Ausstattung
Der EIZO EV3285 verfügt über ein IPS-Panel mit 31,5-Zoll-Diagonale im 16:9-Format, das mit 3840 x 2160 Pixel (4K UHD) auflöst. Damit ergibt sich eine beachtliche Pixeldichte von 140 dpi. Ansteuern lässt sich der Bildschirm über zwei HDMI-Anschlüsse, einen DisplayPort und einen USB-C-Anschluss, die etwas schwierig zugänglich auf der Rückseite des Monitors eingelassen sind. Betagtere Schnittstellen wie VGA oder DVI sucht man hingegen überraschenderweise vergeblich. Des Weiteren verfügt der EV3285 über einen Netzschalter, über den sich auch ein etwaiger Standby-Stromverbrauch unterbinden lässt, und mit einem Kensington-Schloss lässt sich die nicht ganz unerhebliche Investition „anketten“. Die kleine, weiß leuchtende Statusleuchte an der Vorderseite des Geräts lässt sich im OSD bei Bedarf deaktivieren, ist aber auch im angeschalteten Zustand dezent.
An der linken Seite des Monitors verbaut EIZO einen USB-Hub mit zwei USB-3.0-Ports sowie einem 3,5-mm-Kopfhöreranschluss, die per USB-C an den angeschlossenen Computer weitergereicht werden. Am USB-Hub lassen sich praktischerweise auch Smartphone und Tablet aufladen bzw. eine 2,5-Zoll-Festplatte mit Strom versorgen. Ein interessantes Fundstück in der Bedienungsanleitung: Stellt man im OSD das Feld „USB CHARGE-Anschluss“ auf „Nur laden“, so liefert der betroffene USB-Port noch einmal zusätzliche Ladeleistung, kann aber nicht mehr zur Datenübertragung genutzt werden. Die verbauten Lautsprecher sind ein nettes Extra, klingen aber subjektiv schlechter als beispielsweise die des MacBook Pro. Man möchte also nicht gerade Musik damit hören; andere Anwendungsfälle wie Telefonieren mit Skype, wo es nicht auf die letzte feine Note ankommt, sind damit gut umsetzbar.
Für mich das eindeutige Killer-Feature des EV3285 ist der USB-C-Anschluss mit „Power Delivery“. Laptops dominieren heute die meisten Office-Arbeitsplätze, in der Regel in Ergänzung mit einem oder mehreren externen Monitoren. Im Windows-Einsatz werden diese häufig über klobige Dockingstations angeschlossen, als Apple-Nutzer darf man sich mit aktuellen Laptop-Modellen in die Adapter- und USB-C-Hub-Hölle begeben. Diese Lösungen sind in der Regel teuer sowie unflexibel und verschönern einen Schreibtisch nicht unbedingt.
Wenn es nach EIZO geht, gibt es eine einfache Lösung für dieses Problem: Mithilfe eines einzelnen USB-C-Kabels kann der Laptop Video- und Audiosignale an den Bildschirm übertragen sowie mit Strom und Daten vom USB-Hub und Kopfhöreranschluss des Monitors versorgt werden. Das Display wird damit im Prinzip zu einer Dockingstation. Auch etwaige Peripherie wie Maus und Tastatur könnte man per USB-Hub anschließen, in meinem Fall sind diese aber per Bluetooth verbunden. Falls man keine Möglichkeit hat, WLAN zu nutzen, wie es in vielen Unternehmensumgebungen der Fall ist, muss man sich allerdings noch per zusätzlichem Adapter mit Ethernet versorgen. Für mich passt die Stromzufuhr mit 60 Watt optimal auf den Bedarf des verwendeten MacBook Pro, bei leistungshungrigeren Geräten wie zum Beispiel einem aktuellen MacBook Pro 15 Zoll sind allerdings rund 90 Watt notwendig, um es mit voller Geschwindigkeit aufzuladen.
