Hintergrundbeleuchtung
Das Hintergrundlicht des Probanden wird nicht durch Pulsbreitenmodulation (PWM) reduziert, deshalb entstehen auch keine Unterbrechungen im Lichtstrom (Flackern). Somit ist der Philips 27M2C5500W selbst bei reduzierter Helligkeit für längere Sessions geeignet. Mit 712 cd/m² erreicht das Gerät (DisplayHDR-400- zertifiziert) eine beeindruckende maximale Helligkeit.
Subjektive Beurteilung
Die kompakten Maße sorgen für einen guten Überblick, und mit WQHD-Auflösung bleiben die Hardware-Anforderungen relativ moderat. Mit dem stark gewölbten 1000-R-Display wird die Immersion gesteigert, wenngleich hier die nur 27 Zoll große Bildschirmdiagonale wiederum den Effekt ein wenig schmälert. Der Philips 27M2C5500W kann mit guter Bildqualität und schnellem Bildaufbau auch beim Gaming punkten, die Unschärfe von Bewegtbildern bleibt auf niedrigem Niveau. Obwohl die Schaltzeiten bei höchster Pixelbeschleunigung „Am schnellsten“ auf fantastische Messwerte kommen, hat diese Einstellung zu viele negative Auswirkungen auf die Bildqualität, um sie dauerhaft nutzen zu können. Objektkanten werden überschärft gezeichnet, was sich durch hell leuchtende Objektränder äußert und insbesondere bei schnellen Shootern für eine unnatürliche Darstellung sorgt. Auf Dauer ist für die Augen anstrengend. Den besten Kompromiss stellt daher die Pixelbeschleunigung „Schneller“ dar.
Da der Philips 27M2C5500W neben Adaptive Sync auch noch MBR Sync anbietet und zumindest die Beschreibung dafür, nämlich ein „großartiges Zusammenspiel von MPRT und Adaptive Sync, wodurch Bewegungsunschärfe und Doppelkonturen eliminiert werden“, vielversprechend ist, haben wir beide Einstellungen einem Gaming-Praxistest unterzogen. Mit aktiviertem MBR Sync ändert sich die Frequenz der Hintergrundbeleuchtung, vermutlich erfolgt nun eine PWM-Helligkeitsregelung. Es ist jedenfalls ein indirektes Flimmern wahrzunehmen. Indirekt deshalb, weil es nicht direkt sichtbar ist, wenn man ruhig auf das Display schaut, aber schon, wenn man schnelle horizontale Augenbewegungen macht. Auf Dauer ermüden die Augen mit MBR Sync schneller, und das Flimmern wirkt störend. Da MBR Sync keinen spürbaren Vorteil bringt, ist Adaptive Sync in der Praxis die bessere Wahl.
Gaming-Funktionen
Adaptive Sync (FreeSync Premium Pro) und MPRT
Die Synchronisierung der Frames (Bilder), die von der Grafikkarte geliefert werden, und der Bildwiederholfrequenz des Monitors gehört zu den wichtigsten Funktionen beim Gaming, denn dadurch wird das horizontale Zerreißen der Anzeige, auch Tearing genannt, verhindert. Ruckler werden zudem reduziert.
Um die Synchronisierung unabhängig von der Grafikkarte bewerkstelligen zu können, bietet der Philips 27M2C5500W Adaptive Sync. In Kombination mit AMD-Grafikkarten wird damit FreeSync Premium Pro unterstützt, G-Sync oder eine G-Sync-Compatible-Verifizierung weist das Gerät nicht auf.
Als Alternative zu Adaptive Sync stellt der Philips 27M2C5500W noch MPRT, im OSD „MBR“ genannt, zur Verfügung. Laut Herstellerbeschreibung soll MBR Sync ein Zusammenspiel von MPRT und Adaptive Sync ermöglichen, um Bewegungsunschärfe und Doppelkonturen auf ein Minimum zu reduzieren.
Mit der Nvidia G-Sync Pendulum Demo haben wir das Verhalten des Philips 27M2C5500W mit unterschiedlichen Bildraten und mit aktiviertem Adaptive Sync wie auch MBR Sync getestet. In beiden Fällen wird Tearing über den gesamten Frequenzbereich effektiv verhindert, wenngleich G-Sync wegen der fehlenden Unterstützung nicht aktiviert werden kann.
240 Hz und vierstufige Pixelbeschleunigung (SmartResponse)
Der Philips 27M2C5500W unterstützt über die DisplayPorts bis zu 240 Hz. Über HDMI sind allerdings nur maximal 144 Hz möglich. Leider besitzt der Monitor keine HDMI-2.1-Eingänge, somit ist 120-Hz-Gaming mit Spielekonsolen nicht möglich. Für Gaming-Bildschirme ohne OLED, gehört eine Option zur Pixelbeschleunigung zur Grundausstattung. Der Proband stellt eine vierstufige Pixelbeschleunigung, „SmartResponse“ genannt, bereit. Werkseitig ist diese Funktion deaktiviert. Wie schon erwähnt, stellt die Einstellung „Schneller“ den besten Kompromiss aus Beschleunigung und Bildqualität dar.
Schwarzstufenoptimierung (DarkBoost)
Wie inzwischen bei fast alle Gaming-Monitoren gibt es auch beim Philips 27M2C5500W mit „DarkBoost“ eine Option, um die Schwarzstufendarstellung zu verbessern. Werkseitig ist sie deaktiviert. Es stehen drei Einstellungsstufen zur Auswahl. Auf Stufe 1 sind auf unserem Graustufentestbild nur noch die letzten zwei Abstufungen im dunklen Bereich nicht mehr zu erkennen. Wenn „DarkBoost“ auf Stufe 2 eingestellt wird, ist nur noch eine Abstufung im dunklen Bereich nicht mehr vom Hintergrund zu unterscheiden – allerdings mit bereits gut sichtbaren negativen Auswirkungen auf die Bildqualität. Der Kontrast nimmt stark ab, ebenso die Farbsättigung. Da der Proband bereits mit deaktiviertem „DarkBoost“ eine sehr gute Graustufendarstellung zeigt, stellt Stufe 1 den einzigen sinnvollen Kompromiss dar. Wie sich „DarkBoost“ ausgeschaltet und auf Stufe 1 in der Praxis beim Gaming äußert, zeigen die nachfolgenden Vergleichsbilder.
Fadenkreuz
Auch die Option, ein Fadenkreuz permanent anzeigen zu lassen, gehört zur Standardausstattung eines Gaming-Monitors. Der Philips 27M2C5500W bietet diese Funktion in zwei möglichen Ausführungen an: „Ein“ und „Smart Crosshair On“. Ersteres blendet in der Display-Mitte ein weißes Fadenkreuz ein, zweiteres ebenso, allerdings hebt es sich vom Hintergrund ab, indem es automatisch die Farbe ändert, um immer gut erkennbar zu sein. Das funktioniert so weit auch sehr gut. Leider wird aber nur ein Fadenkreuz-Design angeboten. Wir haben im Praxistest festgestellt, dass es zu groß ausfällt und etwas weiter entfernte Gegner dadurch zu sehr verdeckt, als dass man damit noch punktgenau zielen könnte. Durch die Größe wirkt das sich farblich automatisch anpassende Fadenkreuz sehr unruhig und auf Dauer sogar störend. Wir hätten uns ein kleineres oder im Design anpassbares Crosshair gewünscht.