Interpolation
Ein Schärferegler ist im OSD vorhanden und bietet einen Bereich von 0 bis 5. Wir testen die Interpolation über HDMI. Die Schärfe in der nativen Auflösung ist erwartungsgemäß sehr gut. Bei 1920 x 1080 sieht man, dass die notwendige Pixelvergrößerung hauptsächlich durch zusätzlich eingefügte graue Bildpunkte erreicht wird. Dies führt zu etwas fetteren Konturen mit leichtem Unschärfe-Eindruck. Farbsäume treten nicht auf. Insgesamt ist das Ergebnis als ausgesprochen gut zu bezeichnen.
Im PC-Betrieb sollte die Skalierung der Grafikkarte überlassen werden, die das Bildsignal als Vollbild, Seitenverhältnis oder 1:1 wiedergeben kann. Da wir aber die Möglichkeiten des MSI 272URXDE QD-OLED testen wollen, haben wir in den Einstellungen der Grafikkarte festgelegt, dass das Anzeigegerät die Skalierung übernehmen soll und ein 1:1-Bild von der Grafikkarte ausgegeben wird. Beim Test der 1:1-Darstellung wird ein Vollbild zugespielt.
Für von der nativen Auflösung abweichende Eingangssignale bietet das Gerät unter HDMI im OSD-Menü via „Bild/Bildschirmgröße“ die Einstellmöglichkeiten „Auto“, „4:3“, „16:9“, „16:10“, „1:1“ und „24,5 Zoll“. Die Option „16:10“ ist allerdings immer ausgegraut/deaktiviert, selbst bei einem 16:10-Bildformat. Hintergrund ist das standardmäßig aktivierte DSC („Display Stream Compression“), worauf wir noch separat eingehen. „Auto“ zeigt ein seitengerechtes Bild an und dürfte die sinnvollste Einstellung sein.
Was die Auswahl „16:10“ überhaupt bezwecken soll, ist unklar geblieben. Deaktiviert man DSC und wählt „16:10“, wird als native Auflösung 2560 x 1600 im Treiber der Grafikkarte angezeigt, was auch die maximale auswählbare Auflösung darstellt. 4K steht nicht mehr zur Verfügung. Das Bild wird bei 2560 x 1600 aber vollflächig 16:9 dargestellt, also verzerrt.
Ob der MSI 272URXDE QD-OLED das Bildsignal korrekt anzeigt, ist auch von der gewählten Bildwiederholfrequenz abhängig. Die meisten Auflösungen konnten lediglich bei 60 Hz korrekt dargestellt werden, nicht aber bei 240 Hz. Da es den Umfang des Tests sprengen würde, neben der Auflösung auch noch jede verfügbare Bildwiederholfrequenz zu testen, sind die Werte in der nachfolgenden Tabelle bei 60 Hz ermittelt worden. Deutlich komfortabler ist es natürlich, die Interpolation am PC gleich der Grafikkarte zu überlassen.
Signal | Verzerrungsfreie, maximal flächenfüllende Wiedergabe | Unskalierte Wiedergabe |
SD (480p) | Ja | Ja |
SD (576p) | Ja | Ja |
HD (720p) | Ja | Ja |
HD (1080p) | Ja | Ja |
UHD (4K) | Ja (nativ) | Ja (nativ) |
PC (5:4) | Ja | Ja |
PC (4:3) | Ja | Ja |
PC (16:10) | Ja (teilweise) | Ja |
PC (16:9) | Ja | Ja |
Farbwiedergabe
Zunächst wird die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset und – falls vorhanden – in einem vordefinierten Modus (sRGB, Adobe RGB oder DCI-P3) getestet. Anschließend wird das Testgerät mit DisplayCAL kalibriert. Falls eine Hardware-Kalibrierung möglich ist, wird der Monitor zusätzlich mit der Software des Herstellers kalibriert. Für die Messungen wird eine eigene Software verwendet, als Messgerät kommt das Kolorimeter X-Rite i1Display Pro Plus zum Einsatz.
Hinsichtlich Farbraumvolumen (CIE 1976) verspricht der Proband 138 % sRGB, 118 % Adobe RGB und 110 % DCI-P3. Wir ermitteln 159 % sRGB, 109 % Adobe RGB und 112 % DCI-P3. Die Grafiken zeigen die Abdeckung in den Farbräumen sRGB, Adobe RGB und DCI-P3, einmal im jeweiligen Modus des Monitors und nach der Software-Kalibrierung. Der jeweilige Modus sollte das größere Farbraumvolumen idealerweise entsprechend einschränken, was auch ordentlich gelingt. Die Farbraumabdeckung nach der Kalibrierung beträgt 99 % sRGB, 91 % Adobe RGB und 99 % DCI-P3.
Ein fehlender Farbumfang wird durch ein schwarzes Gitter gekennzeichnet, eine größere Abdeckung durch ein hellgraues Gitter.

