Bildqualität
Das standardmäßig beste Bild liefern wieder einmal die isf-Presets, die in Sachen Detailzeichnung und Farbreproduktion aber ein wenig Nachhilfe benötigen. Immerhin sind keine tiefgründigen Korrekturen erforderlich. Zwar verzichtet LG beim 65UB980V im Gegensatz zu früheren Modellen auf eine vollflächige Hintergrundbeleuchtung und verbaut stattdessen ein Edge-LED-Backlight, doch erzielt das neue Flaggschiff trotzdem ausreichende Kontrastwerte von 622:1 (Im-Bild) sowie 309:1 (ANSI). Diese bleiben aus seitlicher Perspektive beinahe unverändert, während die Helligkeit um moderate 30 Prozent abnimmt.
Im neutralsten Bildmodus „isf Expert2“ leuchten die Dioden mit durchschnittlich 160 Candela, wobei die Lichtstärke über den Regler „Hintergrundbeleuchtung“ praktisch verdoppelt werden kann. So kommt auch tagsüber ein angenehm sattes und dank des „Tru Ultra HD Engine Pro“-Upscalers auch durchweg scharfes Bild zustande. Bei SDTV-Kanälen ist der Beschnitt (Overscan) jedoch nicht abschaltbar, was zu Lasten der Feinzeichnung geht. Ebenso gelingt das De-Interlacing nicht gänzlich flimmerfrei.
Spielt man die Signale per HDMI zu, scheinen die Probleme wie weggeblasen. Sogar ältere DVD-Scheiben wie „Sechs Tage, sieben Nächte“ erscheinen ausgesprochen knackig und sauber durchgezeichnet, von Blu-rays natürlich ganz zu schweigen. Vor allem die enorme Detailtreue überzeugt, wie sie der 65UB980V beispielsweise in der Markusplatz-Szene aus dem James-Bond-Streifen „Casino Royale“ an den Tag legt.
Die 24p-Wiedergabe gelingt originalgetreu. Alternativ sorgt die TruMotion-Schaltung für einen glatten, fließenden Videolook, wobei sie an harten Motivkanten gelegentlich Artefakte hervorruft. An der Bewegungsdarstellung gibt es im Großen und Ganzen nichts auszusetzen, der Samsung UE65HU8590 wirkt aber noch einen Tick schärfer.
Leider fehlt es der dynamischen Backlight-Steuerung („LED Lok. Dimming“) etwas an Feingefühl: Anstatt den Kontrast bei Spitzlichtern zu erhöhen, senkt sie ihn in der Werkseinstellung „Mittel“ gelegentlich ab; im Testbild mit zweiprozentigem Weißfeld vor schwarzem Hintergrund wird die Helligkeit von ursprünglich 175 auf magere 60 Candela heruntergedimmt. Aus diesem Grund empfehlen wir die Stufe „Niedrig“.
LG hält an der passiven 3D-Technik fest, wodurch zwar ein praktisch flickerfreies, aber in der Auflösung reduziertes Bild angezeigt wird. Auch wenn das 4K-Panel keine Zeilenraster erkennen lässt, macht sich der Verlust in detailreichen Filmszenen wie im Dialog zu Beginn von „Der große Gatsby“ bemerkbar.
Ebenso kommen gelegentlich Geister- beziehungsweise Doppelbilder zum Vorschein, die aber nur von kurzer Dauer sind. Ansonsten macht der 65UB980V im 3D-Betrieb eine sehr gute Figur; insbesondere die saubere Tiefenstaffelung und die naturgetreue Farbreproduktion überzeugen.
4K-Wiedergabe
Trotz eines HEVC-Decoders kann das Flaggschiff mit unseren via USB zugespielten Testvideos wenig anfangen. Selbst der weit verbreitete Vorgänger-Standard H.264 (MPEG-4/AVC) bereitet dem Mediaplayer teils große Schwierigkeiten – nur das „Ultra Definition Showcase“ wird reibungslos abgespielt. Auch sonst zeigt sich der 65UB980V recht wählerisch und gibt lediglich die Aufnahmen der Actionkamera GoPro Hero 3 Black Edition in hervorragender 4K-Qualität wieder.
Fotografen dürften ebenfalls enttäuscht sein, da der Mediaplayer beileibe nicht alle hochaufgelösten JPEG-Bilder wiedergibt. Immerhin skaliert er qualitativ schlechtere Fotos auf 3.840 x 2.160 Pixel hoch. Die 4K-60p-Wiedergabe über HDMI lässt keine Wünsche offen.