Reaktionsverhalten
Den NEC EA244WMi haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz am DVI-Anschluss vermessen. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Im Handbuch wird die Reaktionszeit mit 6 Millisekunden für GtG (typisch) angegeben. Die Beschleunigung kann mit der Option „Antwortzeit verbessern“ ein- und ausgeschaltet werden, nach dem Reset ist die Beschleunigung eingeschaltet.
In dieser Einstellung messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 14,2 Millisekunden und den schnellsten Grauwechsel mit 9,7 Millisekunden. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt 12,0 Millisekunden.
Im rechten Chart (Grauwechsel zwischen 50 und 80 Prozent) fallen sofort die kräftigen Überschwinger auf. Derartige Konfigurationen sehen wir in letzter Zeit bei vielen IPS-Panels. Die Schaltzeiten sind recht gleichmäßig, doch die großen Überschwinger sind das leider auch, und bei den dunkleren Grauwechseln nehmen sie sogar noch zu.
In Bildbereichen mit schnell bewegten Inhalten ist also mit sichtbaren Artefakten zu rechnen. Für Gamer ist diese Einstellung nicht unattraktiv, aber noch weit von den Bestleistungen schneller TN-Panels entfernt.
Bei ausgeschalteter Beschleunigung legen die Schaltzeiten im Mittel um gut die Hälfte zu. Der Helligkeitsverlauf wird dadurch glatt und neutral, was vor allem für Videos sehr positiv ist. Leider werden die Schaltzeiten insgesamt aber schon etwas behäbig, so dass man sich für Filme eigentlich noch eine dritte Einstellung mit sanfterer Beschleunigung gewünscht hätte.
Als Allroundeinstellung für Nichtspieler empfehlen wir die Beschleunigung auszuschalten. Ob man sie für Videos aktiviert, sollte man nach eigenen Tests entscheiden.
Latenzzeit
Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Der NEC EA244WMi zeigt mit gemessenen 0,9 Millisekunden eine extrem kurze Signalverzögerung.
Die halbe mittlere Bildwechselzeit ist mit 6,0 Millisekunden (Beschleunigung ein) ebenfalls nicht lang. Mit insgesamt nur 6,9 Millisekunden ist die mittlere Gesamtlatenz sehr kurz und auch für engagierte Gamer sehr attraktiv.
Backlight
Die Hintergrundbeleuchtung des NEC EA244WMi besteht aus White-LED. Für die Helligkeitsregelung wird die PWM-Technik eingesetzt.
Bei voll aufgedrehtem Helligkeitsregler leuchtet das Backlight kontinuierlich. Sobald die Helligkeit abgeregelt wird, werden die typischen PWM-Lücken im Chart sichtbar. Bei 140 cd/m² am Arbeitsplatz (gelbe Kurve) messen wir die Schaltfrequenz mit 280 Hz, die Tastrate beträgt 43 Prozent.
Beide Werte sind weder besonders hoch noch besonders niedrig, Käufer mit hoher Empfindlichkeit gegen Backlight-Flimmern sollten daher testen, ob sie beim NEC EA244WMi davon betroffen sind.
Subjektive Beurteilung
Brillante Farbwiedergabe und das hohe Kontrastverhältnis wirken sich auch beim Spielen positiv aus. Subjektiv ist keinerlei Verzögerung von Eingabe (Bewegung) und Ausgabe (Bildschirmanzeige) spürbar, auch nicht bei schnellen Shootern. Leider jedoch ist einmal mehr die Bildaufbauzeit das Salz in der Suppe. Zwar sind keine ausgeprägten Schlieren sichtbar, aber die Überschwinger durch die etwas zu aggressive Overdrive-Schaltung sieht man leider auch in der Praxis.
Je nach Hintergrund leuchten bei schnellen Bewegungen die Objektkanten ein wenig nach, im konkreten Fall eines MMORPG umgibt den Charakter eine schwach leuchtende Aura wenn sich dieser bewegt. Es kommt aber auf den Hintergrund an. Bei grauweißem Hintergrund sieht man den Effekt besonders gut und dieser verschwindet sobald Overdrive deaktiviert wird.
