Bildqualität
Die Oberfläche des TN-Panels ist matt und wirksam entspiegelt. Reflexionen von seitlich einfallendem Licht oder ein Betrachter mit weißem T-Shirt erzeugen nur sehr schwache Reflexionen. Spiegelungen treten nur im Rahmen auf. Das Bild macht subjektiv auf den ersten Blick einen guten Eindruck, auf den zweiten Blick erkennt man aber bei dunklen Bildinhalten die durchscheinende Hintergrundbeleuchtung, was zu einer befriedigenden Wertung führt.
Beim Reset stellt der Monitor folgende Werte ein: Helligkeit 100, Kontrast 50, Gamma 2.2 und Farbeinstellung 6500K. Diese Werte wurden für die nachfolgende Beurteilung bei Werkseinstellung verwendet.
Blickwinkel
Das Foto zeigt den Bildschirm des Philips Moda 248C3LHSB bei horizontalen Blickwinkeln von +/- 60 Grad und vertikalen Blickwinkeln von +45 und -30 Grad. Mit zunehmendem seitlichem Blickwinkel verblasst das Bild und der Kontrast nimmt ab, die Farben sind aber noch zu erkennen. In der Vertikalen verstärkt sich die Blickwinkelabhängigkeit nochmals, vor allem von unten betrachtet verdunkelt sich das Bild schon bei kleineren Winkeln. Für ein TN-Panel ist die gebotene Leistung aber in Ordnung.
Von den Optionen SmartKolor, SmartContrast und SmartTxt sollte man tunlichst die Finger lassen. SmartKolor und SmartContrast liefern zu extreme Werte und bei SmartTxt werden Schriften unscharf und in den Konturen verschmiert dargestellt. Alle drei Funktionen können nur ein- oder ausgeschaltet werden.
Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Als maximale Helligkeit werden 252 cd/m² (Herstellerangabe: 300 cd/m²) ermittelt. Der Schwarzwert liegt mit 0,74 cd/m² bei unserer ersten Messung enttäuschend hoch, das Kontrastverhältnis beträgt nur 341:1 (Herstellerangabe 1000:1, dynamisch 20.000.000:1). Nachdem der Monitor zuerst an einer nVidia Grafikkarte angeschlossen war, kommt danach eine ATI Grafikkarte zum Einsatz und tatsächlich ändern sich die Ergebnisse beachtlich.
Als maximale Helligkeit werden jetzt stolze 290 cd/m² erreicht, das reicht selbst für Räume, die von Tageslicht durchflutet sind, in vielen Fällen gut aus. In dieser Einstellung liegt der Schwarzwert mit 0,26 cd/m² erfreulich niedrig, das Kontrastverhältnis beträgt daher sehr gute 1.100:1.
Doch wo liegt der Fehler? Nach verschiedenen Szenarien konnte nVidia als Übeltäter enlarvt werden. Der Treiber beschneidet den Wertebereich am HDMI- und DVI-Ausgang (DVI- zu HDMI-Adapter) auf Tonwerte von 16-235 statt dem im PC-Bereich üblichen vollständigen Wertebereich von 0-255. Für die Videodarstellung bietet der Treiber einen erweiterten Modus an, wo eine Korrektur vorgenommen werden kann. Für die Display-Einstellungen leider nicht.
Nach einer Recherche im Internet ist dies ein Problem, was viele Monitor-Besitzer beschäftigt. Es handelt sich um einen Fehler im nVidia Treiber. In einer Repotage erklären wir das Thema detailliert und bieten auch eine Lösung für das Problem an. nVidia sollte dagegen in Betracht ziehen, dass es auch Monitore gibt, die nur mit HDMI-Eingängen ausgestattet wurden und keine TV-Geräte sind!
Helligkeitsverteilung
Die Helligkeitsverteilung ist dagegen enttäuschend: der Durchschnittswert beträgt nur 88 Prozent des Wertes in der Bildmitte. Alle Randbereiche dunkeln um mehr als 10 Prozent, im linken Drittel wird sogar die Sichtbarkeitsgrenze von 20 Prozent überschritten. Leider ist diese Leistung nicht mehr befriedigend.
Farbverläufe stellt der Philips 248C3LHSB einwandfreu und ohne Banding dar. Dithering ist ebenfalls nicht zu bemerken. Die Ausleuchtung ist nicht optimal gelungen: seitlich und unten scheint die Hintergrundbeleuchtung bläulich durch und eine einheitliche schwarze Fläche wirkt nicht homogen.
Die ungleichmäßige Helligkeitsverteilung fällt hauptsächlich bei der Darstellung einheitlicher Farbflächen auf. Die durchscheinende Hintergrundbeleuchtung ist überwiegend bei der Wiedergabe von Filmen zu erkennen.
Farbwiedergabe
Die Werkseinstellung 6500K liefert eine ansprechende Farbwiedergabe. Die Abweichungen von den Vorgaben des sRGB-Standards sind für ein nichtkalibriertes Consumergerät noch recht gering. Der Gammaverlauf kann mit der Einstellung Gamma 2.0 etwas verbessert werden.
Das OSD bietet auch einen sRGB-Modus an. Dessen Farbwiedergabe ist aber praktisch identisch mit der Werkseinstellung 6500K. Zudem ist der Helligkeitsregler dann auf 100 Prozent festgelegt, mit fast 275 cd/m² ist dieser sRGB-Modus in der Praxis nicht nutzbar. Der Versuch die Helligkeit zu reduzieren wird mit dem Hinweis quittiert: „sRGB Wert wird auf 6500k geändert“. Es ist unverständlich was sich die Konstrukteure dabei gedacht haben. Vielleicht wurde der Modus aber auch für Designer wie Karl Lagerfeld geschaffen, da dieser ja ständig eine Sonnenbrille trägt. So macht der Zusatz „Moda“ eigentlich erst richtig Sinn. Diesen Punkt sollte Philips schnellstmöglich bereinigen.
Reaktionsverhalten
Den Philips Moda 248C3LH haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz am 1. HDMI-Anschluss vermessen. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Im Datenblatt wird die Reaktionszeit mit 2 Millisekunden (typ.) angegeben. In der schnellsten Overdrive-Einstellung „SmartResponse fastest“ messen wir unseren schnellsten Grauwechsel mit flinken 3,9 Millisekunden, für den Schwarz-Weiß-Wechsel werden auch nur 5,8 Millisekunden benötigt. Die über alles gemittelte Bildaufbauzeit (hin und zurück) für unsere 15 Messwerte ist mit 4,7 Millisekunden sehr kurz. Der Helligkeitsverlauf zeigt allerdings, dass die hohe Schaltgeschwindigkeit mit extremen Überschwingern erkauft wird. Dies kann bei schnell bewegten Bildinhalten zu sichtbaren Artefakten führen.