Latenzzeit
Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Beim ASUS BE27AQLB messen wir mit 10,2 ms eine erstaunlich kurze Signalverzögerung. Die halbe mittlere Bildwechselzeit ist mit 3,7 ms ebenfalls sehr kurz.
Insgesamt macht das spieletaugliche 13,9 ms bei maximalem Overdrive. Ehrlicher erscheint uns aber die Angabe in von uns empfohlener Werkseinstellung „TF60“. Hier addiert sich die Latenzzeit dann zu immer noch sehr ordentlichen 16,7 ms.
Alternative Messung der Latenz
Zur Messung der Bildverzögerung (Input-Lag) von Monitoren gibt es verschiedene Ansätze, weshalb sich nicht nur Testergebnisse und Herstellerangaben unterscheiden, sondern auch die Werte bei verschiedenen Publikationen. Zudem nennen Hersteller selten einen Wert für die Signalverzögerungszeit, und wenn doch, ist in der Regel nicht erkennbar, wie diese Messungen durchgeführt wurden.
PRAD verfolgt nach dem jüngsten Update der Testmethoden derzeit zwei verschiedene Ansätze. Zum einen setzen wir das nur etwas mehr als 100 Euro teure Messgerät von Leo Bodnar ein. Hierbei handelt es sich um ein vollintegriertes Messgerät mit Signalgenerator und Sensor, bei dem der Wert schnell vom Bildschirm abgelesen werden kann. Da die Lag-Zeit von der Messposition auf dem Bildschirm abhängig ist, können Sie alle drei Werte (oben, Mitte, unten) dem Diagramm entnehmen. Als Richtwert für die Latenz sollte der mittlere Wert herangezogen werden.
Für den Anwender sind diese Werte aber mitunter nicht aussagekräftig, da sich in Kombination mit Grafikkarten, Treibern, Chromasubsampling sowie der verwendeten Auflösung und Framerate unterschiedliche Lag-Zeiten zugunsten oder zuungunsten des Monitors ergeben können. Zudem können die Messungen mit dem „Leo Bodnar LAG Tester“ nur am HDMI-Eingang bei 1080p@60 Hz durchgeführt werden.
Die von uns angewendete Methode verfolgt daher einen anderen Ansatz. Dort messen wir die Verzögerung zwischen Bild und Ton (Audio-Ausgang der Soundkarte im Vergleich zum Signal des Lichtsensors am Monitor). Dies geschieht in der Regel am DisplayPort unter Einstellung der nativen Auflösung und bei höchster Bildfrequenz in der Bildschirmmitte.
Die real erlebte Bildverzögerung ist deshalb von oben erwähnten Faktoren (und weiteren wie DirectX) abhängig und sollte im Wertebereich zwischen Leo Bodnar und der PRAD-Messmethode liegen.
Backlight
Das Hintergrundlicht des Monitors wird nicht durch Pulsbreitenmodulation (PWM) reduziert, deshalb entstehen auch keine Unterbrechungen im Lichtstrom (Flackern). Somit ist der Monitor auch bei reduzierter Helligkeit für längere Sessions geeignet.
Subjektive Beurteilung
Der ASUS BE27AQLB ist eigentlich als klassischer Business-Monitor ausgewiesen und stellt angesichts seiner Reaktionszeiten eine große Überraschung dar. Dass diese für alle Bürobelange ausreichen, braucht eigentlich nicht weiter erwähnt zu werden. Bezogen auf das Gaming könnte man auch sagen: Das ist der optimale Business-Monitor für alle, denen es im Büro langweilig ist. Und Spiele können ja auch beim Teambuilding äußerst förderlich sein …
Sound
Der ASUS BE27AQLB hat auch zwei Stereolautsprecher mit je 2 Watt RMS-Ausgangsleistung im Gehäuse integriert. Die mögliche Maximallautstärke ist damit selbstredend nicht übermäßig üppig, aber das Klangbild empfanden wir im Test durchaus als vergleichsweise ausgewogen und angenehm.
Die Lautsprecher stellen für einen Business-Monitor auf jeden Fall eine willkommene Komplettierung dar, die zumindest für Systemklänge und informative Videos auf YouTube und Co ausreicht.
Tonsignale können über HDMI, DP oder den analogen Audio-in-Eingang entgegengenommen und über die integrierten Lautsprecher oder den Kopfhörerausgang wiedergegeben werden.
DVD und Video
HD-Zuspieler wie Blu-ray-Player, HDTV-Empfänger und Spielekonsolen können direkt an die HDMI-Buchse des BE27AQLB angeschlossen werden.
Der ASUS bietet mit dem „Theatermodus“ auch eine Voreinstellung für Filme an. Diese ist aber derart kühl abgestimmt, dass wir diesen Modus nicht genutzt haben.
Es gibt aus unserer Sicht keinen Grund, für die Videowiedergabe extra aus dem Standard- in einen anderen Bildmodus zu wechseln. Allerdings fällt auch in diesem Einsatzgebiet der nicht normgerechte Gammaverlauf ab Werk auf, weil tendenziell Zeichnung in dunklen Bereichen verloren geht. Die Kalibrierung wertet die Bildqualität bei der Videowiedergabe und bei Spielen sichtbar auf.
Durch die hohe Farbraumabdeckung können Spielfilme entsprechend der HDTV-Norm wiedergegeben werden. Schärfe und Kontrast sind gut, auch in schwierigen Szenen. Bei Cinemascope-Filmen ist in den schwarzen Balken (zumindest bei gedimmter Raumbeleuchtung) die Aufhellung in der Ecke links oben leicht sichtbar. Perfektionisten könnte das stören. Aus unserer Sicht und im Preis-Leistungs-Vergleich zu anderen Geräten bleibt sie absolut in einem akzeptablen Rahmen.
Störender sind da schon die Mikroruckler bei der Wiedergabe von 24p-Material. Eine 24p-Wiedergabe beherrscht der ASUS BE27AQLB nicht und kann von einem Business-Monitor auch nicht erwartet werden. Die Möglichkeiten zur Verwendung von externen Zuspielern ist dadurch aber etwas eingeschränkt.
Hi,
Hab den Monitor jetzt selber und bin sehr zufrieden. Klar ich arbeite mit dem Ding aber ein paar Stunden in der Woche spiele ich (seit über 10 Jahren) Counter-Strike „Global Offensive“ aka CS:GO und ich bin positiv überrascht das ich mich nicht verschlechtert habe vs meinen 4 Jahre alter 24“ LCD und das bei schnellen Bewegungen man doch merkt das das Bild schärfer ist.
Den Monitor kann man getrost benutzen zum Spielen.