DVD und Video
Der Acer XB273UNV bietet zwei HDMI-2.0-Schnittstellen, an denen HD-Zuspieler wie BD-Player, Spielkonsolen oder HD-Receiver angeschlossen werden können. Die Werkseinstellungen sind zum Filmschauen gut nutzbar, auch wenn sie das Bild leicht warm einfärben. Hauttöne werden aber gesund dargestellt, und dunkle Passagen saufen nicht in den Tiefen ab.
Skalierung, Bildraten und Deinterlacing
Im Menü kann unter der Einstellung „Wide Mode“ die Option „Aspect“ gewählt werden, sodass Videomaterial bildschirmfüllend im richtigen Seitenverhältnis angezeigt wird. Andere Formate als 16:9 werden naturgemäß mit schwarzen Balken angezeigt. Horizontal schmalere Formate lassen sich wahlweise auch via Option „Full“ über die gesamte Bildschirmbreite strecken. Eine pixelgenaue Darstellung ist ebenfalls möglich.
Das Handbuch gibt leider keine Auskunft, ob Interlaced-Signale angenommen werden. Wir haben über einen BD-Player Material in 1080i zugespielt, und das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen. Es entsteht auch kein zittriges Bild.
Eine 24-Hz-Unterstützung scheint nicht vorhanden zu sein, da Blu-ray-Filme grundsätzlich mit 60 Hz wiedergegeben werden. Das gelingt dem Probanden aber ruckelfrei.
Overscan
Overscan bietet der Acer XB273UNV nicht an.
Farbmodelle und Signallevel
Die Wichtigkeit des abgestimmten Videolevels in der Zuspielung wird gern unterschätzt, dabei ist das ein entscheidendes Kriterium für die korrekte Darstellung. Kommt es hier zu Abstimmungsproblemen, resultiert es entweder in einem stark reduzierten Tonwertumfang oder einem ausgewaschenen, matten Bild ohne volles Weiß und Schwarz.
Unabhängig davon, ob „RGB 0–255“ oder „RGB 16–235“ im Blu-ray-Player eingestellt wird, erfolgt dieselbe Ausgabe durch den Monitor. Dabei scheint der Signallevel aber korrekt zu sein. Im OSD-Menü findet sich zudem die Option „HDMI Black Level“. Hier kann zwischen „Normal“ und „Low“ gewählt werden, wobei keinerlei Auswirkung sichtbar ist. Eine weitere Einstellungsmöglichkeit, mit der auf den Signallevel Einfluss genommen werden kann, gibt es leider nicht. Die Farbmodelle YCbCr 4:2:2 und YCbCr 4:4:4 werden vom Bildschirm unterstützt und korrekt zur Anzeige gebracht.
Bewertung
Gehäuseverarbeitung und Mechanik: | |
Ergonomie: | |
Bedienung/OSD: | |
Energieverbrauch: | |
Geräuschentwicklung: | |
Subjektiver Bildeindruck: | |
Blickwinkelabhängigkeit: | |
Kontrast: | |
Ausleuchtung (Schwarzbild): | |
Bildhomogenität (Helligkeitsverteilung): | |
Bildhomogenität (Farbreinheit): | |
Farbraumvolumen (sRGB): | |
Vor der Kalibration (Graust. Werksmodus): | |
Vor der Kalibration (sRGB): | |
Nach der Kalibration (sRGB): | |
Nach der Kalibration (Profilvalidierung): | |
Interpoliertes Bild: | |
Geeignet für Gelegenheitsspieler: | |
Geeignet für Hardcore-Spieler: | |
Geeignet für DVD/Video (PC): | |
Geeignet für DVD/Video (externe Zuspielung): | |
Preis-Leistungs-Verhältnis: | |
Preis (inkl. MwSt. in Euro): | |
Gesamtwertung: |
4.3 (GUT) |
Fazit
Der Acer XB273UNV gibt sich in der Frontalansicht unscheinbar, beleuchtet aber auf Wunsch die Schreibtischumgebung mit seiner rückseitigen LED-Leiste. Wer es gern schlichter mag, kann die Beleuchtung natürlich vollständig deaktivieren, und dann wirkt der Monitor recht zurückhaltend.
