Overdrive
Overdrive, 180 Hz „Schnell“
Zwischen der ab Werk voreingestellten Overdrive-Stufe „Aus“ und „Schnell“ sind die Unterschiede marginal. Wir messen den Schwarz-Weiß-Wechsel (0–255) mit 6,1 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 1,6 ms. Der Mittelwert über alle Messpunkte liegt bei 6,2 ms. Insgesamt sind die Messwerte als gut zu bezeichnen.
Überschwinger sind praktisch keine zu beobachten, die Abstimmung ist sehr neutral. Das Schaltzeiten-Diagramm zeigt unter anderem, wie sich verschiedene Helligkeitssprünge addieren und wie schnell der Monitor in der Werkseinstellung im besten Fall reagiert.
180 Hz, Overdrive „Schneller“
In der Overdrive-Stufe „Schneller“ messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel (0–255) etwas verbessert mit 5,6 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 1,1 ms. Der Mittelwert über alle Messpunkte liegt bei 4,9 ms. Die Messwerte verbessern sich und sind als gut einzustufen.
Überschwinger sind bis auf zwei Werte weiterhin kaum zu beobachten, die Abstimmung ist nach wie vor neutral.
180 Hz, Overdrive „Fastest“
In der höchsten Overdrive-Stufe „Fastest“ messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel (0–255) weiterhin leicht verkürzt mit 5,1 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 0,9 ms. Damit wird der vom Hersteller versprochene Wert von 1 ms erreicht. Der Mittelwert über alle Messpunkte liegt bei 3,1 ms. Insgesamt können die Messwerte als schnell bewertet werden.
Überschwinger treten jetzt verstärkt auf. Inwiefern sie Einbußen bei der Bildqualität hervorrufen, klären wir im Abschnitt „Gaming“.
Latenzzeit
Die Latenzzeit (auch Input-Lag genannt) eines Monitors ist insbesondere beim Spielen ein wichtiger Faktor, da sie beeinflusst, wie schnell Eingaben (z. B. Mausbewegungen oder Tastenklicks) auf dem Bildschirm angezeigt werden. Ein Wert von unter 5 ms kann als sehr gut angesehen werden und ist ideal für professionelle Gamer und E-Sportler, da sie schnelle Reaktionen erfordern. Werte zwischen 5 und 10 ms eignen sich noch für ambitionierte Spieler und Videobearbeiter. Als durchschnittlich sind 10 bis 25 ms anzusehen, was für die meisten Nutzer ausreichend für alltägliche Aufgaben ist. Werte über 25 ms können bei schnellen Bewegungen zu Verzögerungen führen und sind für anspruchsvolle Anwendungen nicht mehr empfehlenswert.
Wir haben die Latenzzeit in der nativen Auflösung (3440 x 1440) bei 60, 100, 144 und 180 Hz am DisplayPort-Eingang gemessen.
Im Mittel beträgt die Latenz bei 180 Hz 2,8 ms, bei 144 Hz 4 ms, bei 100 Hz 6,3 ms und bei 60 Hz 8,7 ms, was für einen Gaming-Monitor praxistaugliche Werte sind.
Gaming
Der Philips 34M2C5501A ist ein klassischer Gaming-Monitor und verfügt über eine Bildwiederholfrequenz von 180 Hz (DisplayPort). Während heute hochauflösende Modelle mit einer hohen Bildwiederholfrequenz den Markt beglücken, sollte immer im Hinterkopf bleiben, dass hierfür Hochleistungsgrafikkarten notwendig sind, um die Spezifikationen ausreizen zu können.
MMD, Lizenznehmer der Marke Philips im Bereich Monitore, geht hier einen anderen Weg. Ein Modell mit einer Auflösung von 3440 x 1440 bei 180 Hz ist selbst für Mittelklasse-Grafikkarten problemlos zu handhaben. Der Philips 34M2C5501A richtet sich nicht an Profis oder Spezialisten, sondern an die breite Masse, und das zu einem günstigen Preis, was uns sehr gefällt.
Als Sync-Technologie kommt Adaptive Sync zum Einsatz, und es wird FreeSync Premium unterstützt. Die kompatiblen AMD-Grafikkarten sind im Handbuch aufgeführt. Adaptive Sync funktioniert aber auch mit einer NVIDIA-Grafikkarte, was wir mit der G-Sync Pendulum Demo getestet haben. In unserem Test konnten wir keinerlei Tearing ausmachen.
Unter Blur Busters haben wir einige Tests durchgeführt, um eine Aussage über das Auftreten von Ghosting oder Korona-Effekten treffen zu können. Die Bewegungsunschärfe ist bei 180 Hz gut, aber nicht perfekt – selbst mit 144 Hz ist sie noch akzeptabel. Bei 60 Hz ist die Darstellung der Ufos schon sehr unscharf. In der Praxis sind Ghosting-Effekte in allen getesteten Bildwiederholraten (60, 144 und 180 Hz) auszumachen, unter 180 Hz aber nur marginal und in der Regel bei einem hellen Objekt mit dunklem Hintergrund. Ghosting ist ein Artefakt der Nachlaufbewegung. Es wird durch asymmetrische Pixelübergänge verursacht: Übergänge zwischen zwei Farben können in einer Richtung schneller sein als in der anderen.
Korona-Effekte konnten wir unter 180 Hz selbst in der höchsten Overdrive-Stufe nicht erkennen, bei 144 und 60 Hz jedoch schon. Sie verschwinden, sobald man die Stufe „Schneller“ wählt. Koronas sind Nachzieheffekte, die durch die Beschleunigung der Reaktionszeit (Overdrive) verursacht werden. Die Pixel können über ihren endgültigen Farbwert hinausschießen, bevor sie zurückspringen, was zu einem hellen, inversen Geisterbild führt.
Für eine optimale Bilddarstellung bei 180 Hz kann man bedenkenlos die Stufe „Fastest“ verwenden, bei geringerer Bildwiederholfrequenz wählt man „Schneller“.