OSD
Die Strukturierung des OSDs ist auf vier Hauptebenen eingegrenzt, was durchaus einen aufgeräumten Eindruck hinterlässt. Die Navigation ist aber verwirrend. Üblich wäre die Bestätigung einer Funktion ganz rechts und der „Rücksprung“ ganz links neben den Rauf-/Runtertasten. NEC macht es aber genau andersherum, was bei der Bedienung durch uns zu häufigen Fehlern führt.
Auch die Ausprägung der einzelnen Menüpunkte ist zum Teil ungewöhnlich. Die üblichen Bildmodi sucht man beispielsweise zunächst vergeblich und verbergen sich unter der Einstellung „Color“ im Picture-Menü. Ab Werk ist hier „Originalfarben“ eingestellt. Dort findet man aber auch den sRGB- und den User-Modus.
Regler für die Farbtemperatur und das Gamma sind ebenfalls nicht vorhanden. Unter der Einstellung „Color“ gibt es aber nicht nur Bildmodi, sondern auch Auswahl-Optionen, die eigentlich Farbtemperatur-Angaben sind. Die hier gewählten Einstellungen haben zudem Auswirkungen auf das Gamma. Einen separaten Regler haben wir jedoch definitiv nicht gefunden. Zur Kalibrierung ist nur der User-Modus geeignet, da lediglich hier die RGB-Regler freigeschaltet werden.
Sehr irritierend ist auch, dass bei Veränderungen der Helligkeit plötzlich Werte für den zuvor abgeschalteten Eco-Mode angezeigt werden. Insgesamt betrachtet ist die Bedienung des OSDs vom NEC E273F nicht optimal gelungen.
Bildqualität
Der Panel-Rahmen und die Oberfläche des Panels sind matt und wirksam entspiegelt. Seitlich einfallendes Licht oder auch ein Betrachter mit heller Kleidung erzeugt nur schwache Reflexionen auf dem Bildschirm.
Bildmodus: | „Originalfarben“ |
Helligkeit: | 70 |
Kontrast: | 50 |
Gamma: | Keine Einstellmöglichkeit |
Farbtemperatur: | „Originalfarben“ |
RGB: | 100/100/100 |
Color-Gamut: | k. A. |
DUE Priority: | k. A. |
Schärfe: | 50 |
Reaktionszeit: | Ein |
Diese Werte wurden für die nachfolgende Beurteilung bei Werkseinstellung verwendet.
Graustufen
Auf den ersten Blick macht die Graubalance des NEC E273F einen ausgezeichneten Eindruck. Die Graustufen wirken völlig neutral. Auch die Differenzierung ist gut. Die hellsten Stufen sind vollständig und die dunkelsten bis einschließlich Stufe 6 zu erkennen. Abgesehen von den durch die Ausleuchtung bedingten Aufhellungen ist auch die Darstellung von feinen Grau- und Farbverläufen sehr gut und frei von Farbschimmern und Banding-Effekten.
Subjektiv sind uns allerdings auch in anderen Testbildern subtile Unterschiede bei der Farbtemperatur zwischen der rechten und der linken Bildhälfte aufgefallen. Links wirken die Graustufen etwas wärmer als rechts.
Hinsichtlich der Blickwinkelneutralität fällt bereits beim Graustufen-Testbild auf, dass sich die Farbtemperatur deutlich ändert, wenn man von der mittigen Betrachtung abweicht. Am stärksten ist das in der Horizontalen zu beobachten. Die Farbtemperatur wird dabei merklich kühler bzw. verschwindet die Wärme aus dem Bild.
Bei Testbildern mit Graustufen-Balken ist uns ferner aufgefallen, dass sie etwas „flimmrig“ an den Kanten wirken. Laut NEC kann der Proband 16,77 Mio. Farbabstufungen darstellen. Ob dabei mit 8 Bit oder mit 6 Bit + FRC gearbeitet wird, ist den technischen Angaben nicht zu entnehmen. Nach unserer Recherche wird mit 6 Bit + FRC gearbeitet.
Ausleuchtung
Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so, wie man es mit bloßem Auge bei komplett abgedunkeltem Raum sieht; hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.
Bei mittiger Sitzposition sind in den Ecken die üblichen, Blickwinkel-bedingten Aufhellungen zu sehen. Sie fallen eher dezent aus und verschwinden bei lotrechter Betrachtung – mit Ausnahme der Einstrahlung am Rand links oben. Sie ist aber auch relativ dezent.
Bei stark vom Zentrum abweichenden Blickwinkeln wird das übliche IPS-Glow in Form einer Aufhellung über die ganze Bildfläche sichtbar. Am stärksten ist das von schräg oben zu beobachten. Sie bleibt zwar überwiegend farbneutral, allerdings spielt die Blickrichtung eine gewisse Rolle. Von schräg oben links wirkt der Bildschirm leicht rötlich, von schräg oben rechts eher leicht bläulich.
Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.
Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
Mit nativem Weißpunkt erreichen wir im Maximum rund 238 cd/m². Das liegt mit 5 % knapp unter der Herstellerangabe von 250 cd/m². Herunterregeln lässt sich die Helligkeit auf ein Minimum von 41 cd/m².
Die Kalibrierung ändert an den Maximalwerten kaum etwas. Sie sinken nur geringfügig auf 236 cd/m² am oberen und 40 cd/m² am unteren Ende. Für ein Arbeiten in sehr dunklen Umgebungen kann der NEC E273F damit ausreichend weit heruntergeregelt werden.
Das Kontrastverhältnis des IPS-Panels gibt der Hersteller mit 1000:1 an. Gemäß unseren Messungen liegt es nach der Kalibrierung im Durchschnitt bei guten 889:1.