Test TV Sony KD-65X9005B
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Profis dürften vom mageren Farbmanagement enttäuscht sein, beschränkt es sich doch lediglich auf den Weißabgleich. Dafür beherrscht das Gerät – ganz zur Freude ambitionierter Fotografen – den weit verbreiteten Adobe-RGB-Standard.

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Besonderheit: Als einer der wenigen Fernseher auf dem Markt beherrscht der Sony X9 den Adobe-RGB-Farbraum, der vor allem ambitionierte Fotografen anspricht.

Multimedia

Sonys Entertainment Network (SEN) garantiert reichhaltige Unterhaltung. Hier stehen schier unzählige Apps zur Auswahl – angefangen bei YouTube in 1080p-Qualität über Musikdienste und Online-Videotheken bis hin zum Web-Browser.

Wer allerdings im Internet surfen oder Videotelefonate via Skype führen möchte (die TV-Kamera ist im linken Gehäuserand integriert), muss fast bis zum Ende der Seite durchblättern. Generell könnte das SEN mehr Ordnung vertragen, zumal die Anwendungen alles andere als logisch sortiert sind.

Eigene Bild-, Musik und Videodateien spielt der interne Mediaplayer über USB oder Netzwerk ab. Die Formatunterstützung kann sich sehen lassen; einzig DivX-HD-Clips bleiben auf der Strecke. Ferner erscheinen dreidimensionale MPO-Fotos lediglich in 2D. Schade auch, dass es keine Ordner-Ansicht gibt.

Bildqualität

Gerade wegen des dürftigen Farbmanagements spielen neutral abgestimmte Presets eine entscheidende Rolle. Diese Anforderung erfüllt der 65-Zöller in den beiden Kino-Modi, wobei der Bildmodus „Kino 1“ eine natürlichere Farbsättigung sowie die höhere Leuchtstärke aufweist.

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Gute Vorarbeit: Sony stimmt die beiden Kino-Modi hervorragend ab, so dass keine großen Korrekturen nötig sind. Lediglich die Leuchtkraft ist in den Werkseinstellungen viel zu gering.

Die im ersten Labordurchlauf gemessene Helligkeit ist mit nur mehr als 100 Candela pro Quadratmeter (cd/m²) selbstverständlich viel zu gering für das Wohnzimmer, doch kann man durch Maximierung des Hintergrundlichts sowie durch Abschalten des (überflüssigen) Umgebungslichtsensors in der „Öko“-Kategorie der Systemeinstellungen bis zu 367 Candela aus dem Edge-LED-Panel herausholen. Allerdings verdreifacht sich dadurch beinahe der Stromverbrauch (260 statt 88 Watt).

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Saubere Abstimmung: Alle Farben und Grautöne liegen nahe ihres Sollwerts. Auf Wunsch erweitert der Sony mithilfe der Triluminos-Technologie den Farbraum deutlich. Natürliche Nuancen: Misch- und Grundfarben hat der Sony gleichermaßen gut im Griff – nur ein paar Hauttöne tanzen leicht aus der Reihe, was man mit bloßem Auge jedoch kaum wahrnimmt.

Die Bildverbesserungs-Technologien oder Rauschunterdrückungs-Schaltungen sind mit Vorsicht zu genießen, da diese nur elektronisch eingreifen und so in den meisten Fällen nicht zum gewünschten Ergebnis führen. Nichtsdestotrotz deckt der Fernseher den für HDTV und Blu-rays maßgeblichen Farbraum ITU BT.709 serienmäßig sehr präzise ab.

Mithilfe der Triluminos-Technik bringt er neben Schwarz-Weiß-Klassikern à la Casablanca sowie aktuellen, farbigen Kinostreifen auf Wunsch auch knallbunte Zeichentrick- respektive Animationsfilme wie „Ratatouille“ überzeugend zur Geltung. Leider ist der Blickwinkel für ein breites Publikum zu klein. So verliert das Bild aus seitlicher Perspektive sichtbar an Helligkeit und Kontrast.

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Starke Blickwinkel-Abhängigkeit: Der Sony verliert aus seitlicher Perspektive mehr als 66 Prozent seines Kontrasts, die Helligkeit halbiert sich.

Der „4K X-Reality Pro“-Prozessor brilliert mit einer akkuraten Signalverarbeitung und rechnet sowohl Fernsehsendungen als auch über HDMI zugespielte DVDs oder Blu-rays sauber auf Ultra-HD-Niveau hoch. Ein besonders eindrucksvolles Filmerlebnis entsteht im Zusammenspiel mit den Scheiben aus Sonys „Mastered in 4K“-Reihe – hier bieten die Japaner bereits zahlreiche aktuelle Kinostreifen an. Die 800-Hertz-Motionflow-Rate sorgt selbst in rasanten Actionszenen für hohe Bewegungsschärfe; ebenso gelingt die 24p-Wiedergabe perfekt.

Greift man wie eingangs beschrieben auf die vollen Helligkeitsreserven zu, macht der Sony-Bolide sogar 3D-Inhalte zum Hochgenuss. Dank Shutter-Technik entsteht ein durchweg knackiges und allgemein ausgewogenes Bild mit toller Tiefenwirkung. Leider nimmt die Räumlichkeit aus seitlicher Perspektive ab. Die 3D-Brillen an sich gefallen dennoch. Sie flackern nur vereinzelt bei einfallendem Raumlicht und bieten einen hohen Tragekomfort.

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