Test Philips 328E1CA – Günstiger 32 Zoll 4K-Monitor
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Farbwiedergabe

Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert. Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden das Kolorimeter X-Rite i1DisplayPro und das Spektrofotometer X-Rite i1Pro eingesetzt.

Farbraumabdeckung

Abdeckung des sRGB-Farbraums, 3D-Schnitt 1
Abdeckung des sRGB-Farbraums, 3D-Schnitt 1
Abdeckung des sRGB-Farbraums, 3D-Schnitt 2
Abdeckung des sRGB-Farbraums, 3D-Schnitt 2

Die folgende Tabelle fasst die Ergebnisse nach der Software-Kalibration mit Quato iColor Display zusammen:

Farbraum Abdeckung nach Kalibrierung
sRGB 99 %
Adobe RGB 81 %
ECI-RGB v2 73 %
DCI-P3 RGB 84 %
ISO Coated v2 (FOGRA39L) 94 %

Eine sRGB-Farbraumabdeckung von 99 % führt zu einer sehr guten Benotung.

Bildmodus „Aus“, Farbtemperatur „6500 K“ (Werkseinstellung)

Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.

Diagramm: Graubalance in der Werkseinstellung
Graubalance in der Werkseinstellung

Die Werkseinstellung zeigt nur leichte Abweichungen bei den Grauwerten. Die Gammakurve verläuft nicht ideal, pendelt sich aber zwischen 2,2 und 2,4 ein. Der Weißpunkt liegt etwas zu hoch für die eingestellten 6500 K, aber auch diese Abweichung ist zu verschmerzen. Der Kontrast ist ebenfalls hoch, wodurch dieser Modus insgesamt eine gute Benotung erhält.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Vergleich des sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Diagramm: Farbwiedergabe im sRGB-Modus
Farbwiedergabe im sRGB-Modus

Der sRGB-Modus zeigt eine ähnliche Gammakurve und auch vergleichbare Abweichungen bei den Grauwerten. Mit diesen Ergebnissen würde auch dieser Modus eine gute Benotung erhalten. Verhindert wird dies allerdings von den Abweichungen bei den Farbwerten. Dabei berücksichtigen wir nicht den einzelnen, etwas höheren Ausschlag, sondern die durchschnittliche Abweichung mit einem Delta von 2,67. Für farbkritische Arbeiten sollte daher eine Kalibrierung des Gerätes durchgeführt werden.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Messungen nach Kalibration und Profilierung

Für die nachfolgenden Messungen wurde das Gerät aus Quato iColor Display heraus kalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.

Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.

Für die Kalibrierung im OSD wurden folgende Werte eingestellt:

Bildmodus: Aus
Helligkeit: 22
Kontrast: 50
Gamma eingestellt: 2.2
Gamma gemessen: 2.19
Farbtemperatur: Benutzerdefiniert
RGB: 100/90/100
Color-Gamut: k. A.
DUE Priority: nicht vorhanden
Schärfe: 50
Reaktionszeit: Aus

Profilvalidierung

Diagramm: Validierung des Profils
Validierung des Profils

Alle abgebildeten Werte würden zu einer guten Gesamtnote führen, doch verhindert leider eine Spitze bei den Farbabweichungen diese Note. Die maximale Abweichung liegt bei einem Delta von 3,44 und ist damit zu hoch. Sie ist im blauen Bereich und kann daher mit dem abgebildeten Ausschlag bei der nachfolgenden Messung verglichen werden.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Diagramm: Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch. Bei der Auswertung von diesem Vergleich wird bei den Farbwerten nur der Durchschnitt und nicht das Maximum herangezogen. Insgesamt können wir daher eine gute Note vergeben, da die durchschnittliche Abweichung bei den Farbwerten bei einem sehr geringen Delta von 0,78 liegt. Alle anderen Werte sind ebenfalls in einem sehr guten Bereich, und die Farbraumabdeckung von 99 % unterstützt dieses Gesamtergebnis.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Reaktionsverhalten

Den Philips 328E1CA haben wir in nativer Auflösung am DisplayPort untersucht. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.

Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten

Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.

Der Messwert CtC (Color to Color) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen Helligkeitssprüngen hinaus – schließlich sieht man am Bildschirm in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren. Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.

Im Datenblatt wird eine bestmögliche Reaktionszeit von 4 ms genannt. Der Proband besitzt vier Positionen für seine „SmartResponse“ genannte Overdrive-Funktion („Aus“, „Schnell“, „Schneller“, „Am schnellsten“). In der Werkseinstellung ist die Option „Aus“ aktiviert, sodass die Reaktionszeiten nicht gekürzt werden.

60 Hz, Overdrive „Aus“

Das Schaltzeitendiagramm zeigt unter anderem, wie sich verschiedene Helligkeitssprünge addieren, wie schnell der Monitor in der Werkseinstellung im besten Fall reagiert und von welcher mittleren Reaktionszeit ausgegangen werden kann.

Bei ausgeschaltetem Overdrive besitzt der Bildschirm eine durchschnittliche Reaktionszeit von 24,8 ms. Dies dürfte für Spieler deutlich zu hoch sein. Der Grau-zu-Grau-Wechsel lag dagegen bei ganz guten 11,6 ms. Die Farbwechsel scheinen das Modell daher stärker als sonst üblich herauszufordern.

Diagramm: 60 Hz ("Aus"): langsame Schaltzeiten
60 Hz („Aus“): langsame Schaltzeiten
Diagramm: 60 Hz ("Aus"): keine Überschwinger
60 Hz („Aus“): keine Überschwinger

60 Hz, Overdrive „Schneller“

Die zweitschnellste Overdrive-Einstellung liefert dagegen deutlich bessere Ergebnisse. Der Farbwechsel liegt bei guten 13,6 ms, und der Durchschnitt verbessert sich auf 13 ms. Der Grauwechsel sinkt sogar unter 10 ms. In diesem Modus sind zudem nur minimale Überschwinger vorhanden, wodurch wir diesen für den Dauerbetrieb empfehlen.

Diagramm: 60 Hz ("Schneller"): angemessene Schaltzeiten
60 Hz („Schneller“): angemessene Schaltzeiten
Diagramm: 60 Hz ("Schneller"): minimale Überschwinger
60 Hz („Schneller“): minimale Überschwinger

60 Hz, Overdrive „Am schnellsten“

Auf der schnellsten Overdrive-Stufe wird der Farbwechsel ebenfalls auf deutlich unter 10 ms gedrückt. Der Grauwechsel beträgt 6 ms, was noch leicht über den Herstellerangaben liegt, aber für die meisten Spieler schon ausreichen würde, da auch der Durchschnitt unserer Messpunkte auf unter 10 ms kommt. Erkauft wird diese Leistung aber durch Überschwinger, die in Spielen wie leichte zusätzliche Schlieren wirken. Wir können diesen Modus daher nur Hardcore-Zockern empfehlen, die mit den Bildeinschränkungen leben können, weil sie die bestmöglichste Reaktionszeit bevorzugen.

Diagramm: 60 Hz ("Am schnellsten"): gute Schaltzeiten
60 Hz („Am schnellsten“): gute Schaltzeiten
Diagramm: 60 Hz ("Am schnellsten"): erhöhte Überschwinger
60 Hz („Am schnellsten“): erhöhte Überschwinger
Christian Kraft

... ist seit 2010 im Team und verfasst Testberichte für Monitore. Neben seinen Vorlieben für die Fotografie und der koreanischen Küche hatte er schon immer eine Leidenschaft für Computerspiele. Früher als reiner PC-Spieler und heute als Gamerscore-Jäger auf der Xbox.

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