Reaktionsverhalten
Den Philips 326M6VJRMB haben wir in der nativen Auflösung bei 60 Hz am DisplayPort-Anschluss untersucht. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte. Im Datenblatt wird die Reaktionszeit mit 4 ms (GtG) angegeben. Der Philips 326M6VJRMB implementiert eine vierstufige Overdrive-Funktion („Off“, „Fast“, „Faster“, „Fastest“). In der Werkseinstellung ist sie deaktiviert.
Das Schaltzeitendiagramm zeigt unter anderem, wie sich verschiedene Helligkeitssprünge addieren, wie schnell der Monitor in der Werkseinstellung im besten Fall reagiert und von welcher mittleren Reaktionszeit ausgegangen werden kann.
Der Messwert Color to Color (CtC) geht über die herkömmlichen Messungen von einfarbigen Helligkeitssprüngen hinaus, schließlich sieht man am Bildschirm in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren.
Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.
SmartResponse „Off“
Wir ermitteln den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 18,8 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 3 ms. Der Durchschnittswert für alle unsere 15 Messpunkte beträgt 6,7 ms. Der CtC-Wert ist mit 13,2 ms angesichts der deaktivierten Pixelbeschleunigung ebenfalls ordentlich. Der Helligkeitsverlauf (GtG 80–50 %) ist völlig neutral.
SmartResponse „Faster“
Nach Aktivierung der Pixelbeschleunigung (Stufe „Faster“) verbessern sich die Reaktionszeiten. Der Schwarz-Weiß- Wechsel bleibt naturgemäß faktisch unverändert. Dafür verkürzen sich die Grauwechsel: Im Durchschnitt ermitteln wir nun gut 5 ms. Der CtC-Wert sinkt bis auf 9,6 ms. Die messtechnisch ermittelten Überschwinger machen sich im Bild kaum bemerkbar. Wir empfehlen daher diese Einstellung.
SmartResponse „Fastest“
Die Auswahl der Stufe „Fastest“ führt zu einer weiteren Verkürzung der Reaktionszeit. Der schnellste Grauwechsel beträgt jetzt noch 1 ms, und der Durchschnittswert für alle unsere 15 Messpunkte reduziert sich auf knapp 4 ms. Der CtC-Wert sinkt ebenfalls weiter bis auf 7,6 ms. Wir können diesen Modus dennoch nicht ruhigen Gewissens empfehlen. Die kräftigen Überschwinger machen sich auch visuell durch Geisterbilder bemerkbar.
Netzdiagramme
In den folgenden Netzdiagrammen sehen Sie alle Messwerte zu den unterschiedlichen Helligkeitssprüngen unserer Messungen im Überblick. Im Idealfall befinden sich die grünen und die roten Linien eng am Zentrum. Jede Achse repräsentiert einen in dem Pegel und der Dynamik definierten Helligkeitssprung des Monitors, gemessen über Lichtsensor und Oszilloskop.

Latenzzeit
Die Latenz oder auch Signalverzögerungszeit ist ein wichtiger Wert für Spieler, garantieren niedrige Werte doch ein direktes Feedback. Beim Philips 326M6VJRMB messen wir mit 12,6 ms eine auch für ambitioniertere Spieler noch akzeptable Signalverzögerung (Einstellung „Low Input Lag“ auf „On“).
Backlight
Die Hintergrundbeleuchtung des Philips 326M6VJRMB basiert auf Leuchtdioden. Sie werden in Abhängigkeit von der eingestellten Helligkeit gepulst (PWM). Bei deutlich reduzierter Helligkeit (Einstellung: 140 cd/m2) beträgt die Frequenz rund 200 kHz. Das sollte auch empfindliche Augen zufriedenstellen, wenngleich eine Lösung ohne PWM idealer ist.
Subjektive Bewertung
Der Philips 326M6VJRMB kann bedenkenlos für Spiele eingesetzt werden. Die Reaktionszeiten sind ordentlich. Eine hoher Kontrastumfang und eine neutrale Abstimmung sorgen für eine ausgezeichnete Darstellung. Für die SDR-Wiedergabe empfehlen wir den sehr guten sRGB-Modus.
Bewertung
Gehäuseverarbeitung/Mechanik: | |
Ergonomie: | |
Bedienung/OSD: | |
Energieverbrauch: | |
Geräuschentwicklung: | |
Subjektiver Bildeindruck: | |
Blickwinkelabhängigkeit: | |
Kontrast: | |
Ausleuchtung (Schwarzbild): | |
Bildhomogenität (Helligkeitsverteilung): | |
Bildhomogenität (Farbreinheit): | |
Farbraumvolumen (sRGB, Adobe RGB, DCI-P3 RGB): | |
Vor der Kalibration (Graust. Werksmodus): | |
Vor der Kalibration (sRGB): | |
Nach der Kalibration (sRGB): | |
Nach der Kalibration (Profilvalidierung): | |
Interpoliertes Bild: | |
Geeignet für Gelegenheitsspieler: | |
Geeignet für Hardcorespieler: | |
Geeignet für DVD/Video (PC): | |
Geeignet für DVD/Video (externe Zuspielung) | |
Preis-Leistungs-Verhältnis: | |
Preis (incl. MwSt. in Euro): | |
Gesamtwertung: |
4.2 (GUT) |
Fazit
Der Philips 326M6VJRMB ist eine sinnvolle Ergänzung des Momentum-Produktportfolios. Das hochauflösende, kontraststarke MVA-Panel wurde sorgfältig implementiert. Es ermöglicht in Kombination mit der einfachen, zonalen Dimmung der Hintergrundbeleuchtung eine ansprechende HDR-Wiedergabe, ohne an ausgeklügeltere, jedoch auch durchweg teurere Lösungen heranzureichen.
