OSD
Das Schnellmenü beschrieben wir bereits im vorherigen Abschnitt. Wir gehen daher nur auf das Hauptmenü ein. Es wird im horizontalen Betrieb unten rechts eingeblendet und kann auch nicht verschoben werden. Für den Pivot-Betrieb kann es aber um 90 Grad nach links oder rechts gedreht werden, um auch in diesem Modus sinnvoll genutzt werden zu können.
Aufgeteilt ist das OSD in sechs Bereiche, wobei im ersten Reiter lediglich die Eingänge gewählt und im zweiten nur die Lautstärke verstellt werden kann. Interessant wird es daher erst ab dem dritten Reiter. Dort können auf den ersten Blick lediglich die Bildmodi gewählt werden, allerdings verstecken sich dort auch viele zusätzliche Eigenschaften. Nur unter dem Bildmodus „Office“ können nämlich individuelle Profile festgelegt werden, bei denen die Overdrive-Einstellung, der Input-Lag oder die Schwarzstabilisierung verstellt werden kann. Alles Optionen für Gamer, die sich bei den vorhandenen Spielmodi allerdings nicht einstellen lassen.
Im zweiten Reiter können Farbeinstellungen vorgenommen werden. Neben vordefinierten Modi ist auch ein User-Modus vorhanden, und sogar der Gammawert lässt sich verstellen. Weitere Bildanpassungen können im vorletzten Reiter vorgenommen werden. Die ersten ausgegrauten Funktionen stehen allerdings nur im VGA-Betrieb zur Verfügung.
Allgemeine Einstellungen lassen sich im letzten Reiter vornehmen. Dies betrifft zum Beispiel Optionen für das OSD, die LED der Power-Taste oder den Eco-Modus. Insgesamt stehen alle üblicherweise benötigten Funktionen zur Verfügung, wenn auch an teilweise etwas ungewohnten Stellen.
Bildqualität
Der Rahmen des Monitors und auch die Bildschirmfläche sind matt und erzeugen keinerlei Spiegelungen. Lediglich ein kleiner runder Bereich auf dem Standfuß ist anfällig für Spiegelungen, die die Bilddarstellung aber nicht beeinflussen.
Im Werkszustand wurde eine Helligkeit von 85 % voreingestellt, die nach unseren Messungen aber bereits einen Wert von etwa 300 cd/m² ausgibt. Das ist mehr, als der Hersteller als Maximalwert angibt, und für die meisten Nutzer auch mehr, als im Dauerbetrieb nötig sind. Dieser Wert sollte daher reduziert werden. Die Bilddarstellung konnte ansonsten direkt überzeugen. Es wurde ein scharfes, kontrastreiches Bild wiedergegeben.
Beim Reset stellt der Monitor folgende Werte ein, die für die nachfolgende Beurteilung der Werkseinstellung verwendet wurden.
Bildmodus: | Aus |
Helligkeit: | 85 |
Kontrast: | 70 |
Gamma: | 2.2 |
Farbtemperatur: | Native |
RGB: | Nicht einsehbar |
Schärfe: | 50 |
Reaktionszeit: | Nicht einsehbar |
Graustufen
Bei dem nachfolgenden Testbild konnten alle hellen Balken und jeweils die drei äußeren dunklen Balken nicht mehr vom Hintergrund differenziert werden. Der Kontrast wirkte insgesamt sehr gut, daher hätten wir eigentlich noch ein besseres Ergebnis erwartet. Für einen Büromonitor ist dies aber völlig in Ordnung.
Subjektiv konnten bei weiteren Testbildern keine negativen Effekte beobachtet werden.
Ausleuchtung
Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so, wie man es mit bloßem Auge sieht; hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.
In der unteren rechten Ecke kann ein ganz leichter Lichthof ausgemacht werden. Er ist aber eher großflächig und fällt daher kaum ins Auge. Alle anderen Bereiche sind selbst bei verlängerter Belichtung als fast perfekt anzusehen. In dieser Kategorie kann der ViewSonic VG2440 daher die Bestnote erzielen.
Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
Der Hersteller gibt für das verbaute MVA-Panel einen Kontrast von 3000:1 und eine maximale Helligkeit von 250 cd/m² an. Beide Angaben konnten durch unsere Messungen klar übertroffen werden.
Die Helligkeit steigt bis 90 % linear an. Die letzten 10 % hatten dagegen kaum noch eine Auswirkung auf unsere Messergebnisse. Maximal messbar waren 307 cd/m². Auf der niedrigsten Stufe haben wir 83 cd/m² ermittelt, was auch für stark abgedunkelte Räume gering genug sein sollte.
Die Kontrastkurve verläuft wesentlich unruhiger. Dies liegt an unserem Messgerät, das „nur“ auf zwei Nachkommastellen genau misst. Selbst wenn diese Ungenauigkeiten herausgerechnet werden, konnte ein durchschnittlicher Kontrast von 5000:1 gemessen werden. In diesem Bereich kann der ViewSonic VG2440 daher problemlos in der Königsklasse mitspielen.
Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 %.
Die obere Messreihe verhindert bei der Helligkeitsverteilung eine gute Bewertung. Die maximale Abweichung liegt bei 16,03 %, der Durchschnitt bei 9,07 %. Mit dem bloßen Auge waren diese Abweichungen aber nicht bewusst wahrnehmbar.
Bei der Farbreinheit zeigt sich ein ähnliches Bild. Dort führt die linke Seite zu stärkeren Abweichungen. Sie liegen bei maximal 2,58 und im Durchschnitt bei 1,59 Delta. Im Ergebnis kann noch knapp ein gutes Ergebnis erzielt werden.