Die Verarbeitung ist auf einem guten Niveau, und die Ergonomie lässt keine Wünsche offen. Alle gängigen Verstellmöglichkeiten sind vorhanden und bieten einen großzügigen Einstellbereich. Einzig der stabile Fuß ist etwas ausladend und nimmt einiges an Platz auf dem Schreibtisch in Anspruch.
Dank des eingesetzten IPS-Panels und der guten bis sehr guten Abstimmung ab Werk ist auch farbkritisches Arbeiten im sRGB-Farbraum möglich. Hierzu sollte man den dedizierten sRGB-Modus auswählen. Eine individuelle Kalibrierung und Profilierung ist natürlich immer ratsam, hier aber nicht zwangsläufig notwendig. Hobbyisten wird die Genauigkeit, die der Acer XB273UNV im sRGB-Modus erreicht, in der Regel ausreichen. Die Bildhomogenität lässt insgesamt noch Luft nach oben, da die Helligkeitsverteilung zwischen gut und befriedigend liegt.
Filmeschauen macht sowohl in der Werkseinstellung ohne Farbvolumen-Begrenzung Spaß als auch im sRGB-Modus. Die Farbwiedergabe und insbesondere Hauttöne werden angenehm dargestellt. Aufgrund der eingesetzten Panel-Technologie darf man natürlich keinen knackigen Schwarzwert und enorme Kontraste erwarten, angesichts des IPS-Panels macht der Acer XB273UNV hier aber eine durchaus gute Figur. Pluspunkte gibt es dank der IPS-Technologie erwartungsgemäß bei der Blickwinkelabhängigkeit. Auch bei seitlicher Betrachtung bleiben Farben stabil. Für echte Kinofreunde lässt der Monitor einige Features wie die 24-Hz-Wiedergabe und Einstellungsmöglichkeiten für den Signallevel vermissen.
Das Hauptaugenmerk liegt beim Acer XB273UNV aber nicht auf dem Filmgenuss, sondern natürlich auf Gaming. Schließlich haben wir hier einen Vertreter der Predator-Serie mit 170 Hz und flotten Schaltzeiten im Test. Und der Monitor wird den Erwartungen gerecht – abzüglich der beworbenen 1 ms Reaktionszeit, die wir nur in der extremsten Overdrive-Einstellung als schnellsten Grauwechsel nachvollziehen konnten. Leider ist dieser Modus in der Praxis aufgrund deutlicher Artefakte nur nutzbar, wenn die Bildqualität eine untergeordnete Rolle spielt. Mit normalem Overdrive gefällt uns das Bild des Probanden aber sehr gut, und flott genug sind die Pixel auch hier allemal. Hier macht Gaming richtig Spaß, und selbst bei schnellen Shootern kommt man auf seine Kosten. Das Bild ist auch bei starker Bewegung ruckelfrei, scharf und ohne spürbare Latenz. Wer Bewegungsunschärfe weiter reduzieren möchte, könnte zum VRB-Modus greifen, den wir aufgrund der mittelmäßigen optischen Qualität und der stark eingeschränkten Bildhelligkeit allerdings kaum empfehlen können.
Mit einem aktuellen Straßenpreis von ca. 500 Euro befindet sich der Acer XB273UNV im gehobenen Preissegment der WQHD-Klasse mit 27 Zoll. Die umfängliche Ausstattung spiegelt das wider. Wer den Ausstattungsumfang nutzt und schätzt, erhält hier einen leistungsstarken Monitor.
Hinweis in eigener Sache: PRAD erhielt den XB273UNV leihweise von Acer zu Testzwecken. Herstellerseitig gab es weder eine Einflussnahme auf den Testbericht noch eine Verpflichtung zur Veröffentlichung oder eine Verschwiegenheitsvereinbarung.
gefällt es
Die Optik der neuen Predator Gaming Monitore gefällt mir ja außerordentlich gut. Wenn Acer jetzt noch die hässliche RGB Beleuchtung auf der Rückseite weglassen würde. Wer braucht das?