Test MSI MPG 272URXDE QD-OLED: Gaming-Highlight
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KVM-Switch

Ein KVM-Switch ermöglicht den Anschluss von Tastatur, Monitor und Maus an mehrere Computer gleichzeitig. KVM steht für „Keyboard, Video, Mouse“. Ein KVM-Umschalter ist besonders nützlich, wenn Sie mehr als einen Computer benutzen, aber nicht genug Platz für mehrere Tastaturen, Displays und Mäuse haben. Mit einem KVM-Switch kann man einfach zwischen den verschiedenen PCs umschalten, ohne jedes Mal Eingabegeräte und Bildschirm umstecken zu müssen.

Der Switch wird über USB-C und USB-B mit jeweils einer Quelle verbunden. Maus und Tastatur werden an den Monitor angeschlossen.

In unserem Test haben wir Rechner A über USB-B und HDMI sowie Rechner B über USB-C und HDMI angeschlossen. Im OSD belassen wir unter „KVM“ die Option „Auto“, die standardmäßig aktiviert ist. Wir konnten uns schon beim Test des MSI MP275QPDGDE, bei dem es sich allerdings um einen Business-Monitor handelt, von der Funktion überzeugen. Leider funktioniert in der oben beschriebenen Konstellation das automatische Umschalten beim MSI 272URXDE QD-OLED nicht. Hier ist ein manuelles Umschalten notwendig, was per Direkttaste aber schnell erledigt ist.

Alles perfekt? Nein, leider nicht. Denn Maus und Tastatur sind an den MSI 272URXDE QD-OLED angeschlossen, und wenn dieser in den Stand-by-Modus wechselt, steht auch der USB-Hub nicht mehr zur Verfügung. Eine Möglichkeit im OSD, den USB-Hub aktiv zu halten und einen höheren Stand-by-Verbrauch zu akzeptieren, ist nicht vorhanden. In diesem Fall muss der Rechner über den Power-Button geweckt werden.

Sound

Dem MSI 272URXDE QD-OLED wurden keine Lautsprecher spendiert. Dafür steht ein Audio- bzw. Kopfhörerausgang zur Verfügung.

Audiovisuelle Medienwiedergabe

Das Testgerät verfügt über zwei HDMI-Schnittstellen für HD-Zuspieler. Der Ton wird über den Audio-Ausgang (Kopfhörer) ausgegeben. Für die folgenden Tests wurde ein Google Chromecast per HDMI-Kabel angeschlossen.

Skalierung und Bildraten

Für die Beurteilung spielen wir Bildsignale in 480p, 576p, 720p, 1080p und 2160p zu. Wählt man im OSD für die Skalierung „Seitenverhältnis“, werden auch alle Formate, die nicht 16:9 entsprechen, korrekt angezeigt. Die Wiedergabe war bei 2160p mit 60 Hz, 50 Hz und 30 Hz möglich. Bei 1080p und 720p sind nur 60 Hz auswählbar. 24 Hz kann der MSI 272URXDE QD-OLED nicht anzeigen.

Farbmodelle und Signallevel

Der MSI 272URXDE QD-OLED verarbeitet digitale RGB- und YCbCr-Farbmodelle. Bei Anschluss über die HDMI-Schnittstelle wird automatisch Videolevel (Tonwertumfang bei 8 Bit Präzision: 16–235) gewählt und somit der richtige Schwarzpegel angezeigt. So werden Weiß und Schwarz korrekt dargestellt, und es entsteht kein flaues Bild. Sollte es einmal nicht passen, bietet das OSD allerdings keine Möglichkeit, manuell einzugreifen.

Overscan

Overscan bedeutet, dass die Ränder des Bildes über die Bildschirmränder hinaus verborgen sind, und zwar so, als wäre das Bild vergrößert. Der MSI 272URXDE QD-OLED bietet diese Funktionalität aber nicht an.

