Test Philips 346B1C mit USB-C-Dockingstation
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Messungen nach Kalibration und Profilierung

Für die nachfolgenden Messungen wurde das Gerät aus Quato iColor Display heraus kalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.

Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird. Für die Kalibrierung im OSD wurden folgende Werte eingestellt:

Kalibrierung @ 100 Hz

Bildmodus: Aus
Helligkeit: 41
Kontrast: 50
Gamma: 2,4
Farbtemperatur: Benutzerdefiniert
RGB: 98/94/99
Color-Gamut: k. A.
DUE Priority: Aus
Schärfe: 50
Reaktionszeit: Aus

Kalibrierung @ 60 Hz

Bildmodus: Aus
Helligkeit: 40
Kontrast: 50
Gamma: 2,2
Farbtemperatur: Benutzerdefiniert
RGB: 99/95/100
Color-Gamut: k. A.
DUE Priority: Aus
Schärfe: 50
Reaktionszeit: Aus

Profilvalidierung

Diagramm: Profilvalidierung
Profilvalidierung

Der Philips 346B1C zeigt keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Eine Wiederholung der Profilvalidierung nach 24 Stunden ergab keine signifikant erhöhten Abweichungen. Alle Kalibrationsziele wurden erreicht. Die Graubalance ist gut und die Farbwerte sind zumindest zufriedenstellend.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Diagramm: Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch. Auffällig ist die höhere Abweichung bei Blau. Insgesamt ist das Ergebnis sowohl bei den Farbwerten als auch bei den Grauwerten gut.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Zu den Messungen gilt es beim Philips 346B1C allerdings noch eine wichtige Anmerkung zu machen. Normalerweise möchte man annehmen, dass die Bildwiederholfrequenz keine nennenswerte Auswirkung auf Farbraum und Farbgenauigkeit hat. Beim Probanden ist das aber doch sehr deutlich der Fall.

Wir haben das Gerät zunächst bei 100 Hz vermessen. Vom etwas höheren Stromverbrauch abgesehen, gibt es keinen Grund, dieses Potenzial nicht auch bei der EBV zu nutzen. Die Messungen hätten hier aber beim sRGB-Modus und bei den Graustufen ab Werk zu einer schlechten Wertung geführt. Der Grund waren die schon im Durchschnitt sehr hohen Abweichungen bei den Graustufen. Beim sRGB-Modus kommt noch eine Farbraumabdeckung von nur 84 % hinzu.

Wir haben daher alle Messungen bei 60 Hz noch einmal wiederholt. Die Ergebnisse in den Werks-Presets liegen dann im Rahmen der Erwartungen aus dem Kalibrierungsbericht des Herstellers. Kurioserweise sind dabei die Ergebnisse nach der Kalibrierung bei 60 Hz aber etwas schlechter als bei 100 Hz. Der Unterschied ist hier mess-, aber nicht unbedingt spürbar und würde unsere Wertung nicht ändern.

Daraus lassen sich zwei Empfehlungen ableiten. Wer sein Gerät nicht kalibriert, sollte für die EBV besser auf 60 Hz umschalten. Wer dagegen sein Gerät kalibriert, macht das am besten bei 100 Hz und bleibt dann auch dauerhaft in dieser Einstellung.

Eine denkbar schlechte Idee ist es, mit 60 Hz zu kalibrieren und dann später mit 100 Hz zu arbeiten, oder umgekehrt. In der Praxis kann das ungewollt sehr leicht passieren, wenn man zum Spielen auf 100 Hz wechselt und danach das Zurückwechseln auf 60 Hz vergisst. Das Hin-und-her-Wechseln zwischen 60 Hz und 100 Hz ist generell nicht zu empfehlen, da sich die im OSD notwendigen Kalibrierungseinstellungen deutlich unterscheiden.
Ebenso wenig ist es sinnvoll, den Werksmodus zu kalibrieren und dann nachträglich den SmartImage-Modus „Uniformity“ einzuschalten. Wie wir bereits gezeigt haben, ist das sowieso Unsinn, da er keinerlei Verbesserungen bringt.

Die beiden nachfolgenden Abbildungen machen das bei den Ausschlägen der Balkendiagramme und beim kruden Gammaverlauf unschwer deutlich.

Diagramm: Profilvalidierung bei 60 Hz nach einer Kalibrierung auf 100 Hz
Profilvalidierung bei 60 Hz nach einer Kalibrierung auf 100 Hz
Diagramm: Profilvalidierung nach nachträglichem Einschalten von SmartUniformity
Profilvalidierung nach nachträglichem Einschalten von SmartUniformity

Reaktionsverhalten

Den Philips 346B1C haben wir in nativer Auflösung jeweils bei 60 Hz und bei 100 Hz am DisplayPort untersucht. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.

Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten

Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.

Der Messwert CtC (Color to Color) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen Helligkeitssprüngen hinaus – schließlich sieht man am Bildschirm in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren. Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.

Im Datenblatt wird eine Reaktionszeit von 5 ms für GtG genannt. Eine Beschleunigungsoption (Overdrive) ist vorhanden. Hier gibt es die Stellungen „Aus“, „Schnell“, „Schneller“ und „Am schnellsten“. Als Standardwert ist „Aus“ voreingestellt.

Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

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1 Gedanke zu „Test Philips 346B1C mit USB-C-Dockingstation“

  1. Hallo,
    Ich habe kurze Frage zu der Latenz. Wie ist es wenn man im Windows 100hz einstellt aber dann im Spiel mit Freesync z.b. nur 60-80fps erreicht? Ist die Latenz dann immer gleich beim 13ms oder ist sie bei 60fps 25ms und bei 100 fps 13ms, und dann halt etwas dazwischen bei z.b. 80fps?
    Und wie ist es eigentlich mit den anderen Schaltzeiten, sind die fest oder variabel wenn man min Freesync und variablen FPS spielt.
    Vielen Dank.

    Antworten

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