Ausstattung & USB Typ C
Der CS2731 verfügt über eine Reihe von Anschlüssen. Videosignale kann der EIZO wahlweise via DVI-D, DisplayPort, HDMI oder USB-C erhalten. Letzterer ermöglicht es außerdem, Notebooks mit einem USB-C-Anschluss mit Strom zu versorgen und gleichzeitig das Bildsignal und Daten des Notebooks zum Monitor zu übertragen. Damit braucht man sich keine Sorgen mehr zu machen, sein Notebook-Netzteil mal irgendwo liegen zu haben. USB-Typ-C-Kabel in einen passenden Anschluss rein, schon kann losgelegt werden. Peripherie wie Maus und Tastatur kann dann problemlos direkt am Monitor angeschlossen werden. Neben diesem wirklich praktischen Feature sorgt es auch dafür, dass der Arbeitsplatz sehr aufgeräumt ist und trägt somit zur schlichten, klaren Designsprache des Monitors bei. So wünsche ich mir das im Jahr 2020.
Einziger Kritikpunkt für mich ist hier, dass der EIZO zwar über diesen USB-C-Upstream-Anschluss verfügt, aber über keinen USB-C-Downstream. Man kann also sein Notebook mit nur einem Anschluss betreiben, jedoch neue Festplatten oder Peripheriegeräte mit USB-C-Anschluss nicht ohne Adapter am Monitor anschließen. Ich kann mit dem Anschluss zwar meine Geräte wie Smartphone oder Kamera laden, aber eben keine Kartenleser oder Festplatten anschließen.
Da viele meiner neuesten externen SSD-Festplatten und Zubehörteile aber alle inzwischen über USB-C verfügen, finde ich es ein wenig bedauerlich, dass EIZO dem Monitor neben seinen vier USB-Typ-A-Downstream-Anschlüssen nicht noch einen oder zwei USB-Typ-C-Downstream-Schnittstellen spendiert hat und ich so immer spezielle USB-A-auf-USB-C-Kabel oder Adapter erwerben muss. Diese Entscheidung kann ich leider nicht ganz nachvollziehen, weil in Zukunft doch sicherlich auch Peripheriegeräte wie Mäuse und Tastaturen über den USB-C-Anschluss betrieben werden und der Monitor dann nicht mehr mit genug aktuellen Anschlüssen aufwarten kann.
Ausstattungstechnisch ist auch noch zu erwähnen, dass der neue CS2731 über keinerlei Audio-Ausgänge oder Lautsprecher verfügt. Das wird die Zielgruppe dieses Farbmonsters aber keineswegs stören, denke ich mir. Auf der Rückseite befindet sich außerdem ein kleiner Kabelclip, durch den die vorhandenen Kabel durchgeführt werden und man seine Kabel so aufgeräumt am Arbeitsplatz vorfindet. Das funktioniert wunderbar, auch wenn dieser Kabelclip aus meiner Sicht aus recht billig erscheinendem Plastik gefertigt wird. Außerdem verfügt der Monitor über eine VESA-Aufhängung (100 x 100 mm), mit der der Monitor mit passenden Aufhängungen auch an der Wand oder anderen Flächen montiert werden kann.
Bildqualität, Farbdarstellung und Ausleuchtung
Jetzt kommen wir zur Kernkompetenz des neuen CS2731: der Farbdarstellung. Erst mal vorgeschoben sei zu sagen, dass die Farbwiedergabe auf dem erwarteten Top-Niveau ist. Das Panel des ColorEdge CS2731 basiert auf der IPS-Technologie und bietet einen Blickwinkel von bis zu 178 Grad horizontal und vertikal. Die maximale Auflösung beträgt 2560 x 1440 Pixel, die mit maximal 60 Hz getaktet werden können. EIZO bezeichnet den Monitor als ein sogenanntes Wide-Gamut-Model. Das bedeutet, dass der Farbraum deutlich größer ist als die sichtbare Palette herkömmlicher LCDs. Er deckt je nach Modell bis zu 100 % NTSC und 99 % des Adobe-RGB-Farbraums ab. Die Farben sollen dadurch eine bis dato bei LCDs nicht erreichte, realistische Bildqualität bieten. Ob das stimmt, werden wir uns nun ein wenig näher ansehen.
