunlicherweise sowohl im Durchschnitt (0,99) als auch im Maximalwert (1,69) sehr gut.
Subjektiv gesehen ist für einen Büro-Allrounder alles im grünen Bereich. Nur bei der Bildbearbeitung würde man sich hier zu Recht daran stören.
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der LG 27MB35PH besitzt eine stumpf-matte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion.
Blickwinkel
Die Werksangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte.
Das Foto zeigt den Bildschirm des 27MB35PH bei horizontalen Blickwinkeln von +/- 60 Grad und vertikalen von +45 und -30 Grad. Auch bei extremeren Blickwinkeln bleiben die Farben dank des IPS-Panels sehr stabil. Wahrnehmbar sind vor allem die verminderte Helligkeit und eine etwas schlechtere Zeichnung in dunklen Bildbereichen. Der Kontrasteindruck selbst leidet kaum.
Insgesamt schneidet der LG 27MB35PH hier sehr gut ab, und liefert trotz eines günstigen Preises die typische Leistung eines IPS-Panels.
Ein „ausgewiesener Busines-Monitor“ mit einem Full HD Panel, mit dem man nicht einmal ein DIN A4 Dokument vernünftig darstellen kann ohne den ganzen Monitor zu verdrehen, finde ich schon ziemlich gewagt. 1920 x 1200 Pixel wären da wohl sinnvoller.
Es ist mir ein Rätsel warum das 16:10 Format ausgestorben ist. Wenigsten gibt es bei mobilen Geräten seit neuestem Displays mit einem Seitenverhältnis von 3:2. Das fände ich für Monitore zum ARBEITEN ebenfalls hilfreich.