HDR

Der MSI 272URXDE QD-OLED bietet HDR-Unterstützung und ist nach DisplayHDR True Black 400 spezifiziert. Erkennt der Monitor ein HDR-Signal, zum Beispiel vom Chromecast, schaltet der Bildschirm direkt in den HDR-Modus „True Black 400“ (443 cd/m²). Des Weiteren steht der Modus „Spitze-1000-nits“ (414 cd/m²) bereit. Die Werte in Klammern stellen den gemessenen maximalen Helligkeitswert im jeweiligen Modus dar (APL 10 %). Die in den Spezifikationen genannte HDR-Peak-Helligkeit von 1000 cd/m² wird in der Regel nur bei APL 3 % erreicht, was wir nicht überprüfen konnten.

Wer unter Windows in HDR spielen oder ein Video ansehen möchte, muss HDR unter Windows aktivieren und entsprechende Einstellungen vornehmen.

Der HDR-Effekt ist durchaus ansprechend, was natürlich mit dem enormen Kontrast zusammenhängt, da die OLED-Technologie ein komplettes Schwarz darstellen kann. Der Standardmodus „True Black 400“ hat uns gut gefallen, einen echten Mehrwert des Modus „Spitze-1000-nits“ konnten wir nicht ausmachen.

Die HDR-Einstellungen müssen im OSD unter „Bild -> DisplayHDR“ vorgenommen werden. Diese Funktion kann nicht auf eine Direkttaste gelegt werden.

Bewertung

4.5

(SEHR GUT)

Fazit

Bereits in unserem Hands-on Anfang Januar konnte uns der auf der CES vorgestellte MSI 272URXDE QD-OLED als Vorserienmodell begeistern. Die finale Version bestätigt diesen Eindruck vollumfänglich. MSI ist mit dem 26,5 Zoll großen Gaming-Monitor ein großer Wurf gelungen. Aber nicht nur seine ausgezeichneten Spiele-Eigenschaften, sondern auch die Allrounder-Qualitäten lassen keine Wünsche offen. Dafür ist natürlich auch eine optimale Schriftdarstellung notwendig, was dem Boliden hervorragend gelingt.

Der MSI 272URXDE QD-OLED macht optisch einen dezenten Eindruck und hat eine ausgezeichnete Verarbeitungsqualität. Auch bei den ergonomischen Features überzeugt das Modell. Die RGB-Effektbeleuchtung wurde dezent umgesetzt, was uns gefallen hat, obschon sie kaum wahrnehmbar ist, wenn man vor dem Gerät sitzt.

Als Gaming-Spezialist kann der Testkandidat mit rasend schnellen Schaltzeiten auftrumpfen und bietet in allen Lagen ein komplett fehlerfreies Gameplay, das weder eine Korona noch Geisterbilder zeigt. Wie bekannt ist, wird die Bewegungsunschärfe von der Bildwiederholungsrate beeinflusst, wo der Testkandidat mit einer nativen Aktualisierungsrate von 240 Hz sehr gut aufgestellt ist. Einziges Problem ist die ebenso enorme Auflösung von 3840 x 2160 Pixeln, die selbst die stärkste GPU bei der erreichbaren Framerate in die Knie zwingt. Um ein ordentliches Gameplay mit wenig Blur zu erhalten, sollten 120, besser 180 fps erzielt werden, was bei grafisch aufwendigen Titeln oftmals unmöglich ist – außer man ist bereit, die Grafikdetails zu reduzieren und/oder Upsampling-Verfahren wie FSR und DLSS zu verwenden.

Die Ausrichtung als Spiele-Monitor hat keine Auswirkungen auf die Bildqualität. Die Farb- und die Bilddarstellung sind exzellent. Egal ob Helligkeitsverteilung, Farbreinheit, Kontrast, Ausleuchtung, Blickwinkelabhängigkeit oder Farbraumvolumen: Überall erreicht der MSI 272URXDE QD-OLED ausgezeichnete Noten. Auch die voreingestellten Modi für sRGB und Adobe RGB liefern ab Werk gute bis sehr gute Ergebnisse, eine Software-Kalibrierung kann man sich getrost sparen. Lediglich der ab Werk voreingestellte DCI-P3-Modus kann nicht überzeugen. Erst nach einer Kalibrierung kann man im DCI-P3-Farbraum farbverbindlich arbeiten. Die Glossy-Oberfläche stört im Alltagseinsatz aus unserer Sicht nicht oder nur minimal, insbesondere wenn Fenster in der unmittelbaren Nähe sind.