Da ich oft Landschaften und Bergwelten fotografiere, ist mir die natürliche Wiedergabe von Blautönen besonders wichtig. So habe ich mir während des Tests unterschiedliche Motive genauer angesehen. Gerade Motive, die besondere Stimmungen durch einen klaren blauen Himmel erzeugen, erscheinen auf dem CS2731 wirklich strahlend schön. Dadurch macht es enorm Spaß, Bilder meiner vergangenen Abenteuer am EIZO zu betrachten. Ebenso ist die Ausleuchtung des Panels wunderbar gleichmäßig. Es gibt weder Lichthöfe noch andere Probleme damit. Damit die Helligkeit und damit verbunden die Farben über den gesamten Bildschirm verteilt identisch erscheinen, spendiert EIZO dem CS2731 den sogenannten DUE, den „Digital Uniformity Equalizer“. Dieser steuert alle Tonwerte Pixel für Pixel über das gesamte Panel verteilt und soll damit Helligkeitsschwankungen, wie sie bei herkömmlichen LCDs auftreten, verhindern. Außerdem soll die Funktion Schwankungen der Umgebungstemperatur und Helligkeit bemerken und gezielt ausgleichen. So soll der Betrachter eine stets homogene Leuchtdichteverteilung und perfekte Farbreinheit genießen.
Auch ich muss in meinem Arbeitsumfeld über den Tag verteilt, vor allem bei Sonnenschein, mit Helligkeitsschwankungen arbeiten und muss sagen, dass der CS2731 sich hier wunderbar verhält. Am Vormittag, wenn die Sonne durch meine Jalousien in das Büro dringt, drehe ich die Helligkeit des Panels ein wenig nach oben und kann dann wirklich wunderbar damit arbeiten. Separat bietet EIZO natürlich auch eine Sonnenblende an. Ich werde darauf aber erst mal verzichten, da ich die Farbwiedergabe bei hellem Umgebungslicht auch noch hervorragend finde und es für mich absolut ausreichend ist, damit professionell zu arbeiten. Der EIZO leuchtet mit maximal 350 cd/m², was vor allem in heller Umgebung ein sehr guter Wert ist. Hat man in seinem Arbeitsumfeld öfter den Fall, dass die Sonne oder die Umgebungsausleuchtung sehr hell ist, erlaubt die hohe Helligkeit des CS2731 dem Anwender, auch hier noch bestens damit zu arbeiten. Der CS2731 kann maximal 1,07 Milliarden Farben darstellen und deckt 100 Prozent des sRGB-Farbraums und 99 Prozent des Adobe-RGB-Farbraums ab. Dabei greift er auf eine 10-Bit-Farbwiedergabe zurück und nutzt intern eine 16-Bit-Look-up-Table. Vor allem bei dunklen Motiven und feinen Farb- und Grauverläufen gibt das Panel somit wunderbar gleichmäßige Bilder wieder.
Als Filmemacher hilft mir das besonders, da ich in meinen Arbeiten, vor allem bei Intros und Outros, öfter mit Verläufen und Vignetten arbeite. Diese sehen beim EIZO CS2731 nochmals eine Spur besser aus als auf meinem alten Arbeitsmonitor. Auch meine Landschaftsbilder wirken keinesfalls plastisch, sondern sehr lebendig und farbenreich. Gerade bei dunklen Motiven wirkt die Darstellung herausragend.
Ich arbeite meistens mit einer Helligkeit von 150 bis 180 cd/m², weil ich in meinem Arbeitsumfeld meistens doch einiges an Umgebungslicht vorfinde und es mir so am besten vorkommt. Falls ich Bilder an den Drucker sende, wechsle ich in einen Modus mit 120 cd/m², weil das meinem Drucker am ehesten entspricht. Die Blickwinkelstabilität ist sehr gut, und ich kann auch mal Kunden und Freunden problemlos meine Arbeiten zeigen, auch wenn diese nicht frontal vor dem Monitor sitzen. Darüber hinaus kann ich den Monitor ja einfach in verschiedene Richtungen schwenken. Ich bin jedenfalls mit der Ausstattung, die der neue CS2731 aufseiten der Bildqualität und Ausleuchtung bietet, mehr als zufrieden. Der Proband deckt meine breite Palette an Arbeiten, die ich anbiete – vom Dokumentarfilm über Werbefilme bis hin zur Landschaftsfotografie –, wirklich super ab, und ich freue mich auf spannende neue Projekte, denen ich farbtechnisch mit dem neuen EIZO CS2731 den nötigen Feinschliff verpassen kann.