Einleitung
Die 4K-Auflösung war bislang fast ausschließlich bei sehr hochpreisigen Heimkino-Projektoren zu finden. Doch mit dem TK800 hat BenQ jetzt einen neuen Projektor vorgestellt, der die Schallmauer der 5000-Euro-Marke gleich ganz massiv durchbricht sowie 4K und sogar HDR für unter 1.600 EUR anbieten will. Dabei ist gerade bei den großen Bilddiagonalen eines Projektors die 4K-Auflösung besonders wünschenswert.
Passend zur anstehenden Fußball-WM ist der BenQ TK800 vor allem auf die Wiedergabe von Sportereignissen spezialisiert. Spezielle Sportmodi und ein kraftvoller Sound sollen die Action direkt aus dem Stadion zum willigen Käufer nach Hause bringen. Damit man dabei nicht den Raum komplett abdunkeln muss, verfügt der BenQ TK800 laut Hersteller über eine enorme Lichtleistung von 3000 ANSI Lumen.
Für den Sound ist in den Beamer direkt ein kräftiger Lautsprecher mit 5 Watt Ausgangsleistung integriert, sodass man im mobilen Einsatz nicht zwangsläufig auf den Anschluss an eine Surround-Anlage angewiesen ist.
Trotz der enormen Lichtleistung ist der BenQ TK800 erstaunlich kompakt und mit einem stylish designten, hochwertigen Gehäuse versehen. Damit dürfte es leichtfallen, auch die Dame des Hauses von der dringend notwendigen Anschaffung zu überzeugen.
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Hands on Video zum BenQ TK800
Detaillierte Informationen zu den Ausstattungsmerkmalen und den Spezifikationen finden Sie im BenQ TK800 Datenblatt.
Zum Zeitpunkt der Testerstellung war der BenQ TK800 im Online-Handel bereits für 1.299 EUR inkl. Versandkosten erhältlich.
Lieferumfang
Beim Lieferumfang gibt es keine Überraschungen: Projektor, Netzkabel, Fernbedienung und eine Objektivschutzkappe. Das Handbuch befindet sich in mehreren Sprachen auf der beiliegenden CD. Spezielle Treiber oder Standard-Farbprofile für die Verbindung mit Windows-PCs und Macs sind dort nicht zu finden.
Das Handbuch ist gut illustriert und verständlich geschrieben. Benötigen wird man es aber nur bei weiter in die Tiefe gehenden Funktionen. Die Bedienung des Gerätes ist ansonsten weitgehend selbsterklärend.
Anschlüsse
Auf Höhe der Zeit ist der BenQ TK800 immerhin beim HDMI-Anschluss 1 (Version 2.0a, HDCP 2.2). Der zweite HDMI-Eingang ist dagegen nur als Version 1.4a ausgeführt. Zur Entgegennahme analoger Signale ist ferner auch noch ein RGB-PC-Eingang vorhanden.
Die beiden USB-Ports sind nicht geeignet, um Medien zuzuspielen. Der Mini-B-Port dient lediglich zu Service-Zwecken, und über den Typ-A-Anschluss können verbundene Geräte mit Strom (1,5 A) versorgt werden. Netzwerkfunktionalitäten sind generell nicht vorhanden.
Optik und Gestaltung
Angesichts seiner enormen Lichtleistung von 3000 ANSI-Lumen fällt der BenQ TK800 erstaunlich kompakt aus (353 mm x 135 mm x 272 mm) und wiegt auch nur 4,2 kg. Das frische und stylische Design dürfte in den meisten Familien zudem für einen hohen WAF („wife acceptance factor“) sorgen.
Die Ecken und Kanten sind elegant abgerundet, und die Oberfläche der Kunststoffverschalung macht einen hochwertigen Eindruck. Gut gefällt auch der mit einem Bändchen gegen Verlust geschützte Objektiv-Schutzdeckel.
Als ultraportabel geht der BenQ TK800 zwar sicher nicht mehr durch. Wer aber eine dauerhafte Installation scheut, kann das Gerät schnell mal im Schrank verstauen oder auch zu Freunden mitnehmen.
