Test MSI MD241P: 75-Hz-Monitor mit USB-C überzeugt
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Bildqualität

Der Panel-Rahmen und die Oberfläche des Panels sind matt und wirksam entspiegelt. Seitlich einfallendes Licht oder auch ein Betrachter mit heller Kleidung erzeugt nur schwache Reflexionen auf dem Bildschirm. Beim Reset (Werkseinstellungen) stellt der Monitor folgende Werte ein:

Bildmodus: „Standard“
Helligkeit: 90
Kontrast: 50
Gamma: Gamma1
Farbtemperatur: „Warm“
RGB: k. A.
Color-Gamut: n. v.
DUE Priority: n. v.
Schärfe: n. v.
Reaktionszeit: „ab“

Diese Werte wurden für die nachfolgende Beurteilung bei Werkseinstellung verwendet. Der ab Werk aktive Öko-Modus wurde ferner dabei ausgeschaltet, da ansonsten wichtige Einstellungen wie Bildmodus und Gamma nicht verfügbar sind.

Graustufen

Die Graubalance weiß bereits ab Werk zu überzeugen. Die Graustufen wie auch der Grauverlauf wirken ab Werk sehr neutral. Die hellsten Stufen sind vollständig und die dunkelsten sogar ungewöhnlich gut bis einschließlich Stufe 4 zu erkennen. Nennenswerte Unterschiede zwischen den beiden Bildhälften gibt es dabei nicht.

Wenig überzeugen können dagegen die feinen Grau- und Farbverläufe. In unserem Teststreifen ist das nur bei sehr genauem Hinsehen zu erkennen. Bei Vollbild-Darstellungen des Grauverlaufs fallen dagegen deutliche Banding-Effekte mit abwechselnd rötlich-grünlichen Farbschimmern auf. Auch die Aufhellung in den Ecken kann im Vollbild unter Umständen etwas stören.

Graustufendarstellung vom IPS-Panel des MSI MD241P
Graustufen

Es fällt eine Blickwinkel-Abhängigkeit bei der Farbtemperatur auf. Bei Blickwinkeln ab ca. 40° wird die Farbtemperatur merklich kühler. Die hellsten Stufen bei extremeren Blickwinkeln vor allem in der Mitte wirken regelrecht bläulich. Zudem ist ein gewisser Zeichnungsverlust in den hellsten Bereichen um ca. zwei Stufen zu erkennen. In den dunkelsten Stufen bleibt er dagegen trotz einer gewissen Aufhellung minimal.

Der Farbtemperatur-Effekt fällt vor allem bei Schwarz-Weiß-Bildern bzw. -Grafiken auf. In der Praxis am Arbeitsplatz spielt das selbst für die EBV aber keine große Rolle, da solche Blickwinkel dabei eigentlich kaum Verwendung finden.

Ausleuchtung

Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so, wie man es mit bloßem Auge bei komplett abgedunkeltem Raum sieht; hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.

Ausleuchtung vom IPS-Panel bei normaler Belichtung
Ausleuchtung bei normaler Belichtung
Ausleuchtungvom IPS-Panel bei verlängerter Belichtung
Ausleuchtung bei verlängerter Belichtung

Schaut man auf die Bildmitte, kann der MSI MD241P zunächst mit einem sichtbar guten Schwarzwert überzeugen. Auch bei mittiger Sitzposition sind dabei aber in den Ecken – vor allem unten – deutliche Aufhellungen zu erkennen. Sie sind ungewöhnlich weitläufig und auch nicht rein durch den Blickwinkel bedingt. Am linken Rand und ebenso über den gesamten Rand unten handelt es sich obendrein um eindeutige Randeinstrahlungen. Sie sind allerdings nicht besonders „scharf“ und insgesamt weitgehend farbneutral.
Bei extremeren Blickwinkeln wird die übliche Aufhellung der gesamten Display-Fläche sichtbar – am stärksten von diagonal oben. Dieser Glow-Effekt ist dabei ebenfalls überwiegend farbneutral und zeigt bestenfalls eine minimal gelblich-rötliche Einfärbung.

Glow-Effekt horizontal
Glow-Effekt horizontal
Glow-Effekt von schräg oben
Glow-Effekt von schräg oben

Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast

Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.

Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.

Helligkeits- und Kontrastverlauf des MSI MD241P
Helligkeits- und Kontrastverlauf des MSI MD241P

Mit nativem Weißpunkt erreichen wir im Maximum rund 326 cd/m². Das liegt sogar 30 % über der Herstellerangabe von 250 cd/m². Herunterregeln lässt sich die Helligkeit allerdings nur auf ein Minimum von 79 cd/m². Das ist ein relativ hoher Wert, sodass der MSI MD241P für das Arbeiten in vollständig abgedunkelten Räumen vielleicht nicht ganz optimal ist. Für die Zielgruppe des Geräts ist das aber kaum relevant.

Nach der Kalibrierung steigt die Maximalhelligkeit sogar noch leicht auf 329 cd/m². Die Minimalhelligkeit ermitteln wir mit 80 cd/m².

Das Kontrastverhältnis des IPS-Panels gibt der Hersteller mit 1000:1 an. Das entspricht der üblichen Angabe für IPS-Panels, die der MSI MD241P tatsächlich aber ganz erheblich übertreffen kann. Gemäß unseren Messungen liegt es nach der Kalibrierung im Durchschnitt bei 1362:1 – ein exzellenter Wert.

Bildhomogenität

Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 %.

Helligkeitsverteilung beim weißen Testbild
Helligkeitsverteilung beim weißen Testbild
Farbhomogenität beim weißen Testbild
Farbhomogenität beim weißen Testbild

Die Helligkeitsverteilung ist mit einem Durchschnittswert von 9,74 % und einem Maximalwert von 18,59 % zwar nur zufriedenstellend, richtig gut ist dafür die Farbreinheit. Ein Ergebnis auf Grafikmonitor-Niveau ist in dieser Preisklasse schon mehr als überraschend (Delta-C-Average: 0,89, Delta-C-Maximum: 1,44).

Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

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