Test Monitor Philips 241P4QPYES
5/5

Reaktionsverhalten

Vorbemerkungen

Den Philips 241P4QPYES haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz am DisplayPort vermessen. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.

Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten

Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.

Im Handbuch wird die Reaktionszeit mit 12 Millisekunden (typisch) angegeben. In der höchsten Overdrive-Einstellung „SmartResponse fastest“ messen wir den kürzesten Grauwechsel mit 7,4 Millisekunden und Schwarz-Weiß mit 9,5 Millisekunden. Selbst die über alles gemittelte Bildaufbauzeit (hin und zurück) für unsere 15 Messpunkte liegt mit 10,3 Millisekunden noch unter der Herstellerangabe. Für ein AMVA-Panel sind das sehr attraktive Schaltzeiten. Die Beschleunigung ist zudem auffallend gut abgestimmt mit moderaten Überschwingern, die nur im Bereich der mittleren Helligkeiten etwas stärker ausfallen.

Philips 241p4qpyes Monitor Reaktion 4
Philips 241p4qpyes Monitor Over 4
Kurze Schaltzeiten, gut abgestimmtes Beschleunigungsverhalten.

Wesentlich länger werden die Schaltzeiten, wenn SmartResponse abgeschaltet wird. Die über alles gemittelte Bildaufbauzeit verdreifacht sich nahezu auf nunmehr 28 Millisekunden. Überschwinger treten jetzt keine mehr auf.

Philips 241p4qpyes Monitor Reaktion 0
Philips 241p4qpyes Monitor Over 0
 

Sehr lange Schaltzeiten, keine Beschleunigung.

Latenzzeit

Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Beim 241P4QPYES messen wir eine kurze Signalverzögerung von nur 2,0 Millisekunden. Bis zur Soll-Helligkeit vergehen im Durchschnitt noch 5,2 Millisekunden (SmartResponse fastest), insgesamt fällt die mittlere Gesamtlatenz mit 7,2 Millisekunden noch recht kurz aus.

Backlight

Die LED-Hintergrundbeleuchtung des 241P4QPYES ist PWM-gesteuert, bei Helligkeiten unterhalb von 100 Prozent werden kurze Dunkelzeiten eingelegt. Bei 140 cd/m² am Arbeitsplatz messen wir eine Umschaltfrequenz von nur 200 Hz, auch das Tastverhältnis liegt mit 44 Prozent ziemlich niedrig. Die Wahrscheinlichkeit für ein Backlight-Flimmern ist daher bei sehr empfindlichen Menschen bereits recht hoch.

Philips 241p4qpyes Monitor Back
Das Backlight ist PWM-gesteuert.

Subjektive Beurteilung

Im Hinblick auf die Schaltgeschwindigkeit zeigt das AMVA-Panel von AU Optronics eine klar bessere Leistung als die bislang getesteten C-PVA Panels von Samsung. Die Overdrive-Schaltung sollte man freilich immer aktivieren, da sonst deutliche Schlieren auftreten. In der höchsten Einstellung („fastest“) werden Artefakte in Form von Corona- bzw. Ghosting-Effekten sichtbar. Ihre Intensität reduziert sich nach Auswahl der vorletzten Einstellung („faster“), die wir für die Wiedergabe schneller Spiele empfehlen.

Trotz der für ein VA-Panel sehr guten Messwerte erreicht die Bewegtbilddarstellung dieses Niveau subjektiv nicht ganz. Ein Grund könnten die genannten Overdrive-Artefakte sein. Im „PixPerAn“-Lesbarkeitstest erreichen wir reproduzierbar Stufe 8.

Philips 241p4qpyes Monitor Spiel
Bild aus dem Spiel „Battlefield 3“ mit Auflösung 1.920 x 1.080.

Bewertung

3.9

(GUT)

Fazit

Der Philips 241P4QPYES ist eine interessante Alternative zu Bildschirmen mit C-PVA -Panel. Die Schaltzeiten sind spür- und messbar geringer, während der Kontrastumfang vergleichbar ist. Er liegt damit deutlich über dem von Geräten mit IPS- oder TN-Panel.

Weiße LEDs als Hintergrundbeleuchtung ermöglichen kompakte Gehäuseabmessungen und ausgezeichnete Verbrauchswerte. Der erreichte Farbumfang ist im direkten Vergleich zu ähnlichen Bildschirmen leicht unterdurchschnittlich.

Punkten kann der Philips 241P4QPYES auch mit einer insgesamt guten Bildhomogenität. Hier überzeugen besonders die geringen farblichen Abweichungen über die Panelfläche.

Die Blickwinkelstabilität fällt gegenüber Bildschirmen mit IPS-Panel erwartungsgemäß ab. Allerdings zeigen hier auch Versionen mit C-PVA- oder S-PVA-Panel Vorteile. Im Vergleich zur TN-Technologie ist der Zugewinn dennoch deutlich.

Ohne speziellen „SmartImage“ Bildmodus sind die Ergebnisse im unkalibrierten Zustand durchaus solide. Das OSD ist darüber hinaus überraschend umfangreich. Nach Kalibration und Profilierung zeigen sich leider leichte Unregelmäßigkeiten.

Der Philips 241P4QPYES gibt unterstützte Bildwiederholfrequenzen stets judderfrei wieder. In nativer Auflösung sind auch 50Hz möglich. Beides ist in diesem Marktsegment keine Selbstverständlichkeit.

Ein Straßenpreis ab etwa 270 Euro ist absolut angemessen. Wer auf 1-Zoll Bildfläche verzichten und mit höheren Schaltzeiten leben kann, sollte allerdings einen Blick auf den derzeit nur unwesentlich teureren Eizo FS2331 riskieren.

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Denis Freund

... ist seit 2008 dabei und hat Medieninformatik sowie Druck-/ Medientechnik studiert. Es ist für die Bereiche Farbmesstechnik, -metrik und -management zuständig und entwickelte die PRAD-Test-Software. Nach wie vor verfasst er Testberichte über Grafik-Monitore.

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