Test MSI MP275QPDGDE: Business-Monitor überzeugt
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Webcam

Ein wichtiges Feature des Videokonferenz-Docking-Monitors sind die integrierte Full-HD-Kamera und das eingebaute Mikrofon. In Verbindung mit den zusätzlich vorhandenen Lautsprechern ermöglicht dies Videokonferenzen ohne zusätzliches Equipment.

Die Kamera- und Mikrofonmodule befinden sich am oberen Rahmen des MSI MP275QPDGDE und können weder versenkt noch geneigt werden. Wenn die Kamera ein Bild überträgt, wird dies durch eine kleine, weiß leuchtende LED signalisiert.

Webcam des MSI PRO MP275QPDGDE
Webcam

Eine Installation von Treibern für Webcam und Mikrofon ist unter Windows 10/11 nicht erforderlich, da sie von Windows automatisch eingerichtet werden und praktisch sofort einsatzbereit sind. Wichtig ist nur, dass der MSI MP275QPDGDE über USB mit dem PC verbunden ist.

Die Qualität der Kamera ist bei guten Lichtverhältnissen als gut bis befriedigend einzuschätzen. Das Bildrauschen ist gering. Gerade jetzt, in der eher dunklen Jahreszeit oder abends bei künstlicher Beleuchtung, ist das Bild allerdings sehr verrauscht. Die Farbdarstellung ist natürlich, jedoch hätten wir uns etwas mehr Schärfe gewünscht.

Um die Kamera abzudecken, wird als Zubehör ein Plastik-Clip mitgeliefert, der auf das Webcam-Modul gesteckt wird. Durch Verschieben wird die Kamera einfach abgedeckt. Diese bleibt jedoch eingeschaltet. Die Konstruktion wirkt insgesamt kostenoptimiert und optisch nicht sehr ansprechend. Auf die Montage des Clips kann aber verzichtet werden.

Webcam offen
Webcam offen
Webcam abgedeckt
Webcam abgedeckt

Die Audio-Qualität der beiden Mikrofone ist von der Lautstärke und vom Klang in Ordnung, allerdings mussten wir unter Windows die Mikrofon-Lautstärke auf 100 % stellen. Es gibt keine Möglichkeit, Hintergrundgeräusche herauszufiltern. Ein Headset dürfte hier die bessere Lösung sein.

Für die Gesichtserkennung (Windows Hello) kann die Webcam jedoch nicht genutzt werden, weil Windows keine zu Windows Hello kompatible Webcam findet.

Man sollte bedenken, dass man für eine qualitativ hochwertige Webcam zwischen 150 und 200 Euro (oder mehr) bezahlt. Das kann diese Kamera natürlich nicht leisten.

Audiovisuelle Medienwiedergabe

Das Testgerät verfügt über eine HDMI-Schnittstelle für HD-Zuspieler. Der Ton wird über die Lautsprecher oder den Audio-Ausgang (Kopfhörer) ausgegeben, sofern er belegt ist. Für die folgenden Tests wurde ein Google Chromecast per HDMI-Kabel angeschlossen.

Skalierung und Bildraten

Für die Beurteilung spielen wir Bildsignale in 480p, 576p, 720p und 1080p zu. Wählt man im OSD für die Skalierung „16:9“ oder „4:3“, können alle Signale korrekt dargestellt werden. Die Wiedergabe war bei 1080p nur mit 60 Hz sowie bei 720p mit 50 und 60 Hz möglich, nicht aber bei 24 Hz.

Farbmodelle und Signallevel

Der MSI MP275QPDGDE verarbeitet digitale RGB- und YCbCr-Farbmodelle. Bei Anschluss über die HDMI-Schnittstelle wird automatisch Videolevel (Tonwertumfang bei 8 Bit Präzision: 16–235) gewählt und somit der richtige Schwarzpegel angezeigt. So werden Weiß und Schwarz korrekt dargestellt, und es entsteht kein flaues Bild. Sollte es einmal nicht passen, bietet das OSD allerdings keine Möglichkeit, manuell einzugreifen.

HDR

Der MSI MP275QPDGDE bietet HDR-Unterstützung, besitzt aber keine DisplayHDR-Spezifizierung. Erkennt der Monitor ein HDR-Signal, zum Beispiel vom Chromecast, schaltet der Bildschirm direkt in den HDR-Modus. Viele Hersteller bieten im OSD unterschiedliche HDR-Modi an. Beim MSI MP275QPDGDE heißt es nur an oder aus.

Wer unter Windows in HDR spielen oder ein Video ansehen möchte, muss HDR unter Windows aktivieren und entsprechende Einstellungen vornehmen.

Der HDR-Effekt ist kaum bemerkbar, und ein Wow-Effekt bleibt aus. Wer eine optimale HDR-Darstellung wünscht, sollte sich nach Modellen mit VESA-Spezifikation von mindestens DisplayHDR True Black 600, besser DisplayHDR 1000 oder höher umsehen.

Bewertung

Kein Angebot verfügbar
4.2

(GUT)

Fazit

Mit dem MP275QPDGDE präsentiert MSI einen 27 Zoll (ca. 69 cm) großen Business-Monitor, der durch seine Ausstattung überzeugt. Durchdacht ist die Schnittstellenvielfalt mit vier digitalen Signaleingängen. Hinzu kommen eine integrierte Webcam, Daisy-Chaining, Ethernet-LAN, KVM-Switch, PiP/PbP und eine USB-C-Ladeleistung von knapp 100 Watt. Der KVM-Switch funktioniert automatisch, ohne eingreifen zu müssen, und dürfte keine Wünsche offenlassen.

Die Verarbeitungsqualität kann ebenso überzeugen wie die Ergonomie. Insbesondere dass sich OSD und Bild beim Drehen in den Pivot-Modus automatisch mitdrehen, ist ein absoluter Höhepunkt. Business-Anwender kommen voll auf ihre Kosten. Hauptsächlich kommt es bei einem Monitor natürlich auf die Bildqualität an, und hier kann der MSI MP275QPDGDE ebenfalls überzeugen. Die subjektive Bildwiedergabe, die Farbverbindlichkeit im sRGB-Farbraum, die Farbreinheit und der Kontrast sind gut bis sehr gut – und das bereits ab Werk. Leider ist die Helligkeitsverteilung rein messtechnisch weniger gelungen, was man subjektiv aber nicht erkennen kann.

Die Webcam konnte im Test nur bei guten Lichtverhältnissen akzeptable Ergebnisse liefern, bei schlechten Lichtverhältnissen ist das Bild sehr verrauscht. Die Tonqualität der Mikrofone ist praxistauglich. Die Lautsprecher hinterlassen für eine integrierte 2-x-2-Watt-Lösung einen guten Eindruck, auch wenn Bass und Volumen nicht optimal sind. Die Bedienung des OSDs über den 5-Wege-Joystick funktioniert einwandfrei.

Im Handel soll der MSI MP275QPDGDE ab Ende Januar/Anfang Februar 2025 zu einem Preis von 399 Euro (UVP) erhältlich sein, was angesichts der gezeigten Leistung und Ausstattung angemessen ist. Der tatsächliche Preis sollte zudem unter dem UVP liegen. Vergleichbare Modelle anderer Hersteller sind rar. Die Garantiezeit liegt bei drei Jahren.

Testlogo MSI MP275QPDGDE

Hinweis in eigener Sache: PRAD erhielt den MP275QPDGDE leihweise von MSI zu Testzwecken. Herstellerseitig gab es weder eine Einflussnahme auf den Testbericht noch eine Verpflichtung zur Veröffentlichung oder eine Verschwiegenheitsvereinbarung.

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