Test AOC AG346UCD: Gaming-Monitor für Kreativprofis
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Bildhomogenität

Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 bis 20 %.

Diagramm des Helligkeitsverteilung in %
Helligkeitsverteilung in %
Diagramm des Farbhomogenität in Delta C
Farbhomogenität in Delta C

Die Helligkeitsverteilung erzielt mit einem Durchschnittswert von 1,45 % und einem Maximalwert von 4,02 % ein sehr gutes Ergebnis. Die Farbhomogenität kann im Durchschnitt (Delta-C-Average: 1,08) und bei der Maximalabweichung (Delta-C-Maximum: 1,61) jeweils ein sehr gutes Resultat erreichen.

Coating

Mikroskopischer Blick auf die Subpixel mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der AOC AG346UCD besitzt eine Glossy-Oberfläche und kommt ohne zusätzliche weiße Subpixel aus. Die RGB-Farbpixel sind in Größe und Anzahl unterschiedlich dimensioniert.

Aufgrund der Pixelstruktur handelt es sich um ein QD-OLED-Panel der ersten Generation, was nicht mehr ganz auf Höhe der Zeit ist.

Coating des AOC AG346UCD
Coating des AOC AG346UCD
Coating der dritten QD-OLED-Generation
Coating der dritten QD-OLED-Generation

Das dreieckige RGB-Subpixel-Layout der ersten Generation führt zu leichten Textsäumen. Die zweite Generation verbessert dies durch eine optimierte Subpixelgröße und -form mit mehr Pixelfüllung, was die Textdarstellung etwas verbessert. Die dritte Generation soll die Darstellung von Schrift weiter optimieren und deutlich heller sein.

Die Schrift wirkt etwas weniger harmonisch als bei einem klassischen RGB-Panel, doch Farbsäume, die oftmals kritisiert werden, haben wir nicht ausmachen können. Bei Büroarbeit und allgemeiner Nutzung sind uns keine Probleme bei der Darstellung von Schrift unter Windows 11 aufgefallen, obwohl dies je nach Nutzer variieren kann.

Die Spiegelungen der Oberfläche sind deutlich ausgeprägt. Sicherlich kommen Farben so sehr viel brillanter zur Geltung, doch ist die Oberfläche in sonnendurchfluteten Räumen, besonders wenn der Bildinhalt dunkel ist, nicht immer optimal.

Blickwinkel

Die Herstellerangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Das sind die für moderne Monitore typischen Werte. Das Foto zeigt den Bildschirm des AOC AG346UCD bei horizontalem Blickwinkeln von etwa ±60 Grad.

Blickwinkeleigenschaften vom OLED-Panel des AOC AG346UCD
Blickwinkeleigenschaften

Aufgrund der selbstleuchtenden Pixel gibt es nahezu keine Einschränkungen bezüglich des Blickwinkels. Bei sämtlichen Blickrichtungen bleiben sowohl die Farben als auch der Kontrast stabil.

Interpolation

Ein Schärferegler ist im OSD nicht vorhanden. Wir testen die Interpolation unter HDMI. Die Schärfe in der nativen Auflösung ist erwartungsgemäß sehr gut. Bei 1920 x 1080 sieht man, dass die notwendige Pixelvergrößerung hauptsächlich durch zusätzlich eingefügte graue Bildpunkte erreicht wird. Dies führt zu etwas fetteren Konturen mit leichtem Unschärfe-Eindruck. Farbsäume treten nicht auf. Insgesamt ist das Ergebnis als gut zu bezeichnen.

Der AOC AG346UCD hat eine Punktdichte von 109 ppi. Letzteres steht für „pixel per inch“ (auf Deutsch: Bildpunkte pro Zoll) und gibt die Anzahl an Pixeln an, die pro Zoll auf einem Display dargestellt werden können. Je höher der ppi-Wert, desto feiner die Auflösung. Die 109 ppi des AOC AG346UCD sind vergleichbar mit einem 27 Zoll großen QHD-Monitor, nur eben im 21:9- statt 16:9-Format.

Im PC-Betrieb sollte die Skalierung der Grafikkarte überlassen werden, die das Bildsignal als Vollbild, Seitenverhältnis oder 1:1 korrekt wiedergeben kann. Leider nehmen die Interpolationsmöglichkeiten der Monitore in diesem Bereich immer mehr ab. Da wir aber testen wollen, was der AOC AG346UCD leistet, haben wir in den Einstellungen der Grafikkarte festgelegt, dass das Anzeigegerät die Skalierung übernehmen soll und ein 1:1-Bild von der Grafikkarte ausgegeben wird. Im Fall von 1:1 spielen wir ein Vollbild zu.

Für von der nativen Auflösung abweichende Eingangssignale bietet das Gerät unter HDMI die Optionen „Breitbild“, „Seitenverhältnis“ „1:1“, „4:3“, „17“ 4:3“, „19“ 4:3“, „19“ 5:4″, „19“W 16:10″, „21,5“W 16:9″ und weitere. Unter DisplayPort funktioniert die Skalierung in den PC-Auflösungen nicht, und es wird immer ein 1:1-Bild dargestellt.

Die Einstellung kann auf der dritten Seite der Rubrik „Extra“ vorgenommen werden, und dafür sind einige Klicks notwendig, je nach Navigation.

