Reaktionsverhalten
Den ViewSonic VX2336S haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz am DVI-Anschluss vermessen. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Im Datenblatt nennt ViewSonic eine Reaktionszeit von 14 Millisekunden (typ.). Wir messen den schnellsten Grauwechsel mit 21,5 Millisekunden, Schwarz-Weiß ist mit 17,1 Millisekunden etwas schneller. Die über alles gemittelte Bildaufbauzeit (hin und zurück) für unsere 15 Messwerte ist mit 28,7 Millisekunden doppelt so lang wie der Herstellerwert.
Eine Overdrive-Option im OSD gibt es nicht. Die gemessenen Helligkeitsverläufe zeigen ein kaum beschleunigtes IPS-Panel mit entsprechend langen Schaltzeiten. Der Helligkeitswechsel ist an den meisten Messpunkten erst nach 1,5 Bildframes abgeschlossen. Überschwinger traten im gesamten Messbereich nicht auf.
Latenzzeit
Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Die Signalverzögerung ist beim ViewSonic VX2336S mit nur 1,3 Millisekunden sehr kurz.
Wegen der langen Schaltzeiten vergehen bis zur Soll-Helligkeit allerdings noch weitere 14,4 Millisekunden, die mittlere Gesamtlatenz ist daher mit insgesamt 15,7 Millisekunden schon etwas länger.
Subjektive Beurteilung
Anfangs ist beim ViewSonic VX2336S die stärkere Schlierenbildung von sich bewegenden Bildern gewöhnungsbedürftig. Gerade bei Shootern und Rennsimulationen sind rasante Kameraschwenks an der Tagesordnung. Eine allzu verschwommene Anzeige in Bewegung erschwert so manches Manöver.
Der ViewSonic VX2336S gehört in Sachen Bildaufbau nicht zu den schnellsten, aber auch nicht zu den langsamsten Kandidaten und bewegt sich im Mittelfeld. Mit unter einem Frame ist der Input-Lag vernachlässigbar gering. Es macht Spaß mit dem VX2336S so manches Scharmützel siegreich zu verlassen, Profispieler werden aber mit dem Bildaufbau nicht ganz zufrieden sein und eher zu einem schnelleren Monitor greifen.
Backlight
Die LED-Hintergrundbeleuchtung des ViewSonic VX2336S ist PWM-gesteuert, bei Helligkeiten unterhalb von 100 Prozent werden kurze Dunkelzeiten eingelegt. Bei 140 cd/m² am Arbeitsplatz messen wir eine Umschaltfrequenz von 240 Hz, das Tastverhältnis beträgt 50 Prozent.
Bei diesen Werten sollten nur sehr empfindliche Menschen ein Backlight-Flimmern wahrnehmen können.
Sound
Dem ViewSonic VX2336S fehlen jegliche Audiokomponenten sei es in Form integrierter Lautsprecher oder einem Audio- bzw. Kopfhöreranschluss.
DVD und Video
Um Multimediatauglich zu sein muss ein Monitor zumindest eine HDMI Schnittstelle besitzen. Dem ViewSonic VX2336S fehlt diese Grundvoraussetzung. Zwar kann ein externes Zuspielgerät auch über ein HDMI-DVI Kabel mit dem Monitor verbunden werden, der Funktionsumfang ist dann aber eingeschränkt, alleine schon deshalb weil über diese Schnittstelle keine Audiosignale übertragen werden können.
Skalierung, Bildraten und Deinterlacing
Im Gegensatz zum enttäuschenden Interpolationsverhalten des ViewSonic VX2336S am PC, stimmt das Seitenverhältnis bei externer Zuspielung immer, unabhängig davon ob im Zuspieler 576p oder 720p ausgewählt wird.
Signal | Unverzerrte Wiedergabe |
SD (16:9 – anamorph) | Ja |
SD (4:3) | Ja |
HD (720p) | Ja |
HD (1080p) | Ja (auch pixelgenau) |
Der ViewSonic VX2336S kann DVD Filme mit 50 Hertz und Blu-ray Filme mit 60 Hertz wiedergeben, allerdings muss die Zuspielung immer in Vollbildern erfolgen da ein Deinterlacer fehlt. Ohne externe Soundanlage nützt das Alles aber wenig denn der ViewSonic VX2336S besitzt weder integrierte Lautsprecher noch irgendwelche Audioanschlüsse.
Unterstützte Farbmodelle und Signallevel
Bei externer Zuspielung über den DVI Anschluss erwartet der ViewSonic VX2336S-LED PC-Leveln und kann RGB Farbmodelle verarbeiten. YCbCr (4:2:2) und YCbCr (4:4:4) Farbmodelle werden über den DVI Anschluss jedoch nicht unterstützt.
Die Wichtigkeit des abgestimmten Videolevels in der Zuspielung wird gerne unterschätzt, dabei ist das ein entscheidendes Kriterium für die korrekte Darstellung. Kommt es hier zu Abstimmungsproblemen resultiert dies entweder in einem stark reduzierten Tonwertumfang oder einem ausgewaschenen, matten Bild ohne volles Weiß und Schwarz.