Test Philips 27B1U7903: Mini-LEDs für Premium-HDR
8/8

Audiovisuelle Medienwiedergabe

Das Testgerät verfügt über zwei HDMI-Schnittstellen für HD-Zuspieler. Der Ton wird über die Lautsprecher oder den Kopfhöreranschluss ausgegeben, sofern dieser belegt ist. Für die folgenden Tests wurde ein Google Chromecast per HDMI-Kabel angeschlossen.

Skalierung und Bildraten

Für die Beurteilung spielen wir Bildsignale in 480p, 576p, 720p, 1080p und 2160p zu. Wählt man im OSD das richtige Seitenverhältnis (Breitbild oder 4:3) aus, können alle Signale korrekt dargestellt werden. Die Wiedergabe war unter 2160p mit 24, 25, 30, 50 oder 60 Hz möglich, unter 1080p und 720p mit 50 und 60 Hz.

Farbmodelle und Signallevel

Der Philips 27B1U7903 verarbeitet digitale RGB- und YCbCr-Farbmodelle. Bei Anschluss über die HDMI-Schnittstelle wird automatisch Videolevel (Tonwertumfang bei 8 Bit Präzision: 16–235) gewählt und somit der richtige Schwarzpegel angezeigt. So werden Weiß und Schwarz richtig dargestellt, und es entsteht kein flaues Bild. Sollte es einmal nicht passen, bietet das OSD allerdings keine Möglichkeit, manuell einzugreifen.

Overscan

Overscan bedeutet, dass die Ränder des Bildes über die Bildschirmränder hinaus verborgen sind, und zwar so, als wäre das Bild vergrößert. Eine entsprechende Option bietet der Philips 27B1U7903 nicht.

HDR

Der Philips 27B1U7903 bietet HDR-Unterstützung und ist nach DisplayHDR 1400 zertifiziert. Erkennt der Monitor ein HDR-Signal, etwa vom Chromecast, wird „SmartImage HDR“ im OSD aktiviert, wo zwischen „HDR Premium“, „HDR Effect“, „HDR Warm“, „DisplayHDR 1400“, „HDR Basic“ und „Aus“ gewählt werden kann. Standardmäßig ist „DisplayHDR 1400“ aktiviert.

Wer unter Windows in HDR spielen oder ein Video anschauen möchte, muss in den Windows-Einstellungen unter „Anzeigeeinstellungen“ HDR aktivieren und entsprechende Einstellungen vornehmen, die im Handbuch beschrieben sind. Alles funktioniert einwandfrei.

Philips gibt eine maximale Helligkeit von 1400 cd/m² an, wir konnten bei unseren Messungen sogar 1682 cd/m² ermitteln.

Der HDR-Effekt ist ausgezeichnet, und die 2304 lokalen Dimming-Zonen sorgen für eine hervorragende Schwarzdarstellung. Die Bildqualität im HDR-Modus hat uns überzeugt.

Allerdings ist der Philips 27B1U7903 beim Umschalten von HDR auf SDR (und umgekehrt) sehr träge. Ganze acht Sekunden bleibt das Bild schwarz. Im Chromecast gibt es die Einstellung „Inhalt an Dynamikbereich anpassen“ mit den Optionen „Immer HDR“ und „Inhalt anpassen“. Das bedeutet nichts anderes, als dass HDR verwendet werden soll, wenn es sich um HDR-Material handelt, und SDR, wenn es sich nicht um HDR-Inhalte handelt.

Wechselt man beispielsweise von Plex, wo man sich gerade einen HDR-Film angesehen hat, auf die Startseite von Google TV und hat „Inhalt anpassen“ gewählt, darf man acht Sekunden warten, bis ein Bild erscheint. Ist dagegen „Immer HDR“ aktiviert, funktioniert es sofort. Bei Fernsehern von LG und Philips geht das Ganze übrigens auch mit aktivem „Inhalt anpassen“ ohne Wartezeit.

Wem HDR wichtig ist, für den ist der Philips 27B1U7903 eine gute Option. Kein Vergleich zu Pseudo-HDR-Kandidaten mit DisplayHDR 400 oder 600.

Bewertung

4.1

(GUT)

Fazit

Viel Licht, aber auch etwas Schatten, das hat allerdings nichts mit der enormen Helligkeit von fast 1700 cd/m² zu tun. Der Philips 27B1U7903 verfügt über zahlreiche Ausstattungsmerkmale, die ihn von der Konkurrenz abheben. Ein 27 Zoll großes 4K-Display mit IPS-Quantum-Dot-Technologie, 2304 Dimming-Zonen und DisplayHDR-1400-Zertifizierung ist ein Alleinstellungsmerkmal. Es gibt zwar einen weiteren Anbieter, der ein Produkt mit derselben Diagonale anbietet, jedoch ein VA-Panel verwendet und als Zielgruppe Gamer anspricht. Zudem kostet es knapp 400 Euro mehr. Alle anderen Modelle mit DisplayHDR 1400 verwenden eine Bilddiagonale von 32 oder 34 Zoll.

Philips vermarktet den 27B1U7903 als Business-Monitor, und mit seiner Docking-Lösung inklusive Daisy-Chaining, Gigabit-LAN, PbP, Thunderbolt 4 mit 90 Watt Power Delivery, Power- bzw. Lichtsensor sowie zahlreichen digitalen Eingängen wird er sicherlich bei vielen Interesse wecken. Noch dazu ist die Ergonomie hervorragend, und das rahmenlose Design setzt sich auch nach unten fort, sodass eine Montage ohne Abstand übereinander möglich ist. Ein klassischer Büromonitor ist das Modell aber auf keinen Fall.

Bei einem Monitor steht natürlich in erster Linie die Bildqualität im Vordergrund, und hier kann der Philips 27B1U7903 überzeugen. Die subjektive Bilddarstellung ist sehr gut, das Farbraumvolumen von sRGB, DCI-P3 und Adobe RGB ausgezeichnet. Die Graubalance ist durchweg gut und die Farbverbindlichkeit sehr gut. Leider ist die Range nur gut bis befriedigend, was für die Bildbearbeitung eine Einschränkung darstellt. Eine Möglichkeit zur Hardware-Kalibrierung bietet der Proband nicht.

Bei der Darstellung von HDR-Inhalten spielt der Philips 27B1U7903 sein Können gnadenlos aus. Es macht Spaß, sich an der genialen Darstellung zu erfreuen, und dank Local Dimming ist Schwarz auch wirklich schwarz. Helligkeiten von bis zu knapp 1700 cd/m² haben natürlich auch gewisse Nachteile. So ist der Stromverbrauch sicherlich nicht als besonders sparsam zu bezeichnen, und ein Lüfter springt an, wenn die Elektronik zu heiß wird. Im Normalbetrieb ist davon allerdings nichts zu hören.

Preislich halten wir den Philips 27B1U7903 mit rund 740 Euro für durchaus fair kalkuliert. Das Gerät ist kein brandneues Modell und bereits seit Anfang 2023 erhältlich. Bei der Markteinführung kostete es 1.500 Euro. Der Preis hat sich also halbiert!

Testlogo Philips 27B1U7903

Hinweis in eigener Sache: PRAD erhielt den 27B1U7903 leihweise von Philips zu Testzwecken. Herstellerseitig gab es weder eine Einflussnahme auf den Testbericht noch eine Verpflichtung zur Veröffentlichung oder eine Verschwiegenheitsvereinbarung.

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