Sound
Beim NEC EA244WMi sind die Lautsprecher nach oben verbaut. Man kann sie sehen indem man durch die an der Oberseite befindlichen Belüftungsschlitze schaut. Die Lautsprecher erzeugen ordentlich viel Lärm bei gerade einmal 2 Watt Gesamtleistung. Jedoch fehlen vollständig die tiefen Frequenzbereiche. Für eine Präsentation oder ein Video sind sie ausreichend, für Spiele und Filme empfiehlt es sich auf eine externe Lösung umzusteigen.
DVD und Video
Um neben dem PC auch externe Zuspieler wie Blu-ray Player und Spielekonsolen mit dem Monitor verbinden und betreiben zu können ist eine HDMI Schnittstelle wichtig. Der NEC EA244WMi besitzt einen solchen Anschluss. Nur leider ist das auch schon die einzige positive Eigenschaft und eigentlich macht es beim EA244WMi fast keinen Unterschied ob dieser Anschluss nun vorhanden ist oder nicht.
Skalierung, Bildraten und Deinterlacing
Bei Zuspielung über den PC gibt es beim NEC EA244WMi keinerlei Probleme. Je nach Auflösung des vorliegenden Materials, wird dieses seitengerecht dargestellt. Leider ist dem bei externer Zuspielung nicht so, denn dann wird jede Auflösung auf Vollbild skaliert.
Der Monitor bietet außer Vollbild keine andere Skalierungsoption. Bei einem Seitenverhältnis von 16:10 und einer Auflösung von 1.920 x 1.200 Pixel ist dieser anscheinende Fehler in der Firmware fatal, denn es gibt keine Möglichkeit eine Streckung der Anzeige in der Höhe zu verhindern.
Da spielt es keine Rolle mehr dass 480i/576i Signale vom NEC EA244WMi erst gar nicht verarbeitet werden, ein 1080i Signal aber schon und dass der Monitor Content auch mit 50 Hertz wiedergeben kann.
Signal | Unverzerrte Wiedergabe |
SD (16:9 – anamorph) | Nein |
SD (4:3) | Nein |
HD (720p) | Nein |
HD (1080p) | Nein |
Unterstützte Farbmodelle und Signallevel
Zwar erwartet der Monitor am HDMI Eingang PC-Leveln und unterstützt auch YCbCr (4:2:2 und 4:4:4) Farbmodelle aber auf Grund der verzerrten Darstellung sind diese Eigenschaften bedeutungslos.
Die Wichtigkeit des abgestimmten Videolevels in der Zuspielung wird gerne unterschätzt, dabei ist das ein entscheidendes Kriterium für die korrekte Darstellung. Kommt es hier zu Abstimmungsproblemen resultiert dies entweder in einem stark reduzierten Tonwertumfang oder einem ausgewaschenen, matten Bild ohne volles Weiß und Schwarz.
[Kommentar gelöscht]
Wir testen die externe Zuspielung nur über HDMI. Zu den tatsächlichen Unterschieden kann ich leider nichts sagen, weil ich keinen der Monitore getestet habe, hier hilft wohl besser eine Frage im Forum unter dem jeweiligen Test.
Danke für die schnelle Antwort! Das der Zuspieler nicht skaliert, habe ich bereits vermutet.
Meine Frage ging eher in die folgende Richtung: Sind die Skalierungsprobleme eine Frage des Eingangs (sprich, HDMI wird immer auf Vollbild aufgezogen; für die anderen Eingänge kann der Monitor auch „Format“)?
Im Vergleich zu dem Test des Asus PB248Q fällt mir auf, dass der Tenor für DVD und Video deutlich negativer klingt; obwohl der Asus auch kein korrektes Seitenverhältnis unterstützt. Was übersehe ich hier, was den Asus besser geeignet macht?
Wir testen dies am HDMI Anschluss mit einem Gerät was die Bilder 1:1 zuspielt, also die Interpolation muss vom Monitor übernommen werden. Wir testen ja den Monitor und nicht den Zuspieler.
Was darf ich mir unter „externer Zuspielung“ vorstellen ? Betreffen diese Interpolationsprobleme das alles, was über den HDMI-Eingang zugespielt wird (egal ob Video, Spielekonsole oder PC)?
Was wäre, wenn man Video oder Spielkonsole über einen HDMI->DVI-Adapter anschliessen würde?
Alles klar…
Ist schon absehbar, wann der Test des NEC P242 bzw PA242 erscheint? Und werden die 27-Zöller auch getestet?
Wenn wir dies festgestellt hätten, dann würde es auch im Test stehen.
