Einleitung
Mit dem MultiSync PA311D (PA311D-BK) hat NEC zum Jahresbeginn sein neuestes Flaggschiff der PA-Serie vorgestellt. Der 31-Zöller mit IPS-Panel soll mit noch besserer Farbgebung und echter 4K-Auflösung überzeugen. Gängige 4K-Monitore haben eine Auflösung von 3840 x 2160 Pixeln. Der aktuelle Proband dagegen kann mit seinen 4096 x 2160 Pixeln DCI-4K-Content verarbeiten und nativ darstellen. Damit macht er dem EIZO CG319X Konkurrenz, der mit den Merkmalen bisher allein auf weiter Flur war.
Das Display des PA311D soll eine kompromisslose Bildqualität liefern und unterstützt HDR. Dank 10-Bit-IPS-Panel und einem großen Farbspektrum, das alle Farbräume für professionelle Ansprüche (sRGB, Adobe RGB (99 %) und DCI-P3) sowie Standard-Video-Farbräume (Rec. 709, Rec. 2100) abdecken soll, wären die Voraussetzungen für eine vollständige, zuverlässige Farbwiedergabe grundsätzlich vorhanden.
Über HDR-Gamma-Support (HLG, PQ) und die integrierte SpectraView-II-Engine von NEC verfügt das Gerät ebenfalls. Ein Umgebungslichtsensor soll für eine stabile Farbwiedergabe und Helligkeit über die gesamte Lebensdauer des Displays hinweg sorgen. Darüber hinaus profitieren Anwender von einem Low-Latency-Modus für die Wiedergabe von Livevideos. Farbkritische Arbeitsabläufe werden durch Picture in Picture, Picture by Picture und ICC-Profile vereinfacht.
Wir sind sehr gespannt, wie sich der NEC PA311D im Test schlägt, denn im Vergleich zum EIZO CG319X war er zum Zeitpunkt der Testerstellung bereits für 2.679 EUR und damit wesentlich günstiger zu haben.
Detaillierte Informationen zu den Ausstattungsmerkmalen und den Spezifikationen finden Sie im Datenblatt des NEC PA311D.
Lieferumfang
Im Lieferumgang sind Kabel für Strom, USB-Hub und DisplayPort (1 x DP-DP, 1 x DP-DPmini) enthalten. Auch ein werkseitiger Kalibrierungsreport und eine Quick-Start-Anleitung sind zu finden. Handbuch und Zusatz-Software muss man dagegen über das Internet suchen. Eine Lichtschutzblende ist als optionales Zubehör erhältlich.
Die zur Hardware-Kalibrierung erforderliche Software SpectraView gehört leider nicht zum Lieferumfang und muss separat erworben werden.
Optik und Mechanik
Der NEC PA311D wird vollständig montiert im Karton geliefert. Das Gerät ist zwar gut geschützt verpackt, das Auspacken ist aber nicht gerade nutzerfreundlich gelöst. Das Standbein lässt sich per Hebelmechanismus auch einfach lösen. Die Montage an der Wand oder auf einen Schwenkarm ist nach VESA 100 x 100 möglich. Die dazu notwendigen Schrauben sind im Lieferumfang enthalten.
Über Design lässt sich natürlich immer trefflich streiten, aber nach einer „neuen Generation“ sieht der NEC PA311D eigentlich nicht aus. Keine Frage, ein Grafikmonitor wird beim aktuellen Stand der Technik nie ultraflach ausfallen. Die zur professionellen EBV-Tauglichkeit notwendige Elektronik benötigt einfach einiges an Platz. Dennoch hat sich in den letzten Jahren bei NEC rein optisch nichts getan.
Der Monitor macht einen robusten Eindruck, wirkt aber insbesondere bei seitlicher Betrachtung ziemlich mächtig. Die Lüftungsschlitze ermöglichen einen guten, aber unerwünschten Eindruck ins Innenleben.
Die Verarbeitungsqualität ist gut, aber vielleicht nicht ganz das, was man in dieser Preisklasse eigentlich erwartet. Die Kunststoffverschalung ist nicht aus einem Guss, sondern aus zahlreichen Einzelteilen zusammengesetzt.
Fasst man beim Neigen, wie im Handbuch beschrieben, den Rahmen seitlich an, sind teils nicht nur unschöne Knarzgeräusche zu hören. Die Rückplatte gibt vor allem unten etwas nach und lässt sich eindrücken. Dadurch entsteht auch im Display selbst etwas Bewegung.
Sehr gut ist dagegen der Umfang der Ergonomiefunktionen. Die Höhenverstellung ermöglicht einen Spielraum von 15 cm und das Absenken des Displays bis auf den Standfuß. Die Neigung ist großzügig von -5° bis +30° möglich. Lediglich bei der Drehung um die eigene Achse muss man im Vergleich zum 27-Zoll Bruder NEC PA271Q Abstriche machen. Je 45° in beide Richtungen reichen aber in den meisten Anwendungsszenarien aus.
Der Kraftaufwand zur Einstellung der Ergonomiefunktionen ist allerdings teilweise schon recht hoch und lässt Wünsche offen.
Für das Kabelmanagement verfügt das Standbein über einen Schiebemechanismus, der aber letztlich nur einen fest integrierten Kabelclip verbirgt. Wie gut und einfach diese Lösung funktioniert, hängt insbesondere von der Stärke und Menge der Kabel, die verstaut werden müssen, ab.
