Reaktionsverhalten
Der NEC LCD2690WUXi hat ein H-IPS Panel mit zuschaltbarem Overdrive. Damit kommt das Gerät nach Angabe des Herstellers auf eine Pixel-Schaltzeit von 8 ms (gtg). Wir haben das Reaktionsverhalten des LCD2690WUXi anhand mehrerer Spiele getestet. Wir können selbst bei schnellen Shootern praktisch keine Schlierenbildung wahrnehmen.
Beim NEC LCD2690WUXi lässt sich das Overdrive wahlweise an- und abschalten. Zumindest bei unseren praktischen Tests mit diversen Spielen nehmen wir zunächst kaum einen Unterschied wahr. Erst ein visueller Vergleich mittels der PixPerAn-Testsoftware zeigt ein leicht verbessertes Reaktionsverhalten des LCD2690WUXi bei zugeschaltetem Overdrive auf.
Als unerwünschter Nebeneffekt der Overdrive-Technik kann es bei einigen TFT-Modellen zu einer gewissen Darstellungslatenz kommen (gemeinhin als Inputlag bekannt). Subjektiv können wir am LCD2690WUXi bei aktiviertem Overdrive jedoch keinerlei Beeinträchtung in dieser Hinsicht feststellen.
Um die tatsächliche Darstellungslatenz des NEC LCD2690WUXi auszumessen, haben wir das speziell für PRAD entwickelte und sehr exakt arbeitende Pixel-Persistence-Analyzer (PixPerAn-V2) Latenzmessverfahren verwendet. Diese Software arbeitet wesentlich exakter als die altbekannte ‚Stoppuhr-Methode‘, da bei PixPerAn-V2 die Schaltflanken direkt abgelichtet werden und wichtige Faktoren wie ein eventuell vorhandenes Framedropping ebenfalls mit berücksichtigt werden.
Wir haben den LCD2690WUXi im Klonmodus mit einem Röhrenmonitor betrieben und dabei die PixPerAn-V2 Software laufen lassen. Mit einer geeigneten Kamera haben wir Fotostrecken von mehreren hundert Bildern geschossen.
Die Auswertung der Schaltflanken-Fotos zeigt beim LCD2690WUXi eine durchschnittliche Darstellungsverzögerung von 33 ms auf, was bei einer Bildwiederholfrequenz von 60 Hz ziemlich exakt zwei Frames entspricht.
Außerdem haben wir festgestellt, dass es für die Darstellungslatenz offenbar keine Rolle spielt, ob die Overdrive-Funktion an- oder abgeschaltet ist. Der interne Framebuffer des NEC LCD2690WUXi arbeitet permanent und hält stets 1-2 Frames in seinem Zwischenspeicher auf Vorrat.
Eine Darstellungslatenz von zwei Frames erachten wir noch nicht als problematisch. Aus Erfahrung wissen wir, dass die meisten Spieler derart kurze Latenzen überhaupt nicht wahrnehmen. Lediglich einige Hardcoregamer, die besonderen Wert auf ein möglichst echtzeitnahes Darstellungsverhalten legen, werden den vorhandenen Input-Lag überhaupt als Beeinträchtigung wahrnehmen.
Interpolation
Das Interpolationsverhalten des NEC LCD2690WUXi lässt sich direkt im OSD des Monitors einstellen. Hierbei kann zwischen der Vollbild-, der seitengerechten und (als echte Ausnahme) auch zwischen der benutzerdefinierten Interpolation gewählt werden.
Zusätzlich lässt sich sich die Bildschärfe mittels einer speziellen Schärfe-Funktion im OSD auf digitalem Wege stufenlos nach Belieben erhöhen bzw. verringern. Diese Einstellung kann unabhängig von der Interpolationsart vorgenommen werden.
Wir werten die Bildwiedergabequalität des LCD2690WUXi bei der Darstellung nicht-nativer Auflösungen als sehr gut. Bei den von uns getesteten Spielen sind mit keiner der gewählten, kleineren Auflösungen erwähnenswerte Verluste bei Bildschärfe und Details zu verzeichnen.
Um in der nativen Auflösung von 1.920 x 1.200 eine hohe Bildrate (Frames per Second) und somit eine möglichst ruckelfreie Darstellung zu erreichen, ist bei aktuellen Spielen eine Grafikkarte empfehlenswert, die in ihrer Leistung mindestens einer X1950Pro (ATI) oder 7900GT (nVidia) entspricht. Generell gilt aber: je leistungsstärker die Grafikpower, desto besser.
An der derzeit aktuellen Spielekonsole XBox 360 haben wir die Bildwiedergabequalität des NEC LCD2690WUXi ebenfalls getestet. Die XBox kann nur am analogen Signaleingang (VGA) des TFTs betrieben werden und bringt maximal die bei LCD-TVs übliche Auflösung von 1.366 x 768 Pixeln auf den Bildschirm. Dennoch gelingt dem LCD2690WUXi selbst bei der hochskalierten Vollbilddarstellung eine erstaunlich saubere und scharfe Bildwiedergabe.