Zur Gerätesicherung befindet sich auf der Rückseite die Öffnung für ein Kensington-Kabelschloss. Bohrungen an der Unterseite ermöglichen auch eine Deckenmontage.
Aufstellung
Die Flexibilität bei der Aufstellung ist durchaus ein wichtiges Kaufkriterium, da der Projektor sich in der Regel möglichst einfach in ein bestehendes Wohnzimmer integrieren lassen soll.
Im Projektormenü sind sämtliche Aufstellmöglichkeiten vorhanden, auch für Deckenmontage und Rückprojektion. Für die Tischaufstellung verfügt der BenQ TK800 über drei Standbeine. Das vordere kann per Push-Button einfach herausgelassen werden, um die vertikale Neigung des Gerätes einzustellen. Die beiden hinteren Standbeine sind als Kunststoffschrauben ausgeführt und ermöglichen ggfls. die horizontale Nivellierung. Größe und Position der Schrauben sind gut gewählt, sodass das auch ohne großes Gefummel und ausreichend präzise funktioniert. Auf der Unterseite sind alle drei Standbeine rutschfest gummiert.
Bei Nutzung der vertikalen Neigung entstehen im Bild allerdings schiefe Linien. Die können zwar mit der elektronischen Trapezkorrektur (vertikal ± 40 Grad) ausgeglichen werden, nicht aber der entstehende Schärfeverlust. Das wäre nur mit einem optischen Lens-Shift möglich, über den der BenQ TK800 aber nicht verfügt. Wir empfehlen daher wie immer, die Projektorlinse so parallel und zentriert wie möglich zur Projektionsfläche auszurichten.
Zur Regulierung der Bildgröße verfügt das Gerät über einen 1,2-fach-Zoom. Das ist nicht gerade üppig, aber immerhin. Unglücklich ist allerdings, dass die Fokussierung durch das Zoomen erheblich verändert wird. Das genaue Einpassen des Bildes in eine vorgegebene Fläche wird dadurch zwar erheblich erschwert, in der Praxis ist es uns aber doch relativ schnell gelungen. Zoomhebel und Fokusring lassen sich ansonsten angenehm leichtgängig und ausreichend präzise einstellen.
Beim Einpassen in unsere 2 m breite Testleinwand beschert das 1,2-fach-Zoom gerade mal 30 cm Spielraum bei der Aufstellung. Leider ist auch das Verhältnis Projektionsabstand zu Bildgröße beim BenQ TK800 ferner so gewählt, dass der Projektor ziemlich genau dort steht, wo man selber sitzen möchte. Zum einen ist er dadurch ständig im Weg, zum anderen sitzt man auf jeden Fall recht nahe an den Lüftern und bekommt den Geräuschpegel so direkt ab.
Der vertikale Projektionsversatz von nur 10 cm ist ebenfalls gering, zumindest wenn man vorn in der richtigen Höhe Surround-Lautsprecher installiert hat. In unserer Testumgebung musste das Gerät dicht vor den Zuschauern und relativ hoch aufgestellt werden, sodass man nur bei aufrechter Sitzposition noch über das Gerät schauen konnte.
Die Aufstellungsflexibilität ist daher – wie bei anderen Geräten in dieser Preisklasse – doch ziemlich mager.
Bildgröße
Für eine Projektion im nativen 16:9-Format kann man den Projektionsabstand zwischen 0,976 und 11,689 m variieren und erhält damit Diagonalen von 0,762 bis zu gigantischen 7,62 m. Ob Letzteres für eine ausreichende Lichtleistung noch sinnvoll ist, sei dahingestellt.
Bei einer typischen Leinwand mit 2 m Breite (2,3 m Diagonale) hat man beim Projektionsabstand die freie Wahl zwischen 2,93 und 3,22 m.
Die Distanztabellen unten zeigen die Aufstellungsmöglichkeiten detailliert für eine Projektion im 16:9-Format.