Die Signalquellen des EV3285 lassen sich mit Picture by Picture (PbP) und Picture in Picture (PiP) zu individuellen Kombinationen zusammenschalten. Im PbP-Modus können wahlweise zwei oder alle vier Quellen gleichzeitig abgebildet werden. So lassen sich beispielsweise Windows und Mac OS auch parallel an einem Monitor betreiben. Im PiP-Modus können zwei Signale gleichzeitig dargestellt werden. Dabei wird eines der Signale in einem kleinen Fenster (zwei Größen wählbar) in einer der vier Ecken des Bildschirms angezeigt.
Sehkomfort
EIZO legt in den Marketing-Materialien des EV3285 großen Wert darauf, ihn als besonders augenschonend zu beschreiben, und verspricht einen sehr hohen Sehkomfort. Dies soll wohl vor allem Nutzer in Büroumgebungen ansprechen. Im Rahmen meines Tests kann ich diese Eigenschaften vollumfänglich bestätigen, zumal der Testzeitraum gerade in eine berufliche „Hochphase“ fiel, in der auch der eine oder andere Zwölf-Stunden-Tag vor dem Monitor fällig wurde. Der Sehkomfort beginnt genau genommen schon mit der großen Bilddiagonale, die mein Dual-Monitor-Setup hinfällig gemacht hat. Es muss nicht mehr zwischen den zwei unterschiedlichen Monitoren hin und her geblickt werden, und kein störender Rahmen liegt in der Bildmitte. Neben einigen, dem hochwertigen Panel geschuldeten Eigenschaften wie einem hohen Kontrast und der hohen Pixeldichte ist für den Sehkomfort zudem auch eine Reihe von wirklich sinnvollen Spezial-Features verantwortlich.
Mithilfe der Auto-EcoView-Funktion passt der EV3285 die Bildschirmhelligkeit automatisch an die Umgebung an. War ich früher noch kein Fan von diesem Feature, ist die Entwicklung mittlerweile so fortgeschritten und die Regulierung im Falle des EV3285 so „intelligent“, dass die Anpassung der Helligkeit sinnvoll und unaufdringlich geschieht. Hat man die Funktion aktiviert, kann man jedoch praktischerweise weiterhin die Helligkeit anpassen, und der Monitor merkt sich anschließend diese Anpassung für die aktuell vorherrschende Umgebungshelligkeit. Neben dem dazugewonnenen Sehkomfort tut man somit auch etwas für die Umwelt. Die deutlichste Verbesserung des Sehkomforts findet durch den Paper-Bildmodus statt. Dieser erinnert, gerade im Zusammenspiel mit der Auto-EcoView-Funktion, an die Night-Shift-Funktion auf dem iPhone.
In diesem Modus werden Helligkeit, Kontrast und Farbtemperatur so angepasst, dass die Augen merklich entspannt werden. Obwohl dabei eine leichte Einfärbung des Monitors ähnlich einer warmweißen Glühbirne zu erkennen ist, ist für mich der Paper-Modus mittlerweile der Standard-Bildmodus, weil der angenehme Effekt so deutlich ist. Für Anwendungen, bei denen einen präzise Farbdarstellung von Bedeutung ist, ist dieser Modus natürlich nicht geeignet. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass EIZO beim EV3285 eine besondere Hybridtechnologie zur Steuerung der Hintergrundbeleuchtung verwendet, die ein möglichst flimmerfreies Arbeiten ermöglichen soll. Da ich nie merkbare Probleme mit flimmernden Displays hatte, kann ich hier keine eindeutig sichtbare Verbesserung feststellen. Eventuell macht sich das reduzierte Flimmern eher indirekt und unbewusst bemerkbar. Weiterhin schont der EIZO nicht nur die Augen, sondern auch die Ohren: Störende Geräusche gibt der EV3285 unabhängig vom aktiven Bildmodus und Helligkeitswert oder auch im Standby-Modus, wie es sich gehört, keine von sich.