Liebes Testteam, könnt ihr die Anmerkung von Jominator hinsichtlich des horizontalen Farbverlaufs bestätigen?
Ich würde auch meinen, dass es diesen Verlauf gibt, wenn ich ihn auch nur für schwach ausgeprägt halte. Und mein bescheidenes Monitor-Know-How sagt mir, dass sich dieses Problem durch nichts korrigieren lässt?
Thx!
Auf den Test des neuen P/PA bin ich gespannt. Bei einer früheren Anfrage bei NEC hatte mir damals ein Mitarbeite erklärt, daß der PA nicht nur einen erweiterten Farbraum, sondern auch ein anderes Panel, bzw. eine andere Beschichtung hat. So genau weiß ich das nicht mehr. Jedenfalls würde das gleiche Bild im gleichen Farbraum beim PA besser dargestellt.
Zum EA244WMi:
Ich kann euer Testergebnis in einem Punkr leider überhaupt nicht bestätigen. Mein EA244WMi hat bei einem vollflächigen Weiss einen mit bloßem Auge deutlich sichtbaren horizontalen Farbverlauf vom Grünlichen ins Rosafarbene. Da ist mein 6 Jahre alter 19″-S-PVA-Eizo deutlich besser, da bei dem überhaupt keine Farbstichigkeit zu sehen ist.
Kann natürlich sein daß es ein Montagsgerät ist. Aber dieser Monitor geht definitiv zurück.
Und da der P242W sozusagen schon vor der Tür steht, werden wir den testen. Wobei der Unterschied bei den Monitoren bei etwa 200 Euro liegt. Der PA hat einen erweiterten Farbraum, der P eben nur sRGB. Ich würde bei 200 Euro Unterschied eher auf den PA setzen, aber das ist eine Geschmacksfrage.
Alle die an ein Firmware-Update glauben, mit das 16:9 Problem behoben wird muss ich leider enttäuschen.
Habe heute mit NEC telefoniert und mir das Gegenteil bestätigen lassen.
Begründung: Ist ja ein Office-Monitor. Ah ja. Verschiedene 4:3 Auflösungen können zwar nativ dargestellt werden 16:9 Auflösungen aber nicht. Wenn man das braucht kann man ja zur P- bzw. PA-Serie greifen. Also die, die keinen HDMI-Anschluss haben.
Danke NEC!
PS: Leider wurde der NEC P241W-BK bei Prad nie getestet. Nur der noch teurere NEC PA241W-BK.
Das dürfte die Artikelnummer von NEC sein. Sind die gleichen Geräte. Schau mal bei dem ersten Link unter Herstellerreferenz, da steht die gleiche Nummer 60003414 😉
Ist eigentlich 60003414 die offizielle Referenznummer von NEC für den Multisync EA244WMi? Sprich handelt es sich bei den folgenden beiden Monitoren um exakt dasselbe Modell?
http://www.amazon.de/NEC-Deutschland-GmbH-Multisync-EA244WMi/dp/B00AJA4TMQ/
http://www.amazon.de/NEC-60003414-LED-Monitor-Reaktionszeit-schwarz/dp/B00AINBC2O
Vielen Dank!
Das kann tatsächlich nicht stimmen, wir werden uns das ansehen und entsprechend korrigieren. Die Sichtbarkeitsgrenze liegt bei ca. 20 % Abweichung.
Danke für den Test!
Eines verstehe ich aber nicht: Beim NEC EA244WMi wird die schlechte Helligkeitsverteilung (maximale Abweichung ca. 16 %, durschnittliche Abweichung ca. 6,5 %) mehrmals betont, seine Helligkeitsverteilung wird insgesamt mit +/- bewertet. Der Eizo EV2736WFS, der minimal größere Abweichungen zeigt (maximale Abweichung ca. 18 %, durschnittliche Abweichung ca. 7 %), erhält eine Bewertung von +; seine Helligkeitsverteilung wird nicht kritisiert.
Wie kann das sein? Was verstehe ich da falsch?
Am wichtigsten aber ist die Frage: Sind diese Abweichungen mit freiem Auge tatsächlich nicht wahrnehmbar?
Danke für den Hinweis. Das Video ist noch nicht fertig geschnitten und wird erst Anfang nächster Woche online sein und kann dann auch über unseren YouTube Kanal gesehen werden.
Leider ist das falsche Hands-On-Video, nämlich jenes für den AOC E2460Phu, verlinkt.