Die Werksabstimmung ist sehr ordentlich. In diesem Segment sind eine so gute Graubalance und präzise Tonwertkurve keineswegs selbstverständlich. Leider gilt das nicht für alle Einstellungen, die im OSD getroffen werden können. Zudem kommt es grundsätzlich zu leichten Tonwertverlusten. Auf der Habenseite können wir wiederum die gute Flächenhomogenität vermerken, sofern die Funktion, die diese eigentlich weiter verbessern sollte, nicht genutzt wird.
Das Kunststoffgehäuse mit überbordender Klavierlack-Optik ist Geschmackssache – in jedem Fall aber ein Staubmagnet. Die Verstellmöglichkeiten sind wiederum gut. Der hohe Regelungsbereich der Hintergrundbeleuchtung ist nicht nur in Zusammenhang mit HDR wichtig, sondern ermöglicht auch die Anpassung an nahezu alle Arbeits- und Umgebungsbedingungen.
Anwender, die auf der Suche nach einem Monitor für anspruchsvolle Aufgaben in den Disziplinen Bildretusche und Proof-Simulation sind, sollten sich nach einem anderen Gerät umsehen. Im Ultra-HD-Bereich wird es dann allerdings auch entsprechend teuer.
Ein Straßenpreis von derzeit knapp 650 Euro ist angesichts der soliden Leistungen absolut fair kalkuliert.
gefällt es
FYI:
HDCP 2.2 wird nur auf den HDMI Ports unterstützt. Leider musste ich also wählen zwischen:
HDMI: YCBCR444 8Bit + Netflix in UHD
DP: YCBCR444 10Bit + Netflix FHD
Hat der Bildschirm HDMI 2.0 oder den Zusatz a oder b. Weil mit HDMI 2.0 kann man kein 4k/60hz HDR darstellen.
Im Handbuch steht dazu folgendes:
Empfohlene Auflösung
3840×2160@60Hz
(DP 1.4/HDMI 2.0+HDR)
Also scheint es zumindest zumindest 2.0a zu sein.
Was soll ich dazu sagen, unser Messlabor hat PWM festgestellt. Hier die Angaben aus dem Messprotokoll: Das Hintergrundlicht des Monitors wird in abhängig von der eingestellten Helligkeit gepulst. Bei deutlich reduzierter Helligkeit (Einstellung 140 cd/m2) beträgt die Frequenz rund 200 kHz.
Und ein Monitor der nach DisplayHDR 600 spezifiziert ist, benötigt in jedem Fall Local Dimming. Allerdings sind 16 Zonen für ein sinnvolles Dimmen nach meiner Ansicht etwas zu wenig. https://www.prad.de/lexikon/displayhdr-600/
Alles klar, danke für die Antwort. War nicht böse gemeint 🙂
Wollte nur sicher gehen ob ich alles richtig verstanden habe.
Ein schöner Test. Endlich ein 4K HDR Monitor der ein guter Allrounder darstellt und preislich ok ist.
Philips gibt seinen Monitor als Flicker Free an. Seit ihr ganz sicher bezüglich des PVM? Auf einer englischen Seite bin ich über folgendes gestolpert.
„The 326M6VJRMB does not use PWM (Pulse Width Modulation) to regulate backlight brightness, instead using DC (Direct Current) at all brightness levels. The backlight of the monitor is therefore considered ‘flicker-free’, which will come as welcome news to those sensitive to flickering or worried about side-effects from PWM usage.“
Habe auch schon öfter gelesen das der Monitor über 16 Dimmzonen verfügt.
Wäre cool wenn ihr kurz Licht ins Dunkel bringen könntet 🙂
Vielen Dank für die Anmerkung Manuel.
Ich bin auch neugierig was PWM angeht, da auch mir der Widerspruch der Informationen aufgefallen ist. 😐
Ich hoffe auf gute Neuigkeiten. 😉
Ich habe nochmal Rücksprache mit dem Messtechniker genommen. Dieser hat sich die Messwerte nochmal angesehen. Die Messsonde hat bei 140 Candela Ausschläge mit einer extrem hohen Frequenz ermittelt. Flimmern sollte der Monitor daher nicht. Aber dass der Monitor kein PWM nutzt, können wir anhand unserer Messung nicht bestätigen.
Vielen Dank für den Tesbericht!
Würdet ihr eher zum 32″ oder 43″ Modell dieser Reihe raten, wenns um PS4 Pro Gaming geht? Preis wäre in etwa bei beiden der der Gleiche..