Reaktionsverhalten
Philips nennt die Standard-Bildaufbauzeit mit 6,5 Millisekunden, die mittels SmartResponse auf 4 Millisekunden (GtG) gesteigert werden kann. Wir testeten den 284E5QHAD mit verschiedenen Spielen im Computerbetrieb und an einer PS4. Die Testspiele waren hier Dirt 3 und Battlefield 4.
Es gibt vier Overdrive-Stellungen um eine optimale Gameperformance zu erlangen. Bei Philips nennt man diese Funktion „SmartResponse“, die die Einstellungen „aus“, „schnell“, „schneller“ und „am schnellsten“ bietet. Die Stellung „am schnellsten“ ist allerdings nicht mehr nutzbar, da das gesamte Bild von Artefakten überzogen ist und bewegte Objekte einen starken Ghosting-Effekt aufweisen. Diesen Modus werden selbst Hardcorezocker meiden, da auch viele Details verloren gehen und Feinheiten nicht mehr zu erkennen sind.
Um eine angemessene Performance zu erhalten sollte „schneller“ gewählt werden. Auch hier sind noch leichte Artefakte zu beobachten, jedoch spielt sich das Ganze im erträglichen Maße ab. Die Modi „aus“ und „schnell“ fallen für „Gamer“ aus der Auswahl heraus, da die Bewegungsunschärfe, speziell bei FPS zu groß ist um angemessen den Überblick zu behalten. Leider stört wie vermutet das spiegelnde Display und teilweise der Rahmen, wenn der Raum des Geschehens nicht abgedunkelt ist.
Spielverhalten FPS: Battlefield 4
Die Darstellung des Bildes ist wirklich sehenswert und hat eine wunderschöne Brillanz. Explosionen oder Feuer im Dunkeln wirken sehr plastisch, was auf den tollen Schwarzwert und das semi-glossy Display zurückzuführen ist.
Leider kann die Performance den positiven Eindruck nicht fortsetzen. Auch bei der gerade noch erträglichen Einstellung „schneller“ verliert man sehr schnell die Orientierung und den Überblick auf das Kampffeld. Das Display ist einfach zu träge bei schnellen Schwenks, so dass ein ordentliches Gameplay, bei gesteigerten Anforderungen nicht mehr möglich ist und man vom Gegner schneller ins Nirvana befördert wird als man im wahrsten Sinne des Wortes gucken kann.
Spielverhalten Rennspiele: Dirt 3
Bei Rennspielen ist der 284E5QHAD durchaus empfehlenswert und kann die volle Stärke seines Bildes ausspielen. Sicherlich wiegt hier das nicht ganz so flotte Display nicht so schwer, da man keine Punkte anvisieren muss. Im Grunde reicht hier auch die Einstellung „schnell“ des „SmartResponse“ Menüs, da man eher selten auf die seitliche Vegetation achtet, die recht unscharf an einem vorbeifliegt. Belohnt wird man speziell bei dem getesteten Spiel „Dirt 3“ mit dem sehr plastischen Bild.
Wer es etwas farbenfroher mag stellt den Modus „Spiel“ der „SmartImage“ Einstellungen ein. Uns hat das Spielen dieses Genres sehr gefallen. Aber auch hier gilt. Je schneller die Simulation, desto weniger wird man Gefallen an diesem Display haben. Der Spieleklassiker „WipeOut“ stellt schon wieder die Grenze des machbaren dar, weil es hier wieder auf die Schnelligkeit des Displays ankommt. Was dabei herauskommt sehen wir auf dem folgenden Bild, auf dem der Modi „am schnellsten“ im „SmartResponse-Menü“ gewählt wurde. So etwas mag sich keiner anschauen und es macht schlichtweg keinen Spaß.
Auch der Lesbarkeitstest bei „PixPerAn“ unterstreicht den Eindruck, dass das Reaktionsverhalten nicht die Stärke des 284E5QHAD ist. Wir haben mehrere Tests hintereinander gemacht und es bestand schon bei der Geschwindigkeit von 6 eine Verwechslungsgefahr von ähnlich aussehenden Buchstaben.
Man kann zusammenfassend sagen, dass das Display über eine tolle Darstellung verfügt, es jedoch an Performance zum Gamen mangelt.
Sound
Der Philips 284E5QHAD verfügt über zwei Lautsprecher mit jeweils 7 Watt. Der Klang wird auf der Rückseite durch zwei schmale Schlitze abgestrahlt. Der Eindruck, dass es schwer sein würde, durch solche Öffnungen einen ordentlichen Klang durchzupressen bewahrheitet sich dann auch. Zwar kann man bei maximaler Lautstärke kein Übersteuern wahrnehmen und auch die Lautstärke geht in Ordnung, jedoch erlebt man einen absolut bassarmen Klang, dass es hier gerade noch für ein schnelles „YouTube“ Video oder für „Skype“ reicht.
Das ist Schade, denn wir hatten uns bei zwei 7 Wattlautsprechern doch deutlich mehr erwartet. Leider kommt man für einen vernünftigen Sound auch beim Philips 284E5QHAD nicht um externe Boxen herum.
DVD und Video
BD-Player, HDTV-Empfänger und Spielekonsolen können direkt an die beiden HDMI-Schnittstellen angeschlossen werden. Der Ton wird direkt an die eingebauten Lautsprecher weitergegeben. bei belegter Kopfhörerbuchse werden die internen Lautsprecher stumm geschaltet.
Der Philips 284E5QHAD verfügt über keinen Filmmodus. Das Tool „SmartImage“ beinhaltet drei Modi: „Standard“, „Internet“ und „Spiel“. Die augenscheinlich beste Einstellung für Filme ist „Internet“. Bei „Standard“ wirkt Haut zu fahl, im Modus „Spiel“ erhält man Bonbonfarben, die durchaus für Animationsfilme oder eben Farbenfrohe Spiele zu gebrauchen sind. Filme wird man damit aber sicher nicht schauen wollen.
Gamma 2,2 wirkt etwas milchig, daher haben wir uns für Gamma 2,4 entschieden. Die Helligkeit regelten wir auf den Wert 60 runter. Dadurch wurde das Bild noch etwas knackiger. Zusätzlich stellten wir „SmartResponse“ auf „schnell“.
Im Modus „Internet“ sehen wir ein kräftiges Bild mit guter Durchzeichnung in den dunklen Bereichen. Durch den satten Schwarzwert macht das Filme schauen richtig Spaß. Subjektiv entsteht der Eindruck, dass durch das Glossy-Panel mehr Kontrast geboten wird und das Bild sehr brillant ist. Leider muss auch hier mit Spiegelungen im Bild gelebt werden.
Für einen Videoabend zu viert ist vor dem Monitor allemal Platz. Jede weitere Person, die seitlicher auf den Monitor schaut, muss dann mit Qualitätseinbußen in der Farbwiedergabe leben, da diese merklich an Kraft verliert.
Skalierung, Bildraten und Deinterlacing
Die Bildeinstellungsoptionen des Testgeräts sind nicht überragend mit den zwei Modi „Breit“ und „4:3“. Trotzdem wird HD- und SD-Material richtig zugeordnet. HD-Material gibt der Monitor immer Bildschirmfüllend aus. SD-Material mit Balken links und rechts.
Halbbildfolgen im 2:2 und 3:2 Rhythmus wurden nur mit 2:2 Kandenz richtig erkannt. In der 3:2 Kandenz geht die Elektronik von Videomaterial aus und skaliert hoch. Wir bekommen dafür den üblichen Moiré-Effekt und die starke Kammbildung zu sehen.