Fernsehbetrieb und Programmsuchlauf
Nachdem wir die Verbindung für einen reibungslosen Fernsehempfang geschaffen hatten, schalteten wir das Gerät ein – und sahen erst einmal nichts auf dem Bildschirm. Erst nach wenigen Minuten erschienen der Herstellername vor blauem Hintergrund und kurz darauf das Fernsehprogramm. Wird der Philips 42PFL8404H zum ersten Mal eingeschaltet, führt er einen automatischen Programmsuchlauf durch.
Schade: Nicht alle empfangbaren Sender wurden nach der Beendigung des automatischen Suchlaufs aufgelistet. Also schnell durchs Menü gehangelt (Home – Setting – Installation – Install channels – Auto-installation), die Frage, ob wir die aktuelle Senderliste löschen oder erneuern wollen, mit Ja beantworten und einen zweiten Scan durchführen. Ergebnis: Es werden weitaus mehr Sender gefunden.
Sind alle Kanäle gefunden, können sie innerhalb des Gitternetzes, in dem sie angeordnet sind, leicht neu arrangiert werden. Dazu muss lediglich die „OK“-Taste gedrückt werden, gefolgt von „Options“. Wie schon andere mit der Einrichtung verbundene Bedienschritte wird auch dieser detailreich in der digitalen Bedienungsanleitung erklärt, die sich erneut als glänzender Leitfaden entpuppt.
NetTV
Ganz klar ein spannendes Merkmal ist die NetTV-Option, mit der das Internet auf dem Fernsehbildschirm durchsucht werden kann, ohne den Multimedia- oder HTPC zu benutzen. Eigentlich ist die NetTV-Installation bereits abgeschlossen, sofern man einen „DHCP-Server“ verwendet. Die Variante mit statischer IP-Adresse nimmt allerdings auch nicht allzu viel Zeit in Anspruch.
Das Hauptfenster von NetTV ist hübsch anzuschauen: Empfohlene Webdienste wie YouTube, Time und Zeit Online präsentieren sich in Gitteranordnung, darüber werden einige Sponsorenlinks eingeblendet. Verfügbare Dienste können wir länderspezifisch anpassen. Ungeachtet der Systemwarnung, dass die Seite möglicherweise nicht richtig angezeigt werde, ist es auch möglich, eine Internetadresse direkt einzugeben.
Wie unser Beispiel zeigt, wird die Webseite „HD Television“ ohne irgendwelchen Probleme dargestellt. Das Laden der Sites dauert etwas länger als am Rechner, jedoch empfinden wir Standarddienste im Prinzip wie am Computer. Das einzige wirkliche Problem ist das Fehlen von Tastatur und Maus, was besonders unsere Interaktionsmöglichkeiten stark einschränkt.
Beim Test eingesetzte Ausrüstung
Hardware
Eye One Display 2 Kolorimeter
Sony PS3 als Blu-ray-Player und Spielekonsole
HP-20S Blu-ray-Player
Röhrenmonitor
Laptop / PC / HTPC (Home Theatre PC)
Strommessgerät
Digitalkamera mit Serienbildaufnahmefunktion
Kabelloser Temperaturfühler von Scythe
HDMI-Kabel sowie DVI-VGA-Adapter zum Röhrenmonitor
Software
HCFR ver 2.1
HCFR DVD mit Samples
AVCHD – v1.2b Testmuster für Blu-ray-Player
FPD Benchmark Professional
HQV Silicon Optix Benchmark Blu-ray
Filme
Batman: The Dark Knight (Blu-ray)
Lady in the Water (Blu-ray)
Transformers (DVD)
WALL-E (DVD)
Victoria’s Secret Fashion Show (720p-MKV-Datei)
Hinweis: MKV-Filme wurden von der originalen Blu-ray zu Testzwecken in ein 720p-Signal umgewandelt. HDTV-Versionen wurden von HD-Kanälen aufgezeichnet, um das 720p-Signal testen zu können.
Spiele
Guild Wars (PC)
Ghostbusters (PS3)
Ausmessung und Kalibrierung
Der Philips 42PFL8404H bietet eine sehr hohe Bildqualität, mit der die meisten Käufer vollauf zufrieden sein werden. Unser Hauptaugenmerk lag auf dem „Movie“-Modus; die Messergebnisse aus dieser Betriebsart zeigen wir im Bildbereich „Nach der Kalibrierung“. Wir legen zugrunde, dass der Fernseher keine Gamma- oder RGB-Korrektur besitzt (Weißabgleich). Allerdings haben wir einige Einstellungen optimiert, siehe „von PRAD empfohlene Einstellungen“. Zunächst möchten wir den Unterschied zwischen Normalmodus und kalibriertem Filmmodus zeigen.
Schwarzwert
Mit unserem „Eye One Display 2“ messen wir den geringsten Schwarzwert von 0:06 cd/m2 oder 0,018 FTL (Foot Lambert) im „Standard“-Modus bei aktiviertem dynamischem Kontrast. Nach der Kalibrierung in der Betriebsart „Movie“ erhöhte sich der Schwarzpegel auf 0:19 cd/m2 bzw. 0,057 FTL (Foot Lambert) – ein Ergebnis, das die typischen Unterschiede zwischen LCDs und Plasmageräten bestätigt. Der genannte Modus brachte deutlich kleinere deltaE-Werte hervor, wie die Grafik zeigt.
Der kleinste gemessene Schwarzwert bei aktiviertem dynamischen Kontrast nach Kalibrieren im „Film“-Modus ist 0,19.
Graustufen
Da wir beim Philips 42PFL8404H auf den Weißabgleich und die Gammakorrektur verzichteten müssen, kalibrierten wir das Testgerät, indem wir die Einstellungen im Modus „Movie“ optimieren und erreichen dadurch die besten Ergebnisse. Das Diagramm vor der Kalibrierung (Normalmodus) zeigt Rot bei 87 %, Grün bei 98 % (dem Optimalwert am nächsten) und Blau bei 143 %, bei einer Helligkeit von 70 %. Nach der Kalibrierung erhielten wir weitaus einheitlichere Farbwerte: Rot bei 98 %, Grün bei idealen 100 % und Blau bei 103 %.
Die Koordinaten für den angestrebten Referenzwert D65 liegen bei: x = 0,313, y = 0,329. Vor der Kalibrierung lagen die Werte bei x = 0,281, y = 0,288 mit 70 IRE, nachher befanden sie sich bei x = 0,310, y = 0,326 – dem gesuchten D65 deutlich näher. Viele Tester benutzen 100 IRE, wir aber lehnen dies aus praktischen Gründen ab: die Mehrheit der Inhalte, die wir alle zu sehen bekommen, bewegt sich zwischen 50 und 80 IRE.
Ergo zeigte HFCR bei Zuschaltung des dynamischen Kontrasts starke deltaE Abweichungen in Bezug auf den Referenzwert D65. Lediglich der Schwarzwert wird durch die Zuschaltung nochmals verbessert. Der erhöhte Schwarzwert wird also zu Lasten der Bildqualität erkauft.
Die RGB-Werte können anhand folgender Diagramme betrachtet werden:
Hier fällt auf, dass DeltaE bei 70IRE einen Wert von vier hat – ein gutes Ergebnis.