Test ViewSonic VX1755: Porta­bler Gaming-Monitor mit USB-C
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Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast

Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.

Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.

Laut Spezifikationen erreicht der ViewSonic VX1755 ein statisches Kontrastverhältnis von 800:1. Unsere Messungen ergaben mit durchschnittlich 1120:1 einen deutlich höheren Wert. Den höchsten Kontrast von 1236:1 erreicht der Monitor bei 10 % Helligkeit, den niedrigsten Wert von 1050:1 bei 20 % Helligkeit. Bis auf diese beiden Ausreißer verläuft der Kontrast recht konstant.

Helligkeits- und Kontrastverlauf vom IPS-Panel des ViewSonic VX1755
Helligkeits- und Kontrastverlauf

Die Leuchtdichte der Hintergrundbeleuchtung lässt sich von minimal 12 cd/m² bis maximal 255 cd/m² einstellen. Entsprechend niedrig bewegt sich auch der Schwarzpunkt, der zwischen 0,01und 0,23 cd/m² liegt.

Bildhomogenität

Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert.

Diagramm der Helligkeitsverteilung in %
Helligkeitsverteilung in %
Diagramm der Farbreinheit in Delta C
Farbreinheit in Delta C

Die durchschnittliche Helligkeitsabweichung liegt beim ViewSonic VX1755 bei 5,5 %. In der rechten unteren Display-Ecke messen wir mit 13,3 % die höchste Abweichung. Mit diesen Werten erreicht der Monitor ein befriedigendes Gesamtergebnis. Auf das subjektive Empfinden hat die nicht ideale Helligkeitsverteilung jedoch keinen Einfluss.

Bei der Farbreinheit schneidet der ViewSonic VX1755 schlechter ab. Zwar ist die durchschnittliche Abweichung von 1,61 Delta C befriedigend, allerdings sind die Abweichungen am rechten Display-Rand mit 4,43 Delta C zu hoch. Somit erreicht der Proband hier kein befriedigendes Ergebnis mehr. Mit freiem Auge ist aber auch hier noch keine Beeinträchtigung der Bildqualität zu beobachten.

Coating

Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.

Coating des ViewSonic VX1755
Coating des ViewSonic VX1755
Coating-Referenzwerte
Coating-Referenzwerte

Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der ViewSonic VX1755 besitzt eine stumpf-matte Oberfläche mit leichten, mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion. Im Datenblatt des Monitors gibt der Hersteller die Entspiegelung mit Hard Coating (3H) an. In der Praxis werden Lichtreflexionen effektiv abgeschwächt, wenn keine zu helle Lichteinstrahlung erfolgt.

Blickwinkel

Wegen der überschaubaren Display-Diagonalen fallen Blickwinkeleigenschaften nicht so sehr ins Gewicht wie bei großen Bildschirmen. Dennoch sind die positiven Eigenschaften der IPS-Technologie natürlich ein Vorteil. Die Farbwiedergabe bleibt selbst aus steilen Blickwinkeln sehr stabil und verändert sich kaum. Mit steiler werdendem Blickwinkel nimmt der Kontrast ab, und es stellt sich eine leichte Gelbfärbung aus seitlicher Betrachtung ein. Wenn von oben oder unten auf das Display geschaut wird, passiert das Gegenteil, und es ist eine leichte Blaufärbung zu beobachten.

Blickwinkeltest der Farbwerte
Blickwinkeltest der Farbwerte

Aufhellungen dunkler Tonwerte aus dem Winkel sind aufgrund der IPS-Technologie auch beim ViewSonic VX1755 vorhanden, jedoch nur schwach ausgeprägt und daher in der Praxis unproblematisch.

Unproblematische Aufhellungen dunkler Tonwerte aus dem Winkel
Unproblematische Aufhellungen dunkler Tonwerte aus dem Winkel

Farbmetrische Tests

Farbraumvergleich in Lab (D50)

Die folgenden Darstellungen basieren auf den farbmetrischen Daten nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt. Das Bezugsweiß für die Aufbereitung in Lab ist D50 (adaptiert mit Bradford).

Weißes Volumen: Bildschirmfarbraum
Schwarzes Volumen: Referenzfarbraum
Buntes Volumen: Schnittmenge
Vergleichsziel: sRGB

sRGB: 57 % Farbraumabdeckung

sRGB-Farbraumabdeckung, 3D-Schnitt 1
sRGB-Farbraumabdeckung, 3D-Schnitt 1
sRGB-Farbraumabdeckung, 3D-Schnitt 2
sRGB-Farbraumabdeckung, 3D-Schnitt 2

Der ViewSonic VX1755 erreicht eine Abdeckung von nur 57 % im sRGB-Farbraum, was ein farbverbindliches Arbeiten in diesem Farbraum unmöglich macht. Damit ist klar, dass es sich hierbei um einen reinen Gaming-Monitor handelt und lediglich die subjektive Bildqualität bedient wird. Aber selbst die ist mit einer Abdeckung von 57 % nicht sonderlich farbenprächtig.

Im Datenblatt nennt ViewSonic keinen Wert zur Farbraumabdeckung. Natürlich zweifeln wir bei solchen Ergebnissen zuerst einmal unsere eigenen Messungen an. Eine Recherche im Internet ergab jedoch, dass in diversen Tests zum VX1755 die Farbraumabdeckung bei rund 60 % liegt. Für eine bessere Wertung wären in unserem Fall jedoch 75 % Abdeckung notwendig gewesen. Insofern sind die Messwerte als valide anzusehen.

Messungen vor Kalibration und Profilierung

Dynamische Regelungen werden, sofern möglich, vor den nachfolgenden Tests deaktiviert.

Werkseinstellung (Bildmodus „Standard“, Farbtemperatur „Native“)

Beim ViewSonic VX1755 sind werkseitig der Bildmodus „Standard“ und die Farbtemperatur „Native“ eingestellt. Ohne Berücksichtigung der Farbwerte fällt das Messergebnis der Werkseinstellung sehr gut aus, da die Grauachse nur sehr geringe Abweichungen aufweist. Die durchschnittliche Abweichung liegt bei sehr niedrigen 0,43 Delta C, die Range bei 1,0 Delta C.

Diagramm: Werkseinstellung
Werkseinstellung

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

sRGB-Modus im Vergleich mit sRGB

Der sRGB-Modus wird beim ViewSonic VX1755 durch Auswahl der Farbtemperatur „sRGB“ erreicht. Die Grauachse ist weiterhin gut, wenngleich die Range mit 1,6 Delta C nun etwas größer ausfällt. Bei den Farbwerten zeigt sich das Ergebnis der geringen Farbraumabdeckung jetzt aber überdeutlich. Die durchschnittliche Abweichung liegt bei 7,87 Delta E und sprengt die Skala.

Diagramm: sRGB-Modus
sRGB-Modus

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Damian Köb

... stieß 2009 zum PRAD-Team und schreibt mit anhaltender Begeisterung fundierte Monitor-Testberichte. Als Vater von zwei Kindern verbringt er seine Freizeit mit der Familie, macht Sport, spielt Computerspiele und fährt Motorrad.

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