Einleitung
Mit dem HD91 bringt Optoma den ersten, ausgewachsenen Heimkino-Projektor mit LED-Technik auf den Markt, der zugleich in einer erschwinglichen Preisregion liegt. LED-Projektoren gibt es zwar auch schon als erheblich günstigere Kompakt-Beamer, diese sind aber von der Leistung her nicht vergleichbar. Wollte man die Vorzüge der LED-Technik dagegen bei ausgewachsenen Heimkino-Projektoren genießen, waren dafür bislang 15.000 Euro und mehr fällig.
Das relativiert den Preis des HD91 doch ganz ungemein. Er ist seit Ende letzten Jahres bei ausgewählten Händlern zu einem UVP von 3.499,99 € erhältlich. Angesichts dieser Preisdifferenz wird auch klar, warum es nicht schon deutlich mehr Projektoren mit LED-Technik gibt, obwohl doch die Vorteile – vor allem bei der Farbdarstellung und Langlebigkeit – auf der Hand liegen. Die Implementierung der LED-Technik ist aufwendig und erfordert einiges an Know-how – vor allem wenn die brillanten Farben auch mit ausreichend Lichtleistung zur Verfügung stehen sollen.
Wie gut die Umsetzung der LED-Technik beim Optoma HD91 gelungen ist, werden wir im folgenden Test ausführlich unter die Lupe nehmen.
Lieferumfang
Der Lieferumfang des Optoma HD91 beinhaltet neben dem Projektor eine Objektivabdeckung, ein Netzkabel, eine Quickstart-Anleitung und die Fernbedienung. Zwei ZF2100-3D-Brillen inkl. ZF2100-Emitter und USB-Ladekabel können als Zubehör im Handel für 119,00 Euro separat erworben werden.
Eine CD mit Handbuch und Treibern lag unserem Testgerät nicht bei. Zumindest beim Handbuch wird man aber auf der Webseite von Optoma fündig. Alle relevanten Downloads sind ohne langes Suchen direkt auf der Produktseite zu finden. Das Handbuch ist von der Aufmachung her recht lobenswert: gut strukturiert, klar und verständlich geschrieben. Das Inhaltsverzeichnis ist verlinkt, so dass man von dort per Mausklick gleich zum richtigen Kapitel springen kann.
Inhaltlich setzt Optoma – wie leider die meisten anderen Hersteller auch – aber voraus, dass der Käufer gerade bei den Themen, die nicht selbsterklärend sind, die Begrifflichkeiten bereits kennt und weiß, was er tut. Beispielsweise beschränken sich die Erläuterungen zu den sehr umfangreichen Möglichkeiten bei den erweiterten Farbeinstellungen gerade mal auf zwei Seiten. Erklärt wird nur, wo die Regler zu finden sind, und dass sie sich mit der Plus- bzw. Minus-Taste erhöhen bzw. verringern lassen.
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Anschlüsse
Bei den Anschlussmöglichkeiten bietet der HD91 alles, was man für das Heimkino braucht. Von links nach rechts zeigt die Abbildung: 2x HDMI (v1.4a), VGA, Component Video-Eingang (YPbPr), Composite Video-Eingang, Mini-USB (zur Firmware-Aktualisierung), RS232 (DB-9pin), 12V Trigger A-Relais, 12V Trigger A-B-Relais, 3D-Sync-Ausgang, USB zur Stromversorgung (5 V bei 1 A) und Strom-Anschluss.
Netzwerk-Funktionalität (LAN, WLAN) bietet der HD91 aber nicht, sondern konzentriert sich ganz auf seine Hauptaufgabe: ein möglichst gutes Bild zu liefern. Im Heimkino-Bereich dürfte das die Wenigsten stören, da entsprechende Funktionalität bereits von günstigen Einsteiger BluRay-Playern geboten wird. Auch die USB-Anschlüsse dienen nur zu Service-Zwecken und zur Stromversorgung.
Optik und Gestaltung
Optisch kann der Optoma HD91 auf Anhieb mit seinem regelrecht Stromlinien-förmigen Design und seinem matten Finish gefallen. Auf die sonst oft üblichen „Klavierlack-Spielereien“ hat Optoma erfreulicherweise gänzlich verzichtet. Gerade im Heimkino führt das nur zu unerwünschten Reflexionen und hat dort nichts zu suchen.
Der enorm große Durchmesser des Objektivs weist bereits auf eine hochwertige Optik hin. Alle Anschlüsse sind gut zugänglich. Die Tasten sind versteckt auf der rechten Seite untergebracht.
Die Oberfläche ist zudem pflegeleicht und bietet Staub und Schmutz keinen Halt. Insgesamt macht die Verarbeitung einen hochwertigen Eindruck.
Mit seinen Abmessungen von 345 x 161.5 x 443 (BxHxT in mm) und einem Gewicht von 7 kg ist der HD91 klar auf eine dauerhafte Aufstellung bzw. Fest-Installation ausgerichtet. Aufgrund seiner abgerundeten Kanten fühlt er sich beim gelegentlichen Transport trotzdem leichter und handlicher an, als man aufgrund des Gewichtes meinen möchte. Aufpassen muss man lediglich auf den Objektivdeckel. Dieser saß zumindest bei unserem Testgerät viel zu locker und löst sich bereits bei geringer Schräglage von alleine.
Zur Gerätesicherung befindet sich auf der Rückseite die Öffnung für ein Kensington-Kabelschloss. Bohrungen an der Unterseite ermöglichen eine Deckenmontage.
Aufstellung
Die Flexibilität bei der Aufstellung ist durchaus ein wichtiges Kaufkriterium, da der Projektor sich in der Regel möglichst einfach in ein bestehendes Wohnzimmer integrieren lassen soll.
Hinsichtlich Aufstellungs-Flexibilität lässt der Optoma HD91 kaum Wünsche offen. Zur Aufstellung besitzt er an der Unterseite vier einzeln ausschraubbare, rutschfest gummierte Standfüße. Damit lässt er sich auch auf nicht ganz ebenen Unterlagen stabil und exakt waagrecht aufstellen.
Die Bildlage kann mittels optischem Lens-Shift nahezu verlustfrei variiert werden (Vertikal: ±60% Max / Horizontal: ±10% Max). Zusätzlichen Spielraum bietet eine elektronische Trapez-Korrektur (Vertikal ± 30 Grad). Zur Regulierung der Bildgröße ist ein üppiges 1,9-fach Zoom vorhanden.
An der Unterseite besitzt der Projektor Bohrungen für eine Deckenmontage. Die Bild-Lage kann dazu im Menü von Tisch- auf Deckenprojektion umgestellt werden, auch Rückprojektion ist in beiden Positionen möglich. Eine entsprechende Halterung ist als optionales Zubehör erhältlich.
Während das Design des Optoma HD91 optisch sehr gut gefällt, zeigen sich im Rahmen der Aufstellung aber auch nicht zu übersehende Schwächen.