Einleitung
ViewSonic stellt mit dem XG272-2K-OLED einen neuen OLED-Monitor der Gaming-Modellreihe vor. Der 27 Zoll große Bildschirm hat ein flaches OLED-Panel verbaut, das mit 2560 x 1440 Pixeln (WQHD) auflöst und ein 16:9-Seitenverhältnis aufweist. Die maximale Bildwiederholfrequenz liegt bei 240 Hz. Mit einer Abdeckung von 97 % im DCI-P3-RGB-Farbraum soll das Gerät zudem eine brillante Farbwiedergabe liefern.
Der neue OLED-Gaming-Monitor von ViewSonic soll speziell Gamer ansprechen und für deren Anforderungen zahlreiche Funktionen bereitstellen. So werden FreeSync Premium als auch G-Sync-Kompatibilität geboten, zudem steht BFI („Black Frame Insertion“) zur Verfügung. Für den Grauwechsel werden laut Hersteller nur 0,02 ms benötigt. Die Möglichkeit der verbesserten Schwarzstufendarstellung und eine Fadenkreuz-Anzeige sind ebenso vorhanden.
Für eine vielseitige Konnektivität sorgen moderne Anschlüsse. Der ViewSonic XG272-2K-OLED besitzt zwei DisplayPorts 1.4, zwei HDMI-2.1-Eingänge und eine USB-C-3.2-Schnittstelle, die den DP-Alt-Modus unterstützt und 15 Watt Schnellladen bietet. Darüber hinaus sind drei USB-A-3.2-Downstream-Buchsen, ein USB-B-3.2-Upstream-Anschluss und ein Kopfhörerausgang mit 3,5-mm-Klinke vorhanden.
Auch ergonomisch liefert der OLED-Gaming-Monitor ein umfangreiches Feature-Set mit Höheneinstellung, Dreh- und Neigefunktion sowie der Möglichkeit, den Bildschirm beidseitig auf hochkant (Pivot) drehen zu können.
Abgerundet wird das beeindruckende Gesamtpaket durch ein hübsches Design in Form einer weißen Rückseite mit integrierter RGB-LED-Beleuchtung und einer Fernbedienung, mit der sich der ViewSonic XG272-2K-OLED bequem steuern lässt.
Die Spezifikationen des neuen OLED-Gaming-Monitors aus dem Hause ViewSonic hören sich vielversprechend an. Wir sind gespannt, wie er sich in unserem Praxistest schlägt.
Angeschlossen und getestet haben wir den Probanden am DisplayPort-Ausgang einer Palit RTX 4070 Ti Super und den Monitor über ein DisplayPort-Kabel mit dem PC verbunden. Die farbmetrischen Messungen wurden mit dem Calibrite ColorChecker Display Plus in Verbindung mit der DisplayCAL-Software durchgeführt. Als externe Zuspielquelle kam der Blu-ray-Player Sony BDP-S350 zum Einsatz, angeschlossen über ein HDMI-Kabel.
Detaillierte Informationen zu den Ausstattungsmerkmalen und den Spezifikationen finden Sie im Datenblatt des ViewSonic XG272-2K-OLED.
Lieferumfang
Bereits die Verpackung des ViewSonic XG272-2K-OLED macht mit dem Hochglanz-Farbdruck einen wertigen Eindruck. Die Außenmaße betragen 92 x 50 x 16 cm (B x H x T) – inklusive Zubehör und Verpackung bringt der Monitor 10,8 kg auf die Waage. Seitlich befinden sich Griffausnehmungen in der Schachtel, die den händischen Transport vereinfachen.
Das Auspacken gestaltet sich beim ViewSonic XG272-2K-OLED ebenfalls sehr angenehm, da der Karton ein Aufklappen der Oberseite ermöglicht und so gleich voller Zugriff auf Monitor und Zubehör gegeben ist. Zwei Styroporeinlagen fixieren und schützen Display und Standfuß und trennen außerdem das Zubehör davon. Der Proband befindet sich noch zusätzlich in einem weichen Schaumstoffbeutel. Der zweiteilige Standfuß und das Zubehör sind in durchsichtige Plastikbeutel gepackt.
Das Zubehör des ViewSonic XG272-2K-OLED fällt nicht sonderlich umfangreich aus. Neben dem notwendigen externen Netzteil und dem Stromkabel sind nur noch ein DisplayPort- und ein USB-Upstream-Kabel sowie eine Kurzanleitung und eine Garantiekarte im Lieferumfang enthalten. Immerhin gibt es als Besonderheit eine vollwertige Fernbedienung mit dazu.
Optik und Mechanik
Es ist eine erfreuliche Abwechslung, mal etwas anderes als schon wieder einen schwarzen Monitor zu sehen, wenngleich der ViewSonic XG272-2K-OLED von vorn betrachtet bis auf den eigenwilligen Standfußteller durch die schwarze Farbgebung und das rahmenlose Design noch keinen optischen Unterschied darstellt. Spannend wird es erst auf der Rückseite – hier aber so richtig. Denn von hinten zeigt der Proband eine weiße Farbgebung mit exklusivem Design, das aus der Masse sticht.
Formen und Linien prägen die Rückseite des Gehäuses und sorgen für einen ganz speziellen, eigenen Look. Der Monitor wirkt futuristisch und sportlich, übertreibt es aber nicht mit einer zu ausgefallenen Optik, sodass sich der ViewSonic XG272-2K-OLED auch in einem professionellen Arbeitsumfeld bestens integrieren lässt.