Farbraum | Abdeckung im Werks-Preset | Abdeckung nach Kalibrierung |
sRGB | 96 % | 99 % |
Adobe RGB | 90 % | 91 % |
ECI-RGB v2 | – | 84 % |
DCI-P3 RGB | 96 % | 99 % |
ISO Coated v2 (FOGRA39L) | – | 98 % |
Messungen vor Kalibration und Profilierung
Farbmodus: Spielmodus „Premium-Farbe“ und Professionell „Öko“ (Werkseinstellung)
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Das Ergebnis fällt insgesamt sehr gut aus. Die Graubalance (Delta-C-Average: 0,35) und die Range (Delta-C-Range: 0,69) sind ausgezeichnet.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Bei der Graubalance (Delta-C-Average: 0,38; Delta-C-Range: 0,75) sind die Ergebnisse sehr gut. Gleiches gilt für die Farbwerte (Delta-E2000-Average: 0,87). Die Maximalabweichung liegt bei 2,43 Delta E2000 (RGB: 255 63 0). Der Gammaverlauf beträgt im Schnitt 2,22. Der Gammawert entspricht 2,2 und nicht der sRGB-Gammakurve, was allerdings nicht weiter tragisch ist.
Die Helligkeit kann in allen Modi angepasst werden, was vorbildlich ist. Um eine Leuchtdichte von 140 cd/m² zu erzielen, sollte bei der Helligkeit ein Wert von 45 % gewählt werden. Viele Hersteller sperren die Helligkeitsanpassung in den vordefinierten Farbmodi.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich Adobe-RGB-Modus mit dem Adobe-RGB-Arbeitsfarbraum

Bei der Graubalance (Delta-C-Average: 0,47; Delta-C-Range: 0,99) sind die Ergebnisse sehr gut. Die Farbwerte (Delta-E2000-Average: 1,27) erzielen ein gutes Resultat. Die Maximalabweichung liegt bei 4,11 Delta E2000 (RGB: 0 191 0). Der Gammaverlauf beträgt im Schnitt 2,22 und ist etwas unruhig.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich DCI-P3-Modus mit dem DCI-P3-Arbeitsfarbraum

So gelungen die beiden ersten Modi sind, kann der DCI-P3-Modus nicht mithalten. Dafür ist das durchschnittliche Delta E2000 zu hoch und verwundert uns etwas, insbesondere weil der beiliegende Test-Report ein Delta-E-Average von 1,18 ausweist. Merkwürdig ist auch, dass nicht der DCI-P3-Modus, sondern der „User Mode“ herangezogen wurde. Wir haben deshalb auch den „User Mode“ überprüft, der aber sehr ähnliche Ergebnisse liefert.
Bei der Graubalance (Delta-C-Average: 0,58; Delta-C-Range: 1,08) sind die Ergebnisse sehr gut. Die Farbwerte (Delta-E2000-Average: 3,46) können allerdings kein befriedigendes Ergebnis mehr erzielen. Die Maximalabweichung liegt bei 6,73 Delta E2000 (RGB: 0 127 255). Der Gammaverlauf beträgt im Schnitt 2,18.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Hallo Dennis,
da dir keiner von der Redaktion geantwortet hat:
Warum der MSI vor dem AOC Bildschirm liegt, kann ich dir nicht sagen.
Das Panel ist für 4k ausgelegt, wenn du dir Native Auflösung auf WQHD einstellst, dann könnte es dazu führen, dass das Bild nicht mehr die Qualität ausweist, die es eigentlich hat. Kurzgesagt: Nicht empfehlenswert.
Wenn du mit dem Gedanken spielst, eine 5080 zu holen, dann empfehle ich dir DLSS Qualität zu nutzen. Damit solltest du auch in 4K die notwendigen FPS rauskitzeln können. Notfalls nutzt du noch Multi frame Generation 4. auf die 240 FPS wirst du bei Grafikintensiven Spielen dennoch nicht kommen.
Stehe gerade vor derselben Entscheidung wie du und bin auch noch hin und her gerissen.
Hallo Prad Team,
ich habe ein paar Fragen.
1. Warum genau steht dieser Bildschirm in der Bestenliste vor dem AOC AG276QZD2 obwohl der AOC eine bessere Bewertung hat?
2. Ich Spiele PC spiele (eher weniger FPS Spiele) gucke Videos und Serien am PC, mache viel Textbearbeitung und zudem will ich den Monitor auch für eine Spielekonsole nutzen.
Die 4K Auflösung mit hoher Bildrate lässt sich fast nur mit einer RTX5090 stemmen.
Ich werde mir aber maximal eine 5080 zulegen eher eine 5070. Daher erwäge ich den Monitor eher in WQHD laufen zu lassen.
Ist Bild dann schlechter als beim AOC AG276QZD2?
Vielen Dank und Gruß
Dennis