Latenzzeit
Neben kurzen Schaltzeiten, die für den schnellen Bildaufbau notwendig sind, ist vor allem die Latenzzeit (Verzögerung) eines Monitors von Bedeutung für das Reaktionsempfinden. Dies gilt besonders für Spiele mit schnellen Bewegungen, wie sie bei Rennsimulationen oder Shootern vorkommen. Wenn zwischen der Eingabe und der Bildausgabe zu viel Zeit vergeht, wird die Steuerung zu indirekt und der Spielspaß wird beeinträchtigt. Dieser Effekt wird als Inputlag bezeichnet.
Eine Normvorgabe für die Bestimmung der Latenzzeit bei Monitoren gibt es nicht (siehe hierzu auch unser Special „Untersuchung des Input Lag Testverfahrens“). Wir ermitteln die Gesamtlatenz daher, indem wir zunächst die Verzögerungszeit bis zum eindeutigen Beginn des Aufleuchtens (10 Prozent der Endhelligkeit) messen. Da der Bildpunkt dann erst noch seine Endhelligkeit erreichen muss, addieren wir zu diesem Wert noch die Hälfte der mittleren Bildaufbauzeit (hin und zurück) hinzu.
Erläuterung der Darstellung: Die rote Kurve zeigt die Helligkeit eines LCD-Pixels über der Zeit, während der Bildschirm mit einer definierten Folge von Bildern mit abnehmender Helligkeit angesteuert wird. Die grüne Linie zeigt das dazugehörige Steuersignal, wie man es z.B. auf einem verzögerungsfreien Röhrenmonitor sehen würde. Die Verzögerungszeit des LCD ergibt sich, indem man die Zeitdifferenz zwischen dem Steuersignal und dem Aufleuchten des Pixels ausmisst. Verzögerungen von mehr als einem Frame werden durch die unterschiedlich hohen Signale erkennbar.
Die Untersuchung zeigt zunächst, dass dieser LCD-Monitor eine sehr kurze Verzögerungszeit von nur 1,2 Millisekunden aufweist. Hinzu kommt noch die halbe mittlere Bildaufbauzeit von 2,6 Millisekunden. Die mittlere Gesamtlatenz des BX2440 beträgt somit nur 3,8 Millisekunden. Eine Bildzwischenspeicherung konnten wir nicht feststellen.
Subjektive Bewertung
Die Bewegtbilddarstellung des Samsung BX2440 leidet nicht an unschönen Overdrive-Artefakten (Corona- und Ghosting-Effekte). Die geringe Reaktionszeit schlägt sich natürlich auch praktisch, insbesondere in schnellen Spielen, nieder. Trotzdem bleibt der subjektive Eindruck etwas hinter den Messwerten zurück, ohne ein gänzlich anderes Bild zu liefern. Der PixPerAn-Lesbarkeitstest konnte auf dem Eizo CG243W, einem High-End Gerät für die EBV mit H-IPS Panel, in höherer Stufe durchlaufen werden.
Die subjektive Bildqualität profitiert von der homogenen Ausleuchtung des Gerätes. Gerade in dunklen Spielen bzw. Spielabschnitten sind Unregelmäßigkeiten schnell sehr störend. Allerdings schadet auch hier die unvorteilhafte Gradation dem Gesamteindruck etwas. Da in Spielen eine absolut korrekte Farbdarstellung eine eher untergeordnete Rolle spielt, ist der geringe Farbumfang für die meisten Benutzer unproblematisch. Deutlich störender wären die berüchtigten „Bonbonfarben“ bei Bildschirmen mit erweitertem Farbraum, sofern dieser nicht monitorseitig eingeschränkt werden kann.
DVD und Video
In diesem Abschnitt geht es allein um den Rechner als Zuspieler. Auf externe Videoquellen werden wir im folgenden Abschnitt noch ausführlich eingehen.
Der Samsung BX2440 unterstützt am DVI-Port Signale, die mit HDCP geschützt sind. Blu-ray oder HD-DVD können also problemlos am Rechner wiedergegeben werden.
Die Wiedergabequalität selbst hängt nicht nur vom Bildschirm ab, sondern zu einem sehr großen Teil auch von der Verarbeitung der Signale. So ist es zum Beispiel von dem auf PAL-DVD vorliegenden „576i50“ bis zu einem progressiven Signal in Panelauflösung ein recht weiter Weg, der mit vielen Stolpersteinen gepflastert ist.
Entsprechend unterschiedlich kann das Ergebnis sein. Natürlich muss die durch den Bildschirm bereitgestellte „Basisqualität“ stimmen. Wenn große Lichthöfe, deutliche Schlieren oder ein schlechter Schwarzwert zu beklagen sind, kann auch die beste Konfiguration des Rechners bzw. der Software nichts mehr retten.
Gradation und Farbumfang (ITU-R BT.709, also HDTV, definiert zu sRGB identische Primärvalenzen) wirken sich abermals nicht vorteilhaft auf die Darstellungsqualität aus, die aber für die meisten Anwender völlig ausreichend ist. Gleichzeitig hat Samsung den BX2440 auch überhaupt nicht als Hybrid-Display, d.h. möglichen TV-Ersatz konzipiert. Das scheitert neben der Größe letztlich schon am beschränkten Blickwinkel des eingesetzten TN-Panels und fehlender Anschlussvielfalt für externe Geräte.