Das Netzteil ist beim NEC PA311D erwartungsgemäß im Inneren des Gehäuses untergebracht. Ein dedizierter Netzschalter ist vorhanden und erfreulich gut erreichbar auf der linken Seite im Rahmen untergebracht.
Rings um den „Elektronik-Erker“ auf der Rückseite sind großflächige Lüftungsschlitze angebracht. Eine Erwärmung des Gerätes konnten wir auch nach längerem Betrieb kaum feststellen – allenfalls minimal im Bereich der oberen Lüftungsschlitze.
Allerdings bieten die Lüftungsschlitze konstruktionsbedingt wenig Schutz gegen das Ansammeln von Staub im Geräte-Inneren. Sie ermöglichen je nach Lichteinfall auch einen weniger schönen Einblick in das rohe Innenleben des Bildschirms.
Die Mulde oberhalb des NEC-Logos sieht zwar nach einem Tragegriff aus, ist dazu aber wohl nicht gedacht und auf jeden Fall nicht darauf ausgelegt, einen erheblichen Teil des Gewichts von 14,9 kg zu wuchten.
Technik
Betriebsgeräusch
Wir haben beim NEC PA311D keine Betriebsgeräusche wahrnehmen können. Sowohl im Standby wie auch in Betrieb arbeitet der Monitor völlig geräuschlos, unabhängig davon, welche Helligkeit eingestellt ist. Allerdings kann gerade die Geräuschentwicklung einer gewissen Serienstreuung unterliegen, weshalb diese Beurteilung nicht für alle Geräte einer Serie gleichermaßen zutreffen muss.
Stromverbrauch
Hersteller | Gemessen | |
Betrieb maximal | 187 W | 82,35 W |
Betrieb typisch | 84 W | – |
140 cd/m² | k. A. | 58,5 W |
Betrieb minimal | k. A. | 35,1 W |
Energiesparmodus (Standby) | < 2 W | 0,13 W |
Ausgeschaltet (Soft Off) | < 2 W | 0,13 W |
Ausgeschaltet (Netzschalter) | – | 0 W |
Messwerte ohne zusätzliche Verbraucher (Lautsprecher und USB)
NEC nennt im Datenblatt einen Maximalverbrauch von 187 Watt. Nach unseren Messungen liegt der Maximalverbrauch mit 82,35 Watt sogar 56 % darunter und auch noch etwas unterhalb der Herstellerangabe für den typischen Verbrauch.
Im Gegensatz zum NEC PA271Q und EIZO CG319X kann der PA311D auch beim Standby-Verbrauch mit nur 0,13 Watt überzeugen. Die Soft-off-Taste verbessert diesen geringen Bedarf nicht weiter. Über den gut zu erreichenden Netzschalter kann man die Stromzufuhr bei Bedarf einfach vollständig kappen.
Bei 140 cd/m² am Arbeitsplatz zeigt das Messgerät 58,5 Watt an, die Effizienz bei dieser Helligkeit berechnet sich zu 0,6 cd/W. Übergreifend gesehen ist das kein guter Wert mehr, für einen Grafikmonitor aber normal.
Anschlüsse
Mit Anschlüssen ist der PA311D großzügig und modern ausgestattet. Auf der Rückseite unten findet man zwei separate USB-Upstream-Ports (Typ B), einmal USB-C, je zwei DisplayPort- und HDMI-Eingänge und sogar einen Ethernet-Port.
Beim Anschluss eines Netzwerkkabels erhält der Monitor eine eigene IP-Adresse. Er ist also, soweit ersichtlich, nicht im Sinne eines Hubs dafür geeignet, ein per USB-C angeschlossenes Notebook mit Ethernet zu versorgen. Vielmehr dient der LAN-Anschluss dazu, den Bildschirm über das Netzwerk zu konfigurieren. Das ist sowohl mit kundenspezifischer Steuerungs-Software als auch ganz einfach über einen Webbrowser möglich.
Gut zugänglich sind auf der rechten Seite drei USB-3.1-Downstream-Ports (Gen 1) und die Kopfhörerbuchse untergebracht. Ferner ist hier ein weiterer, mit einer Abdeckkappe versehener USB-Port zu finden. Er dient ausschließlich dazu, ein geeignetes Messgerät anzuschließen. Damit kann der Monitor auch komplett eigenständig und ohne PC kalibriert werden. Welche USB-Farbsensoren dafür geeignet sind, verrät das Handbuch leider nicht.
This review should’ve mentioned that this panel exhibits a „vignette effect“, darkening happens around the edges, most noticeable on white/light images. Its fairly uniform and appears to be at least partially the quirk of viewing angle toward edge/backlight anisotropy.
It would have shown clearly if you’ve did the photograph of the white screen (but you did only the black screen).
This „pro display“ actually has visibly worse white uniformity than many non-pro screens.
On the other hand the black uniformity is perfect. This is rare screen where you don’t see black brightening around the edges – I wonder if its done by artificial darkening there? So black becomes uniform, but white is not anymore.
Note that uniformity compensation tries to correct it but can’t entirely – it only „shrinks“ darkening to narrow strip, but this arguably makes it even more noticeable.
Also worth noting that „calibration report“ included in the box deliberately avoid problematic area – its clearly states that ~10% around edge is excluded from measurement.
This makes it appear that display is perfect, while in fact only 64% of total area is (100%-10%-10%)^2