Test Sharp EA272Q: Business-Monitor zeigt Klasse
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Coating

Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.

Coating des Sharp EA272Q
Coating des Sharp EA272Q
Coating-Referenz
Coating-Referenz

Mikroskopischer Blick auf die Subpixel mit Fokus auf der Bildschirmoberfläche: Der Sharp EA272Q besitzt eine matte Oberfläche mit mikroskopischen Vertiefungen zur Diffusion.

Blickwinkel

Die Herstellerangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Das Foto zeigt den Bildschirm des Sharp EA272Q bei horizontalem Blickwinkel von etwa ±60 Grad.

Blickwinkel vom IPS-Panel des Sharp EA272Q
Blickwinkel

Dank des verbauten IPS-Panels bleiben die Farben selbst bei sehr weiten Blickwinkeln stabil. Bei extremen Winkeln in der Vertikalen hellt das Bild etwas auf, allerdings verändert sich die Farbtemperatur kaum. Horizontal betrachtet, wirkt das Bild etwas matter, was dem Glow zuzuschreiben ist. Insgesamt sind die Blickwinkel stabil. Die Blickwinkelstabilität ist als gut zu werten.

Interpolation

Ein Schärferegler ist im OSD unter „Display“ vorhanden und wirkt auch in der nativen Auflösung. Ab Werk ist der Schärferegler mit dem Wert 50 hinterlegt und kann in 10er-Schritten von 0 bis 100 angepasst werden. In der nativen Auflösung ergibt ein Schärfen keinen Sinn. Wer die Schriftstärke anpassen möchte, sollte besser das Windows-Bordmittel ClearType nutzen. Bei Auflösungen, die von der nativen abweichen, kann ein Wert von 60 eine schärfere Darstellung bewirken. Alle anderen Werte ergeben aus unserer Sicht, zumindest bei der Darstellung von Schrift, keinen Sinn.

Wir testen die Interpolation am DisplayPort. Die Schärfe in der nativen Auflösung ist erwartungsgemäß sehr gut. Bei 1920 x 1080 sieht man, dass die notwendige Pixelvergrößerung hauptsächlich durch zusätzlich eingefügte graue Bildpunkte erreicht wird. Dies führt zu etwas fetteren Konturen mit leichtem Unschärfe-Eindruck. Farbsäume treten nicht auf. Insgesamt ist das Ergebnis als gut zu bezeichnen.
Für von der nativen Auflösung abweichende Eingangssignale bietet das Gerät unter „Ausdehnen“ die Optionen „Vollbild“, dann aber mit Verzerrungen, und „Format“, was einer seitengerechten Darstellung entspricht.

Im PC-Betrieb sollte die Skalierung der Grafikkarte überlassen werden, die das Bildsignal als Vollbild, Seitenverhältnis oder 1:1 wiedergeben kann. Leider nehmen die Interpolationsmöglichkeiten der Monitore in diesem Bereich immer mehr ab. Da wir aber testen wollen, was der Sharp EA272Q leistet, haben wir in den Einstellungen der Grafikkarte festgelegt, dass das Anzeigegerät die Skalierung übernehmen soll und ein 1:1-Bild von der Grafikkarte ausgegeben wird.

Die Skalierungsoptionen des Sharp EA272Q funktionieren sehr gut, auch wenn keine Option für eine 1:1-Darstellung vorhanden ist. Die seitengerechte Darstellung ist ausgezeichnet implementiert. Lediglich die 16:10-Auflösung 1920 x 1200 konnte nicht korrekt angezeigt werden.

 Signal Verzerrungsfreie, maximal flächenfüllende Wiedergabe Unskalierte Wiedergabe
SD (480p) ja nein
SD (576p) ja nein
HD (720p) ja nein
HD (1080p) ja nein
UHD (4K) nein nein
PC (5:4) ja nein
PC (4:3) ja nein
PC (16:10) ja (teilweise) nein
PC (16:9) ja nein

Farbwiedergabe

Zunächst wird die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset und – falls vorhanden – in einem vordefinierten Modus (sRGB, Adobe RGB oder DCI-P3) getestet. Anschließend wird das Testgerät mit DisplayCAL kalibriert. Falls eine Hardware-Kalibrierung möglich ist, wird der Monitor zusätzlich mit der Software des Herstellers kalibriert. Für die Messungen wird eine eigene Software verwendet, als Messgerät kommt das Kolorimeter X-Rite i1Display Pro Plus zum Einsatz.

Hinsichtlich Farbspektrum verspricht Sharp beim EA272Q 100 % sRGB. Die Grafiken zeigen die Farbraumabdeckung im sRGB-Modus vor und nach der Kalibrierung. Der jeweilige Modus sollte den erweiterten Farbraum idealerweise entsprechend einschränken.

Vordefinierte Modi stehen unter „DV-Mode“ zwar zur Verfügung, allerdings nicht als Farbmodus (sRGB), sondern nur als Fotomodus. Unter „Farben“ sind fünf Speicherplätze mit vordefiniertem Weißpunkt vorhanden, darunter 6500 K (sRGB). Sobald man die RGB-Werte für den Speicherplatz „6500K (sRGB)“ anpasst, wird dieser zum Benutzermodus und als „User“ angezeigt. Leider wird der Farbraum in den fünf Modi nicht entsprechend eingegrenzt.

Ein fehlender Farbumfang wird durch ein schwarzes Gitter gekennzeichnet, eine größere Abdeckung durch ein hellgraues Gitter. In beiden Szenarien wird der sRGB-Farbraum zu 100 % abgedeckt.

Abdeckung des sRGB-Farbraums im Modus „6500 K (sRGB)“, 3D-Schnitt 1
Abdeckung des sRGB-Farbraums im Modus „6500 K (sRGB)“, 3D-Schnitt 1
Abdeckung des sRGB-Farbraums im Modus „6500 K (sRGB)“, 3D-Schnitt 2
Abdeckung des sRGB-Farbraums im Modus „6500 K (sRGB)“, 3D-Schnitt 2
Abdeckung des sRGB-Farbraums nach der Software-Kalibrierung (sRGB), 3D-Schnitt 1
Abdeckung des sRGB-Farbraums nach der Software-Kalibrierung (sRGB), 3D-Schnitt 1
Abdeckung des sRGB-Farbraums nach der Software-Kalibrierung (sRGB), 3D-Schnitt 2
Abdeckung des sRGB-Farbraums nach der Software-Kalibrierung (sRGB), 3D-Schnitt 2
Farbraum Abdeckung im Werks-Preset Abdeckung nach Kalibrierung
sRGB 100 % 100 %
Adobe RGB 78 %
ECI-RGB v2 72 %
DCI-P3 RGB 82 %
ISO Coated v2 (FOGRA39L) 93 %

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