Interpolation
Unsere Testsignale werden gut verarbeitet. Eine Skalierung durch die Grafikkarte verbessert die Darstellung nicht. Der Schärferegler sollte, wie meist üblich, mit Bedacht eingesetzt werden. Werte über der Neutralstellung (50) führen zu unschönen Doppelkonturen.
Sehr gewöhnungsbedürftig sind die zur Verfügung stehenden Skalierungsoptionen, zumal sie nicht immer zum erwarteten bzw. erwünschten Ergebnis führen. Das gilt insbesondere für die Einstellung „Aspect“. Sie sollte ein quadratisches Pixelseitenverhältnis unterstellen. Trotzdem kam es teilweise – und mitunter abhängig von der Bildwiederholfrequenz – zu Verzerrungen. Die verschiedenen PanelSize-Modi, die auf ein definiertes Maß (z. B. 19″ bei einem Seitenverhältnis von 5:4) skalieren, scheinen wenig sinnvoll.
Die wichtige Auflösung von 2560 x 1440 Pixeln konnten wir im Modus „PanelSize 27″W (16:9)“ korrekt, also pixelgenau mit schwarzen Rändern links und rechts darstellen. Die Modi „1:1“ und „Aspect“ versagten hier, sollten aber identische Resultate liefern.
4:3- und 16:9-SD-Videosignale (480/576 Zeilen) können korrekt reproduziert werden. Gleiches gilt für HD-Videosignale (720/1080 Zeilen).
Die folgenden Bilder geben einen groben Eindruck über die Qualität der Skalierung wieder. Der Abstand der Kamera zum Bildschirm ist stets identisch, und es wird immer seitengerecht auf Vollbild skaliert.



Juddertest
Um die vom Philips 346E2CUAE unterstützten Frequenzen und Wiedergabe-Eigenschaften zu testen, haben wir verschiedene Signale zugespielt und das Ergebnis bewertet.
Unsere von 24 bis 75 Hz reichenden Testsignale werden durchgängig unterstützt. Die Darstellung ist mit allen, insbesondere für die Videowiedergabe wichtigen, Bildwiederholfrequenzen (24 Hz, 50 Hz, 60 Hz) judderfrei.
Deinterlacing
Da ein LC-Display immer vollbildbasiert (progressiv) arbeitet, muss ein eingebauter Deinterlacer aus eingehenden Halbbildern (interlaced) eine Vollbildfolge erstellen.
Wir überprüfen das Deinterlacing mit Halbbildfolgen im 3:2- und 2:2-Rhythmus und spielen danach noch echtes Videomaterial mit nicht zusammenhängenden Halbbildern zu. Im Optimalfall kann der Deinterlacer in den beiden ersten Fällen die Originalvollbildfolge verlustfrei rekonstruieren.
Der Philips 346E2CUAE erkennt die originären Vollbilder nicht. Auflösungsverluste sind die Folge. Das Deinterlacing gelingt insgesamt nur äußerst mäßig. An schrägen Kanten werden unschöne Treppenstufen sichtbar. Kamm-Artefakte bleiben aber auch bei schlechtem Material mit wenig Im-Bild-Bewegung aus.

Signalpegel und Farbmodell
In unseren Tests konnte der Philips 346E2CUAE ausschließlich RGB-Signale, die den vollen Dynamikumfang ausnutzen, korrekt darstellen (Tonwertumfang bei 8 Bit Präzision: 0 bis 255).
Ausleuchtung
Die Ausleuchtung unseres Testgerätes ist sehr gut. Selbst zu den Rändern hin sind faktisch keine Unregelmäßigkeiten auszumachen. Zu diesem Eindruck trägt der hohe Kontrastumfang seinen Teil bei. Mit langer Belichtungszeit werden nämlich durchaus einige Aufhellungen in der Aufnahme sichtbar. Sie bleiben für das Auge aber selbst bei voller Helligkeitsstufe und in dunkler Umgebung unsichtbar.
Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert.
Die Darstellung ist über die gesamte Panel-Fläche hinweg hinreichend gleichmäßig. Besonders der geringe Farb-Drift ist für ein Panel ohne weitere Kompensationsfunktionen sehr ordentlich. An dieser Stelle weisen wir darauf hin, dass die Positionen unserer Messungen gegenüber den Anforderungen in ISO 12646 zu den Rändern hin verschoben sind.
Helligkeit, Schwarzwert, Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.
Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
Leuchtdichte Weiß
Helligkeit | Nativ | D65 | 5800 K | D50 |
100 % | 316,4 cd/m² | 300,8 cd/m² | 297,6 cd/m² | 283,2 cd/m² |
50 % | – | 169,0 cd/m² | – | – |
0 % | – | 80,2 cd/m² | – | – |
Leuchtdichte Schwarz
Helligkeit | Nativ | D65 | 5800 K | D50 |
100 % | 0,10 cd/m² | 0,10 cd/m² | 0,10 cd/m² | 0,10 cd/m² |
50 % | – | 0,05 cd/m² | – | – |
0 % | – | 0,03 cd/m² | – | – |
Mit nativem Weißpunkt erreichen wir eine maximale Leuchtdichte von rund 315 cd/m². Das liegt im Bereich der Werksangabe und bietet selbst für helle Umgebungen genügend Reserve. Das Kontrastverhältnis von gut 3000:1 kann ebenfalls überzeugen. Auch hier werden die Angaben im Datenblatt erfüllt. Viele Monitore unterbieten die minimalen 80 cd/m² zwar mehr oder weniger deutlich. Der praktische Nutzen derart geringer Leuchtdichten ist allerdings begrenzt.
Blickwinkel
Die Werksangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Die Angaben beruhen auf einem Restkontrast von 10:1. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Allerdings werden weitere farbmetrische Veränderungen nicht oder nur unzureichend in die Angabe einbezogen.
Das VA-Panel ist deutlich blickwinkelstabiler als jedes TN-Panel, muss sich allerdings in Summe IPS-basierten Varianten geschlagen geben. Farbton- und insbesondere Gradationsverschiebungen fallen mit zunehmendem Blickwinkel deutlich stärker aus. Demgegenüber ist die Kontraststabilität erhöht, was bei der Wiedergabe dunkler Bildinhalte von Vorteil ist.
Ein positiver Nebeneffekt: Die sonst typischen Aufhellungen dunkler Tonwerte aus dem Winkel bleiben völlig aus.