Test ViewSonic XG2705: Allround-Gaming-Monitor mit klasse Bild
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Netzdiagramme

In den folgenden Netzdiagrammen sehen Sie alle Messwerte zu den unterschiedlichen Helligkeitssprüngen unserer Messungen im Überblick. Im Idealfall würden sich die grünen und die roten Linien eng am Zentrum befinden. Jede Achse repräsentiert einen in dem Pegel und der Dynamik definierten Helligkeitssprung des Monitors, gemessen über Lichtsensor und Oszilloskop.

Diagramm: 60 Hz, Overdrive "Standard"
60 Hz, Overdrive „Standard“
Diagramm: 144 Hz, Overdrive "Standard"
144 Hz, Overdrive „Standard“
Diagramm: 60 Hz, Overdrive "Erweitert"
60 Hz, Overdrive „Erweitert“
Diagramm: 144 Hz, Overdrive "Erweitert"
144 Hz, Overdrive „Erweitert“
Diagramm: 60 Hz, Overdrive "Ultraschnell"
60 Hz, Overdrive „Ultraschnell“
Diagramm: 144 Hz, Overdrive "Ultraschnell"
144 Hz, Overdrive „Ultraschnell“

Latenzzeit

Die Latenzzeit fällt (im Modus „Geringe Eingangsverzögerung: Ultraschnell“) bei 60 Hz mit 11 ms (kürzester Messwert aus mehreren Versuchen) recht gut aus. Sie verkürzt sich bei Ansteuerung mit 144 Hz deutlich auf 4,8 ms. Wird bei der höchsten Overdrive-Einstellung die halbe mittlere Bildwechselzeit hinzugerechnet, werden knapp unter 10 ms erreicht. Dies dürfte auch für die meisten Hardcore-Gamer noch ein akzeptabler Wert sein.

Backlight

Das Hintergrundlicht des Monitors wird nicht durch Pulsbreitenmodulation (PWM) reduziert, deshalb entstehen auch keine Unterbrechungen im Lichtstrom (Flackern). Somit ist der Monitor bei reduzierter Helligkeit selbst für längere Sessions geeignet.

Diagramm: LED-Backlight mit kontinuierlicher Helligkeitsregelung
LED-Backlight mit kontinuierlicher Helligkeitsregelung

Subjektive Beurteilung

Wir haben den Monitor auf der schnellsten Overdrive-Einstellung mit 144 Hz betrieben, um die besten Reaktionszeiten und kürzesten Latenzen in der Praxis testen zu können. Dabei kam es zu keinen Doppelbildern oder anderen negativen Effekten, wodurch der Modus genutzt werden kann, ohne mit Einschränkungen bei der Bilddarstellung leben zu müssen. FreeSync können nur Anwender mit AMD-Grafikkarte nutzen. Dies schien aber keine großen Auswirkungen auf die Bilddarstellung zu haben. Wir haben den Effekt eines geringeren Tearings einige Mal vermuten können, in einem Blindtest hätten wir aber nicht sagen können, ob der Modus aktiv war oder eben nicht. Daher können auch Besitzer einer NVIDIA-Grafikkarte den Monitor ohne Einschränkungen nutzen. Einen deutlichen Unterschied hat dagegen der 60-Hz-Betrieb hinterlassen. Spieler sollten daher immer auf 144 Hz setzen, das zu einem deutlich flüssigeren Bild führt.

Der Proband besitzt drei voreingestellte Bildmodi für Gamer und mit der 1-ms-Einstellung eigentlich noch einen weiteren Spielemodus. Letzterer wird im Handbuch leider nicht weiter erläutert, verstellt aber mehr Parameter als nur die Reaktionszeit, was optisch sichtbar war. Eine bessere Reaktionszeit war nicht spürbar, sodass wir keine Aktivierung empfehlen.

Der FPS-Modus zeigt das Bild deutlich überschärft an, scheint ansonsten aber nicht stark in die Bilddarstellung einzugreifen. Der Modus kann leider auch kaum manuell angepasst werden. Die Reaktionszeit kann zum Beispiel nicht mehr verstellt werden, und auch viele andere Bereiche sind im OSD ausgegraut. Der MOBA-Modus überschärft das Bild ebenfalls und lässt die Farben außerdem etwas kräftiger wirken, wodurch er für die angesprochene Zielgruppe durchaus eine Alternative darstellen könnte.

Am interessantesten fanden wir aber den RTS-Modus, der sich an Echtzeitstrategie-Spieler richtet. Ihn empfehlen wir allerdings nur Profis, die jeden optischen Effekt zu ihrem Vorteil nutzen möchten und keine schöne Bilddarstellung bevorzugen. Nach der Aktivierung des Modus wirkt das Bild stark überschärft und ausgeblichen. In Spielen hat dies aber teilweise sehr krasse Auswirkungen. Im Standardmodus haben wir ein grünes Grasbüschel zum Beispiel als solches wahrgenommen. Es besaß zwar Details, wurde aber als eine Einheit dargestellt. Nach der Aktivierung war jeder Grashalm einzeln erkennbar, zudem wurde der Grünanteil deutlich verringert und eher gräulich dargestellt, wodurch jeder Grashalm noch stärker sichtbar wurde. Ein durchaus nutzbarer Modus, der aber nichts mehr mit einer optisch ansprechenden Darstellung zu tun hat.