 Signal Anzeige maximale Fläche ohne Verzerrung Unskalierte Wiedergabe
SD (480p) Ja Ja
SD (576p) Ja Ja
HD (720p) Ja Ja
HD (1080p) Ja Ja
UHD (4K) Nein Nein
PC (5:4) Nein Nein
PC (4:3) Ja Ja
PC (16:10) Nein Nein
PC (16:9) Ja (teilweise) Ja (teilweise)

Farbwiedergabe

Zunächst wird die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset und – falls vorhanden – in einem vordefinierten Modus (sRGB, Adobe RGB oder DCI-P3) getestet. Anschließend wird das Testgerät mit DisplayCAL kalibriert. Falls eine Hardware-Kalibrierung möglich ist, wird der Monitor zusätzlich mit der Software des Herstellers kalibriert. Für die Messungen wird eine eigene Software verwendet, als Messgerät kommt das Kolorimeter X-Rite i1Display Pro Plus zum Einsatz.

Hinsichtlich Farbraumvolumen verspricht der Proband 139,1 % sRGB, 97,8 % Adobe RGB und 99,3 % DCI-P3. Wir ermitteln 162,7 % sRGB, 112,1 % Adobe RGB und 115,2 % DCI-P3. Die Grafiken zeigen die Abdeckung in den Farbräumen sRGB und DCI-P3, einmal im jeweiligen Modus des Monitors und nach der Software-Kalibrierung. Ein Adobe-RGB-Modus steht nicht zur Verfügung. Daher wird hier nur der Farbraum nach der Kalibrierung angezeigt. Der jeweilige Modus sollte das größere Farbraumvolumen idealerweise entsprechend einschränken, was auch ordentlich gelingt. Die Farbraumabdeckung nach der Kalibrierung beträgt 100 % sRGB, 92 % Adobe RGB und 99 % DCI-P3.

Ein fehlender Farbumfang wird durch ein schwarzes Gitter gekennzeichnet, eine größere Abdeckung durch ein hellgraues.

Abdeckung des sRGB-Farbraums im sRGB-Modus, 3D-Schnitt 1
Abdeckung des sRGB-Farbraums im sRGB-Modus, 3D-Schnitt 1
Abdeckung des sRGB-Farbraums im sRGB-Modus, 3D-Schnitt 2
Abdeckung des sRGB-Farbraums im sRGB-Modus, 3D-Schnitt 2
Abdeckung des DCI-P3-Farbraums im DCI-P3-Modus, 3D-Schnitt 1
Abdeckung des DCI-P3-Farbraums im DCI-P3-Modus, 3D-Schnitt 1
Abdeckung des DCI-P3-Farbraums im DCI-P3-Modus, 3D-Schnitt 2
Abdeckung des DCI-P3-Farbraums im DCI-P3-Modus, 3D-Schnitt 2
Abdeckung des sRGB-Farbraums nach der Software-Kalibrierung, 3D-Schnitt 1
Abdeckung des sRGB-Farbraums nach der Software-Kalibrierung, 3D-Schnitt 1
Abdeckung des sRGB-Farbraums nach der Software-Kalibrierung, 3D-Schnitt 2
Abdeckung des sRGB-Farbraums nach der Software-Kalibrierung, 3D-Schnitt 2
Abdeckung des Adobe-RGB-Farbraums nach der Software-Kalibrierung, 3D-Schnitt 1
Abdeckung des Adobe-RGB-Farbraums nach der Software-Kalibrierung, 3D-Schnitt 1
Abdeckung des Adobe-RGB-Farbraums nach der Software-Kalibrierung, 3D-Schnitt 2
Abdeckung des Adobe-RGB-Farbraums nach der Software-Kalibrierung, 3D-Schnitt 2
Abdeckung des DCI-P3-Farbraums nach der Software-Kalibrierung, 3D-Schnitt 1
Abdeckung des DCI-P3-Farbraums nach der Software-Kalibrierung, 3D-Schnitt 1
Abdeckung des DCI-P3-Farbraums nach der Software-Kalibrierung, 3D-Schnitt 2
Abdeckung des DCI-P3-Farbraums nach der Software-Kalibrierung, 3D-Schnitt 2
Farbraum Abdeckung im Werks-Preset Abdeckung nach Kalibrierung
sRGB 99 % 100 %
Adobe RGB 92 %
ECI-RGB v2 85 %
DCI-P3 RGB 98 % 99 %
ISO Coated v2 (FOGRA39L) 98 %

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3 Gedanken zu „Test AOC AG346UCD: Gaming-Monitor für Kreativprofis“

  1. welcher e-Sportler nutzt denn einen HDMI Anschluß?
    an den Grafikkarten sind doch nur Displayport (zumindest bei denen von Nvidia RTX 4080 usw.)

    Ich sehe das eher nicht als Problem oder Limitierung

    Gruß

    Antworten
  2. „Dass sich professionelle Gamer und E-Sportler dadurch angesprochen fühlen, wagen wir mal zu bezweifeln.“
    Wie ist das zu verstehen? Weil nur 175 Hz oder wo liegt das Problem für „professionelle Gamer und E-Sportler“?

    Antworten

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