Die Darstellung von HDR-Inhalten ist für den nach VESA DisplayHDR True Black 400 zertifizierten Probanden ebenfalls kein Problem. Wo die Effekte bei IPS-Panels mit DisplayHDR 400 oft untergehen, kann der MSI 272URXDE QD-OLED mit den enormen Kontrastwerten des OLED-Panels punkten. Lautsprecher hat der Monitor keine, dafür aber einen Audio- bzw. Kopfhörerausgang.

Der MSI 272URXDE QD-OLED sollte Mitte/Ende Februar lieferbar sein und kostet 1.199 Euro (UVP). Alternativen am Markt gibt es derzeit nicht. Wir konnten lediglich ein Modell mit ähnlicher Ausstattung finden, was allerdings 300 Euro mehr kostet. Wer zu den ersten Anwendern eines neuen Produktes gehören will, muss zwangsläufig etwas tiefer in die Tasche greifen, wobei wir den Preis für akzeptabel halten.

Aufgrund seiner guten bis sehr guten Leistungen in praktisch allen Bereichen erhält der MSI 272URXDE QD-OLED von uns eine Kaufempfehlung.

Wer sich bis Ende März zum Kauf eines MSI 272URXDE QD-OLED entschließt, sollte einen Blick auf die MSI-Aktion „Monster Hunter-Promotion“ werfen.

Testlogo MSI MPG 272URXDE QD-OLED

Hinweis in eigener Sache: PRAD erhielt den 272URXDE QD-OLED leihweise von MSI zu Testzwecken. Herstellerseitig gab es weder eine Einflussnahme auf den Testbericht noch eine Verpflichtung zur Veröffentlichung oder eine Verschwiegenheitsvereinbarung.

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Interessante Themen

2 Gedanken zu „Test MSI MPG 272URXDE QD-OLED: Gaming-Highlight“

  1. Hallo Dennis,

    da dir keiner von der Redaktion geantwortet hat:
    Warum der MSI vor dem AOC Bildschirm liegt, kann ich dir nicht sagen.

    Das Panel ist für 4k ausgelegt, wenn du dir Native Auflösung auf WQHD einstellst, dann könnte es dazu führen, dass das Bild nicht mehr die Qualität ausweist, die es eigentlich hat. Kurzgesagt: Nicht empfehlenswert.

    Wenn du mit dem Gedanken spielst, eine 5080 zu holen, dann empfehle ich dir DLSS Qualität zu nutzen. Damit solltest du auch in 4K die notwendigen FPS rauskitzeln können. Notfalls nutzt du noch Multi frame Generation 4. auf die 240 FPS wirst du bei Grafikintensiven Spielen dennoch nicht kommen.

    Stehe gerade vor derselben Entscheidung wie du und bin auch noch hin und her gerissen.

    Antworten
  2. Hallo Prad Team,
    ich habe ein paar Fragen.

    1. Warum genau steht dieser Bildschirm in der Bestenliste vor dem AOC AG276QZD2 obwohl der AOC eine bessere Bewertung hat?

    2. Ich Spiele PC spiele (eher weniger FPS Spiele) gucke Videos und Serien am PC, mache viel Textbearbeitung und zudem will ich den Monitor auch für eine Spielekonsole nutzen.
    Die 4K Auflösung mit hoher Bildrate lässt sich fast nur mit einer RTX5090 stemmen.
    Ich werde mir aber maximal eine 5080 zulegen eher eine 5070. Daher erwäge ich den Monitor eher in WQHD laufen zu lassen.
    Ist Bild dann schlechter als beim AOC AG276QZD2?

    Vielen Dank und Gruß

    Dennis

    Antworten

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