An der Außenkante ist das Gehäuse nur 1,3 cm dick, ebenso hoch ist der Rahmen am unteren Display-Rand. In Richtung Rückseitenmitte nimmt das Gehäuse jedoch bauchig zu und bleibt leider nicht so schön schmal. Der Wechsel von der weißen Gehäuserückseite zur schwarzen Front ist nur seitlich zu sehen und ist von ViewSonic optisch wirklich schön gelöst worden.
Der Herstellerschriftzug findet sich jeweils mittig platziert auf der Vorder- und der Rückseite. Vorn in weißer Schriftfarbe, auf der Gehäuserückseite in silbernen Buchstaben. Das „G“ als Logo für die Gamer-Modellreihe von ViewSonic findet sich ebenfalls vorn wie hinten – das Exemplar in der Front hat sogar noch eine Funktion in Form eines Tasters, der direkten Zugriff auf die Spielmodi ermöglicht.
Die externe RGB-LED-Beleuchtung, die sich etwas versenkt in der Gehäuserückseite befindet, macht den ViewSonic XG272-2K-OLED zum Highlight in jedem Gaming-Setup. Neben der individuellen Farbgestaltung bietet der Monitor einen pulsierenden Leuchteffekt, der richtig cool ausschaut.
Ergonomisch hat der ViewSonic XG272-2K-OLED ebenso viel zu bieten wie optisch. Da wäre zunächst ein großer Einstellungsbereich des Displays zu nennen, das sich von minimal 9,5 cm bis maximal 22 cm stufenlos in der Höhe einstellen lässt. Es ist allerdings etwas Kraftaufwand nötig, bis der Monitor in Bewegung kommt. Dann aber ist ein präzises Positionieren möglich.
Für die seitliche Drehung des Displays erlaubt die Mechanik einen Winkel von 40 Grad jeweils nach links und rechts. Der initiale Kraftaufwand ist hier zwar geringer, doch auch notwendig, bis sich die Mechanik in Bewegung setzt.
Die Neigung des Displays zu verändern, ist ebenfalls möglich. Der ViewSonic XG272-2K-OLED bietet einen Winkel von maximal 5 Grad nach unten und 18 Grad nach oben. Hier verhält sich die Mechanik von Anfang an leichtgängig.
Außerdem weist der ViewSonic XG272-2K-OLED die Möglichkeit auf, das Display auf hochkant (Pivot) zu drehen – und zwar beidseitig. In dieser Position lässt sich der Bildschirm noch von minimal 1,5 bis maximal 9,5 cm in der Höhe positionieren. Die seitliche Drehung und Neigung stehen hingegen in vollem Umfang zur Verfügung.
Bei der Drehung des Monitors auf hochkant gibt es einen Anschlag. Damit ist sichergestellt, dass das Display auch wirklich gerade steht. Für die normale horizontale Position existiert keine Arretierung oder sonstiges haptisches Feedback. Für einen exakt horizontal ausgerichteten Monitor braucht man deshalb entweder ein gutes Augenmaß oder eine Wasserwaage.
Die VESA-Halterung mit einem Lochabstand von 100 mm befindet sich unterhalb der Standfußhalterung und ermöglicht alternative Befestigungsmöglichkeiten, beispielsweise eine Wandhalterung. Die dafür benötigten Schrauben sind allerdings nicht mit dabei.
Auch beim ViewSonic XG272-2K-OLED besteht der Standfuß aus zwei Teilen: dem Standfuß und dem Standbein. Die beiden Teile werden mit einer Flügelschraube miteinander verbunden, anschließend muss der Standfuß auf der Gehäuserückseite nur noch eingerastet werden. Die Montage ist somit ohne Werkzeug möglich.
Was das Kabelmanagement betrifft, zeigt der ViewSonic XG272-2K-OLED ebenfalls Eigenständigkeit. Von vorn ist die Aussparung im Standfuß durchaus noch als solche zu erkennen. Auf der Standfußrückseite muss man hingegen ein wenig Fantasie haben, um diese stylishe Lücke als Kabeldurchführung zu erkennen. Optisch ist das sehr schön gelöst.
Und als wäre das noch nicht genug, bietet der Standfuß des ViewSonic XG272-2K-OLED als weitere Besonderheit neben einem stylishen Standfuß eine eigens für die Fernbedienung vorhandene Vertiefung. Einmal in diese Vertiefung gelegt, ist es zwar nicht mehr so einfach, die Fernbedienung da wieder herauszubekommen, die Steuerung des Monitors ist aber auch aus dieser Position möglich, und man muss die Fernbedienung zumindest, wenn man vor dem Gerät sitzt, nicht extra aus der Halterung nehmen.
Im Gegensatz zu Bildschirmen mit LED-Hintergrundbeleuchtung erzeugen OLED-Panels eine nicht unbeachtliche Abwärme. Der ViewSonic XG272-2K-OLED ist zumindest in der warmen Jahreszeit durchaus in der Lage, einen kleinen Raum spürbar aufzuwärmen. Daher sind hier die Belüftungsöffnungen, die sich an der Gehäuseoberseite befinden, auch durchaus sinnvoll und nicht nur wegen der Optik vorhanden – die allerdings von ViewSonic ebenfalls wieder schön gelöst wurde.
Ich finde es eine Unart, dass viele Monitorhersteller offenbar glauben, sie könnten bei OLED-Funktionen schamlos rumnerven. Dabei fallen die Beschwerden offenbar nicht bei allen Monitoren so deutlich aus. Man sollte hier einfach nicht auf den Allgemeinverstand verzichten, ein bisschen Flexibilität und Schonung des Nutzers sollten selbstverständlich sein. Schließlich ist die Monitorfunktion absolut essentiell und nichts Nebensächliches.
Und das vielleicht nur, damit man zu einem doppelt so teuren Modell greift: das in den meisten Fällen ja nicht mal aus dem eigenen Haus stammt.