Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus, als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.
Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder, als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
Bei nativem Weißpunkt wird ein Wert von 339,4 cd/m gemessen, was sogar über dem vom Hersteller angegebenen maximalen Helligkeitsniveau von 300 cd/m² liegt. Das Kontrastverhältnis liegt im Durchschnitt bei sehr guten 2332:1, bleibt aber hinter der Herstellerangabe von 3000:1 zurück. Nach der Kalibrierung liegt es bei 2342:1. Das maximale Kontrastverhältnis wird bei maximaler Helligkeit mit 2480:1 erreicht.
Helligkeitsverteilung und Farbhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in Prozent und das ebenfalls gemittelte Delta C (also die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert.
Die Helligkeitsverteilung ist mit einem Wert von 8,3 % zufriedenstellend. Der Maximalwert hat eine Abweichung von 13,7 %. Subjektiv ist die Ausleuchtung ausgesprochen gut und es sind mit bloßem Auge keine Helligkeitsabweichungen erkennbar. Die Farbhomogenität ist mit einem gemittelten Delta C von 1,04 gut. Auch der Maximalwert von 2,64, der in der unteren rechte Ecke auftritt, bestätigt das „Gut“.
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der Samsung besitzt eine stumpf-matte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion.
Blickwinkel
Das Blinkwinkelfoto zeigt den Bildschirm bei horizontalen Blickwinkeln von +/- 60 Grad und vertikalen von +45 und -30 Grad. Auch bei extremen Blickwinkeln verändern sich die Farben so gut wie gar nicht. Lediglich die Helligkeit nimmt ein wenig ab. Es können somit mehrere Personen vor dem Monitor sitzen, ohne dass es für einzelne davon zu Beeinträchtigungen kommt.
Interpolation
Der Monitor bietet nur die Bildformateinstellungen „Auto“ und „Breit“. Auflösungen, die dem 16:9-Format entsprechen, werden bei beiden Einstellungen immer flächenfüllend angezeigt. Auflösungen, die einem anderen Format entsprechen, werden bei der Einstellung „Auto“ im korrekten Seitenverhältnis dargestellt. Hierbei sind dann, je nach Seitenverhältnis, entweder nur links und rechts oder an allen vier Seiten schwarze Balken zu sehen.
In der Einstellung „Breit“ wird der Bildschirminhalt auf die maximale Länge des Bildschirms gezogen, ohne dass oben und unten etwas abgeschnitten wird. Hieraus resultiert dann notwendigerweise eine Verzerrung des Bildschirminhalts. Einen pixelgenauen Modus gibt es nicht.
Bei nativer Auflösung (1920 x 1080) ist die Schärfe sehr gut. Bei 1280 x 720 sind die Konturen leicht unscharf, die Textqualität aber immer noch zufriedenstellend. Farbsäume treten nicht auf. Auch bei anderen Auflösungen ist die Qualität immer noch hinreichend und Texte bleiben gut lesbar.
Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert.
Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden ein X-rite-i1-DisplayPro-Colorimeter und ein X-rite-i1-Pro-Spektrofotometer eingesetzt.
Farbraumabdeckung
Der Samsung S27E650C deckt vor der Kalibration 90 % des sRGB-Farbraums ab. Nach der Kalibration konnte die Abdeckung des sRGB-Farbraums auf 94 % gesteigert werden.
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Farbmodus: Custom (Werkseinstellung)
Nach Rücksetzung auf die Werkseinstellungen werden folgende Werte eingestellt: Helligkeit 100, Kontrast 75, Farbtemperatur „Normal“ und Gamma „Modus 1“.
Der Monitor liefert in der Werkseinstellung ein zufriedenstellendes Ergebnis. Der Weißpunkt liegt mit 6700 K höher als der gewünschte Wert von 6500 K.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Das durchschnittliche Delta C liegt bei 1,42 und die Range bei zufriedenstellenden 2,73. Die Abweichungen bei den Buntfarben sind ebenfalls zufriedenstellend. Auch wenn die Gammakurve teils deutliche Abweichungen von der Normkurve zeigt, so ist sie doch für einen unkalibrierten Monitor durchaus okay. Der durchschnittliche Gammawert liegt mit 2,3 etwas zu hoch.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Messungen nach Kalibration und Profilierung
Für die hier beschriebenen Messungen wurde der Samsung S27E650C mit Quato iColor Display kalibriert und profiliert. Als Farbtemperatur wurde die Werkseinstellung „Normal“ verwendet und für das Gamma die Einstellung „Modus 1“. Angestrebt wurde eine Helligkeit von 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.
Sie schreiben: „Allerdings erscheinen gerade horizontale Linien somit auch gekrümmt. Für reine Textverarbeitung mag das keine Rolle spielen, für das Arbeiten mit geometrischen Körpern wie zum Beispiel bei der Architektur oder bei CAD-Programmen wirkt sich das allerdings störend aus.“
Wie muss ich diese Kritik verstehen? Angenommen ich arbeite mit Excel Tabellen, mache Bildbearbeitung und spiele Schach, dann habe ich ja auch stets mit geometrischen Formen zu tun. Biegen sich auf diesem Monitor Excel Tabellen oder die Ränder von Bildern? Würde ein Schachbrett gebogen dargestellt werden?
Denn dann wäre dieser Monitor ja tatsächlich nur für Spiele und Videos brauchbar. Würden Sie für die Anwendungen Office, rudimentäre Bildbearbeitung und gelegentlich Videos schauen lieber das Model E650X ohne Biegung empfehlen?