ASUS MZ27AQ im Test – Design-Monitor mit 2.1 Sound
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Bildqualität

Panel-Rahmen und die Oberfläche des Panels sind matt und wirksam entspiegelt. Seitlich einfallendes Licht oder auch ein Betrachter mit heller Kleidung erzeugt nur schwache Reflexionen auf dem Bildschirm.

Monitor-Werte nach dem Reset

Bildmodus: Standard
Helligkeit: 60
Kontrast: 80
Gamma: keine Einstellmöglichkeit
Farbtemperatur:  Anwender
RGB: 100/100/100
Color-Gamut: k. A.
DUE Priority: nicht vorhanden
Schärfe: nicht regelbar
Reaktionszeit: 60

Diese Werte wurden für die nachfolgende Beurteilung bei Werkseinstellung verwendet.

Graustufen

Die Graustufen sind auf den ersten Blick gut, bei genauerem Hinsehen aber nicht vollständig neutral bzw. zueinander stimmig. Farbschimmer treten nicht auf. Die hellsten Stufen sind vollständig zu erkennen, die dunkelsten bis einschließlich Stufe 3. Das Ergebnis ist zudem recht blickwinkelstabil – in den hellen Bereichen noch besser als in den dunklen.

Graustufendarstellung des MZ27AQ
Graustufen

Ausleuchtung

Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so, wie man es mit bloßem Auge bei komplett abgedunkeltem Raum sieht; hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.

Foto der Ausleuchtung bei normaler Belichtung
Ausleuchtung bei normaler Belichtung
Foto der Ausleuchtung bei verlängerter Belichtung
Ausleuchtung bei verlängerter Belichtung

Sobald man die mittige Sichtposition etwas verlässt, hellt sich das Bild insgesamt erheblich auf. Aber auch in zentrierter Sitzposition sind deutliche Aufhellungen vor allem in den Ecken und am Rand oben wahrzunehmen. Diese lassen sich zwar durch ein Herunterregeln der Helligkeit von Werkseinstellung 60 reduzieren, bleiben aber selbst bei Helligkeit 0 noch sichtbar und können bei der Videowiedergabe vor allem in den schwarzen Balken bei Cinemascope-Filmen stören.

Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast

Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus, als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.

Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder, als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.

Tabelle des Helligkeits- und Kontrastverlauf des ASUS MZ27AQ
Helligkeits- und Kontrastverlauf des ASUS MZ27AQ

Mit nativem Weißpunkt erreichen wir im Maximum rund 390 cd/m². Das liegt sogar 11 % über der Herstellerangabe von 350 cd/m². Herunterregeln lässt sich die Helligkeit auf ein Minimum von 29 cd/m². Somit kann der Monitor auch ohne vorhandenes Umgebungslicht angenehm genutzt werden.

Nach Kalibrierung sinken die Maximal- und Minimalhelligkeit jeweils nur geringfügig auf 386 cd/m² bzw. 28 cd/m². Das Kontrastverhältnis des IPS-Panels gibt der Hersteller mit 1000:1 an. Gemäß unseren Messungen liegt es nach der Kalibrierung im Durchschnitt bei sehr guten 1094:1.

Bildhomogenität

Helligkeitsverteilung beim weißen Testbild
Helligkeitsverteilung beim weißen Testbild
Farbhomogenität beim weißen Testbild
Farbhomogenität beim weißen Testbild

Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 bis 15 %.

Bei der Helligkeitsverteilung ist der Maximalwert mit 10,88 % zwar gut, der Durchschnittswert kann mit 6,48 % aber nur zufriedenstellen. Die Messungen lassen sich auch subjektiv leicht nachvollziehen. Es wirkt wie ein Hotspot in der Bildmitte, und in der oberen Hälfte scheint das Bild sichtbar dunkler zu sein, als in der unteren.

Gut fällt dagegen die Farbhomogenität aus – sowohl im Durchschnitt als auch bei der Maximalabweichung, die am Rand links unten 4,37 Delta C ausmacht.

Coating

Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.

Coating des ASUS MZ27AQ
Coating des ASUS MZ27AQ
Coating-Referenzbild
Coating-Referenzbild

Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der ASUS MZ27AQ besitzt eine stumpf-matte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion.

Blickwinkel

Die Werksangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Das Foto zeigt den Bildschirm des ASUS MZ27AQ bei horizontalen Blickwinkeln von +/- 60 Grad und vertikalen von +45 und -30 Grad.

Das von ASUS verwendete IPS-Panel enttäuscht bei der Blickwinkelneutralität nicht und liefert auch aus extremeren Blickwinkeln akkurate Farben. Die Farbtemperatur scheint ebenfalls weitgehend gleich zu bleiben und wirkt allenfalls bei sehr extremen Blickwinkeln etwas wärmer.

Horizontale und vertikale Blickwinkel
Horizontale und vertikale Blickwinkel

Auch die Detailzeichnung in sehr hellen und sehr dunklen Bereichen bleibt relativ lange erhalten, wenn man sich aus der Bildmitte bewegt. Wie üblich sind primär ein Helligkeits- und Kontrastverlust festzustellen, die durch die am Schwarzbild gezeigten Aufhellungen in sehr dunklen Bildbereichen am schnellsten zum Verlust an Detailzeichnung führen.

Interpolation

Der Bildschärferegler wirkt auch an den digitalen Eingängen. Eine Veränderung ist allerdings nur in bestimmten Bildmodi möglich. Im getesteten Standardmodus ist der Regler ausgegraut und auch der ggfls. verwendete Wert nicht einsehbar.

Testgrafik nativ, Vollbild
Testgrafik nativ, Vollbild
Testgrafik 1280 x 720, Vollbild
Testgrafik 1280 x 720, Vollbild
Textwiedergabe nativ, Vollbild
Textwiedergabe nativ, Vollbild
Textwiedergabe 1280 x 720, Vollbild
Textwiedergabe 1280 x 720, Vollbild

Die Schärfe bei nativer Auflösung ist erwartungsgemäß sehr gut. Bei 1280 x 720 sieht man, dass die notwendige Pixelvergrößerung hauptsächlich durch zusätzlich eingefügte graue Bildpunkte bewirkt wird. Dies führt zu etwas fetteren Konturen mit leichtem Unschärfeeindruck. Farbsäume treten nicht auf.

In allen interpolierten Auflösungen sind die Lesbarkeit von Texten und die Abbildung der Testgrafik – dem Skalierungsgrad entsprechend – gut bis sehr gut. Die unvermeidlichen Interpolationsartefakte fallen gering aus. Auch Texte mit fetten Buchstaben bleiben gut leserlich.

Negativ fällt hier allerdings auf, dass das OSD am DisplayPort keinerlei Möglichkeit anbietet, das gewünschte Seitenverhältnis einzustellen. Das Bild scheint bei gleichem Format (16:9) zum Vollbild skaliert zu werden, bei anderen Formaten wie 4:3 (1600 x 1200 Pixel) wird dagegen automatisch seitengerecht skaliert.

Den entsprechenden Regler für das Bildseitenverhältnis findet man unter der irreführenden Bezeichnung „Kontrollen“ im Menü „Bildeinrichtung“. Bei Anschluss via DisplayPort ist er zudem ausgegraut. Mit Kontrolle hat das auf jeden Fall nichts zu tun.

Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

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