Sound

Der ViewSonic XG2705 wird mit zwei 2-Watt-Lautsprechern ausgestattet. Signale können per HDMI oder DisplayPort zugespielt und über den Klinkenanschluss zudem an Kopfhörer oder externe Lautsprecher weitergereicht werden.

Der Sound ist für einfache Anwendungen und kurze Videoclips durchaus ausreichend. Stimmen werden nur etwas dumpfer wiedergegeben, aber insgesamt noch relativ neutral. Die Lautstärke ist zudem hoch genug einstellbar. Bässe sind dagegen nicht darstellbar, und auch ein schönes Klangvolumen kann von den Lautsprechern nicht erzeugt werden. Für den Musikgenuss oder die Wiedergabe von Filmen und Serien sollte daher zu einer Alternative gegriffen werden.

DVD und Video

Für die nachfolgenden Tests haben wir einen Blu-ray-Player per HDMI-Kabel angeschlossen. Über diesen funktionierten die vorhandenen Skalierungsoptionen wie angegeben. Die Formate 4:3, 5:4, 16:9 und 16:10 konnten entsprechend mit schwarzen Balken an den Seiten und ansonsten seitengerecht vergrößert unverzerrt wiedergegeben werden. Werden exotischere Formate zugespielt, steht kein Modus zur Verfügung, um diese korrekt wiederzugeben.

Das 16:9-Format eignet sich zusammen mit der Full-HD-Auflösung vor allem für Serien, die in diesem Format bildschirmfüllend zugespielt werden. Weitere Besonderheiten bietet der Monitor in diesem Bereich aber nicht an. Es sind weder ein Bild-in-Bild-Modus noch HDR oder andere Extras vorhanden.

50 und 60 Hz konnten wiedergegeben werden
50 und 60 Hz konnten wiedergegeben werden

Im oberen Bereich kann der Monitor sogar 120 und 144 Hz wiedergeben, im unteren Bereich muss dagegen mit Einschränkungen gelebt werden. Das beliebte 24-Hz-Format kann nicht dargestellt werden. Möglich sind aber 50 und 60 Hz. Bei den Farbbereichen und Farbräumen ist das Gerät dagegen vorbildlich. Beide Bereiche besitzen eine automatische Erkennung, aber auch die Möglichkeit, manuell einzugreifen. Notwendig wurde dies zum Beispiel bei unserem zugespielten YCbCr-Signal, das nicht automatisch erkannt wurde. Nach der manuellen Korrektur konnte das Bild aber ohne Farbverfälschungen angezeigt werden.

Der Monitor besitzt zusätzlich eine Overscan-Einstellung, die aber nur aktiviert oder deaktiviert werden kann und einen gewissen äußeren Bereich vom Bild beschneidet.

Christian Kraft

... ist seit 2010 im Team und verfasst Testberichte für Monitore. Neben seinen Vorlieben für die Fotografie und der koreanischen Küche hatte er schon immer eine Leidenschaft für Computerspiele. Früher als reiner PC-Spieler und heute als Gamerscore-Jäger auf der Xbox.

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3 Gedanken zu „Test ViewSonic XG2705: Allround-Gaming-Monitor mit klasse Bild“

  1. Den XG2405 hattet ihr nicht zufällig auch schon in den Händen? Mich würde interessieren ob das Panel die gleiche Qualität aufweist bzgl. Farben und Bildhomogenität.

    Antworten
  2. Danke für den Test liebes prad.de Team!

    Der Monitor stellt eine interessante Alternative dar um meine alten 24″ FullHD Monitor dar.

    Ich betreibe nur etwas Hobbyfotografie und zocke noch Recht gerne. Allerding auch nicht professionell.

    Da dieser Monitor hier eine schöne Farbhomogenität und Farbraumabdeckung besitzt, stellt sich mir lediglich eine letzte Frage.

    Laut Herstellerseite handelt es sich beim XG2705 um ein 6bit+FRC Panel.
    Was ist ihr subjektiver Eindruck hierzu? Bekomme ich damit große Einbußen in der Farbdarstellung im Gegensatz zu einem echten 8bit oder 8bit + FRC Panel? Oder ist dies als Hobbyfotograf zu vernachlässigen?

    Antworten
    • Nun es kommt immer auf den eigenen Anspruch an. Ich würde aber persönlich, wenn ich ernsthaft Bildbearbeitung betreiben möchte, eine 8bit +FRC oder gar eine 10bit Panel verwenden.

      Antworten

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