DVD und Video
In diesem Abschnitt geht es allein um die Darstellungsqualität von Filmen auf dem von uns getesteten Panel. Die Zuspielung externer Videoquellen wird in einem späteren Abschnitt behandelt.
Der LG W2286L akzeptiert neben dem HDMI-Port auch am DVI-Anschluss HDCP-verschlüsselte Signale. Einer Zuspielung von Blu-rays oder HD-DVDs über den Rechner steht also nichts im Wege.
Die Bildqualität kann meistens überzeugen. Selbst in dunklen Szenen erkennen wir noch alle Details. Dennoch zeigen sich hier die Schwächen des TN-Panels. Der zu helle Schwarzwert und der etwas niedrige Kontrast lassen das Bild manchmal etwas flau erscheinen.
Auch die Farben wirken etwas unecht. Keine Probleme hat der W2286L dagegen mit Schlierenbildung. Das Bild bleibt immer klar und scharf. Durch den geringen Inputlag entstehen zudem keine LipSync-Probleme; besonders in Musik- oder Konzertvideos sind Ton und Bild hundertprozentig synchron.
Die Auflösung von 1.680 x 1.050 und das Seitenverhältnis von 16:10 entsprechen nicht dem Signal von Full-HD-Material, welches in 1.920 x 1.080 und 16:9 vorliegt. Daher müssen HD-Signale stets skaliert werden, was sich negativ auf die Bildqualität auswirkt. Außerdem zeigen sich bei 16:9- oder 2.35:1-Material oben und unten schwarze Ränder.
Videosignalverarbeitung
Laut des Manuals, das auf der CD mitgeliefert wurde, akzeptiert der W2286L die Eingangssignale 480p, 576p, 720p, 1080i und 1080p am HDMI-Eingang. Zudem seien als Bildfrequenzen neben den standardmäßigen 60 Hertz auch Frequenzen von 50, 70, und 75 möglich. Welche Elektronik verwendet wird, bleibt ungewiss. Im folgenden Procedere haben wir getestet, inwiefern sich der Flatron W2286L für die Wiedergabe von externen Quellen abseits des PCs als Videoprozessor eignet. Schafft er es, die Spezifikationen des Herstellers zu erfüllen oder gar darüber hinauszugehen?
Unterstütze Refreshsraten
Im Folgenden haben wir untersucht, welche Frequenzen der W2286L unterstützt. Frequenzen von 50 Hertz oder Vielfache von 24 helfen besonders, eine judderfreie Darstellung von Videos und Filmen zu ermöglichen. Zur Überprüfung, ob der Monitor auch intern mit diesen Frequenzen schaltet, haben wir einen Juddertest durchgeführt. Weiterführende Informationen finden Sie in unserem Special „Perfekter Bildgenuss: Auf die Bildfrequenz kommt es an„.
Im Test konnten wir alle vom Hersteller genannten Frequenzen verifizieren. Trotz anderslautener Angaben im Handbuch, kann nicht jede Auflösung in diesen Frequenzen gefahren werden. 50 Hertz werden beispiels weise nur in 576p, 720p und 1080p geboten. Die native Auflösung wird hier leider nicht unterstützt, was zur Folge hat, dass die judderfreie Darstellung von DVDs, die beispielsweise über den PC auf die native Auflösung hochskaliert wurden, nicht möglich ist. Als Alternative dazu kann man den Monitor über einen externen Player oder über den PC in 1080p50 ansteuern und dem Monitor das Downscaling überlassen.
Zusätzlich konnten wir den W2286L über 56, 70, 72 und 75 Hertz ansteuern, womit die Auswahl recht groß wird. Leider ist auch hier wieder das Problem, dass die native Auflösung unter diesen Frequenzen nicht unterstützt wird. Bei 75 Hertz kann immerhin eine Auflösung von bis zu 1.440 x 900 gewählt werden, was für Gamer, die Wert auf eine hohe Frequenz legen eine Alternative zur nativen Auflösung darstellt – gerade aus dem Grund, dass diese Auflösung doch recht gut vom W2286L interpoliert wird. Durch die Akzeptanz von 72-Hertz-Material erhofften wir uns auch eine judderfreie 1080p24-Wiedergabe (72 ist ein Vielfaches von 24). Leider quittierte uns das OSD dies aber mit einer Fehlermeldung – „Out of Range“.
Deinterlacing
Der LG Flatron W2286L ist in der Lage, halbbildbasiertes Quellmaterial anzunehmen. Ein LCD arbeitet aber immer vollbildbasiert, folglich muss eine Funktion vorhanden sein, welche die Umwandlung von Halb- nach Vollbildern vornimmt, der so genannte Deinterlacer. Nähere Informationen dazu bietet unsere Reportage: „Aus 2 mach 1“ – Deinterlacing.
Laut Bedienungsanleitung akzeptiert der W2286L nur 1080i50/60. Unser Testkandidat konnte im Test aber auch 576i50/60-Material entgegennehmen, wie es auf deutschen PAL-DVDs vorliegt. Bei Zuspielung von NTSC-Material in 480i60 blieb der Bildschirm schwarz. Da unsere Test-DVD in 480i vorliegt, führten wir das Deinterlacing-Testprocedere in 1080i60 durch:
Festzuhalten bleibt, dass der W2286L jegliches Interlaced-Material durch einfaches Fieldscaling skaliert und 480i erst gar nicht akzeptiert.