Latenzzeit
Die Latenzzeit (auch Input-Lag genannt) eines Monitors ist insbesondere beim Spielen ein wichtiger Faktor, da sie beeinflusst, wie schnell Eingaben (z. B. Mausbewegungen oder Tastenklicks) auf dem Bildschirm angezeigt werden. Ein Wert von unter 5 ms kann als sehr gut angesehen werden und ist ideal für professionelles Gaming und E-Sport, da sie schnelle Reaktionen erfordern. Werte zwischen 5 und 10 ms eignen sich noch für ambitionierte Spieler und Videobearbeiter. Als durchschnittlich sind 10 bis 25 ms anzusehen, was für die meisten Nutzer ausreichend für alltägliche Aufgaben ist. Ab 25 ms können bei schnellen Bewegungen Verzögerungen auftreten, wodurch solche Zeiten für anspruchsvolle Anwendungen nicht mehr empfehlenswert sind.
Wir haben die Latenzzeit in der nativen Auflösung (2560 × 1440) bei 60 Hz und 100 Hz am DisplayPort gemessen.
Im Mittel beträgt die Latenz bei 60 Hz 11,6 ms und bei 100 Hz 6,8 ms, was für einen Business-Monitor ein praxisgerechter Wert ist.
Gaming
Der Philips 27B2G5500 ist ein Monitor für den Einsatz im Büro bzw. Home-Office. Er verfügt über eine Bildwiederholfrequenz von 100 Hz und vier Overdrive-Stufen („Aus“, „Schnell“, „Schneller“ und „Am schnellsten“). Als Sync-Technologie kommt Adaptive Sync zum Einsatz. Das Display besitzt keine offizielle G-Sync-Kompatibilität, dennoch funktioniert G-Sync und wird entsprechend erkannt, was wir mit der G-Sync Pendulum Demo getestet haben. In unserem Test konnten wir keinerlei Tearing ausmachen.

Der Vollständigkeit halber haben wir einige Tests mit Blur Busters durchgeführt, um zumindest eine kurze Aussage über die Spieletauglichkeit treffen zu können.
Die Bewegungsunschärfe ist bei 60 Hz, aber auch bei 100 Hz deutlich sichtbar, technisch jedoch schlichtweg auch nicht anders möglich. In der Praxis sind Ghosting-Effekte in allen Overdrive-Stufen sichtbar, zum Teil sehr deutlich. Nur in der Overdrive-Stufe „Am schnellsten“ treten sie geringfügig auf. Ghosting ist ein Artefakt der Nachlaufbewegung. Es wird durch asymmetrische Pixelübergänge verursacht: Übergänge zwischen zwei Farben können in einer Richtung schneller sein als in der anderen.
Korona-Effekte konnten wir nur in der Stufe „Am schnellsten“ ausmachen – und zwar extrem. Koronas sind Nachzieheffekte, die durch die Beschleunigung der Reaktionszeit (Overdrive) verursacht werden. Die Pixel können über ihren endgültigen Farbwert hinausschießen, bevor sie zurückspringen, was zu einem hellen, inversen Geisterbild führt.
Wer einen Bildschirm zum Spielen sucht, sollte auf Modelle mit einer Bildwiederholrate von 144 Hz und mehr zurückgreifen. Mit dem Philips 27B2G5500 kann man zwar Strategietitel spielen, für Ego-Shooter oder Rennspiele ist das Gerät allerdings nicht die richtige Wahl.
Sensor
Der Sensor bietet zwei Funktionen, nämlich als PowerSensor und als LightSensor. Damit man sie nutzen kann, muss das Feature im OSD aktiviert werden.
PowerSensor
PowerSensor arbeitet mit Infrarotsignalen zur Anwesenheitserkennung und erfasst die Anwesenheit des Benutzers in einem Abstand von 30 bis 120 cm sowie innerhalb von 5° links und rechts vor dem Monitor. Je nach Entfernung können Werte zwischen 0 und 4 eingestellt werden. Für unseren Test haben wir den Wert 3 verwendet.
Verlässt der Benutzer seinen Arbeitsplatz, wird die Helligkeit nach einer Minute reduziert, und es erscheint der Hinweis „Sparmodus an“. Nach drei Minuten befindet sich der Bildschirm im Stand-by-Modus. Sobald der Sensor den Benutzer wieder erkennt, schaltet sich der Philips 27B2G5500 erneut ein. Ein Bewegen der Maus, um den Bildschirm aus dem Ruhemodus zu wecken, wie man es gewohnt ist, entfällt. Wenn Sie den Hinweis zum Ausschalten während der Arbeit sehen, sollten Sie die Abstandserkennung des Sensors im OSD anpassen. Das Ganze funktioniert natürlich nur, wenn der PC nicht im Energiesparmodus ist. Der Sensor kann den PC nicht aus dem Stand-by-Modus aufwecken.
Der Monitor wird unabhängig von Einstellungen in den Windows-Energiespar-Optionen oder in externer Software ausgeschaltet. Wer beispielsweise in den Windows PowerToys mit Awake den Bildschirm dauerhaft eingeschaltet lassen will, um den Windows-Energiesparmodus zu umgehen, weil das Display für eine Kalibrierung aufgewärmt werden soll, muss den PowerSensor deaktivieren. Andernfalls wird der Bildschirm nach drei Minuten in den Ruhezustand versetzt.
PowerSensor funktioniert in der Praxis genau wie versprochen und ist sinnvoll, um Energiekosten zu sparen.
LightSensor
Der Lichtsensor ist eine Möglichkeit zur Optimierung der Bildqualität durch Messung und Auswertung des eingehenden Signals zur automatischen Anpassung der Bildhelligkeit unter Berücksichtigung der Umgebungslichtverhältnisse.
Wie sinnvoll das ist, muss jeder Nutzer für sich selbst entscheiden. Wir empfanden die automatische Regulierung als etwas zu hell, und es gibt keinerlei Optionen, um Anpassungen vorzunehmen. An oder aus, das ist alles. Sinnvoll wäre es, einen Maximalwert bei lichtdurchflutetem Raum und einen für absolute Dunkelheit anzugeben, sodass der Lichtsensor die Helligkeit innerhalb der vorgegebenen Range justiert.
Für die Bildbearbeitung ist eine solche automatische Anpassung ohnehin kontraproduktiv. In der bestehenden Umsetzung haben wir uns für „Aus“ entschieden.









