Test ASUS PG32UQ: Überzeugendes Gesamtpaket
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DisplayHDR 600

Der ASUS PG32UQ unterstützt „High Dynamic Range“ (HDR) und ist laut Datenblatt DisplayHDR-600-zertifiziert. Die Aktivierung von HDR hat allerdings mehrere Einschränkungen zur Folge. ELMB/ELMB Sync ist nicht verfügbar – auch dann nicht, wenn Adaptive Sync deaktiviert wird. Zudem sind alle Bildmodi, „Shadow Boost“, Helligkeit, Kontrast und das gesamte Farbmenü deaktiviert. Die Helligkeit ist mit 471 cd/m² sehr hoch und fix vorgegeben.

Nach wie vor verfügbar sind Adaptive Sync, Overdrive und GamePlus, bei letzterem aber mit der Einschränkung, dass „Scharfschütze“ deaktiviert ist. HDR bietet drei Auswahlmöglichkeiten: „ASUS Gaming HDR“, „ASUS Cinema HDR“ und „Konsolenmodus“. Subjektiv wirkt die Farbwiedergabe mit aktiviertem HDR ausgewaschener und der Kontrast geringer, außerdem ist die Helligkeit viel zu hoch. HDR 600 kann durch die hohe Helligkeit in bestimmten Anwendungsbereichen durchaus positive Auswirkungen haben, beim Gaming liefert der ASUS PG32UQ mit deaktiviertem HDR die bessere Performance und auch Bildqualität ab.

Sound

Der ASUS PG32UQ besitzt zwei eingebaute Lautsprecher, die laut Datenblatt 2 x 5 Watt Leistung liefern. Wir haben die Soundqualitäten beim Abspielen einer DVD- und Blu-ray-Disc getestet, und das Ergebnis war nur befriedigend. Die maximale Lautstärke ist gering, und die Wiedergabe hört sich blechern an. Letzteres ist nicht ungewöhnlich für so klein gebaute Lautsprecher, allerdings ließen 5 Watt pro Klanggeber mehr erwarten, was die Lautstärke betrifft. Für eine gute Klangqualität kommt man also auch beim ASUS PG32UQ nicht an einer externen Lösung vorbei.

DVD und Video

Um einen Monitor auch mit externen Zuspielgeräten wie Blu-ray-Playern und Multimedia-Konsolen verbinden zu können, wird eine HDMI- oder DisplayPort-Schnittstelle benötigt. Der ASUS PG32UQ besitzt zwei HDMI-Anschlüsse und einen DisplayPort. Somit lassen sich bis zu drei Geräte mit dem Modell verbinden – für ein hohes Maß an Flexibilität.

Skalierung, Bildraten und Deinterlacing

Wird über den PC zugespielt, gibt es durch die Verwendung einer guten Videoplayer-Software ausreichende Einstellmöglichkeiten, um die fehlende Flexibilität des Monitors zu kompensieren. Anders sieht es jedoch bei externer Zuspielung aus. Ein Blu-ray-Player oder auch eine Spielekonsole bietet nicht den Funktionsumfang eines PCs, und es kommt nun auch auf den Bildschirm an und welche Skalierungsoptionen verfügbar sind.

Auch beim ASUS PG32UQ ist die Skalierungsoption „Kontrollen“ bei externer Zuspielung mit einem Blu-ray-Player immer deaktiviert. Es lassen sich zwar alle Signale mit 16:9-Format unverzerrt bildschirmfüllend zur Anzeige bringen, ein 4:3-Signal lässt sich aber nur verzerrt anzeigen, und eine pixelgenaue Darstellung ist ebenfalls nicht möglich.

 Signal Unverzerrte Wiedergabe
SD (16:9 – anamorph)  ja
SD (4:3) nein
HD (720p) ja
HD (1080p) ja

TFT-Monitore arbeiten üblicherweise mit 60 Hz. Um DVD-Filme ruckelfrei wiedergeben zu können, sollte jedoch eine 50-Hz-Unterstützung vorhanden sein. Inhalte auf Blu-ray-Disc wiederum werden mit 24 Hz (oder einem Vielfachen davon) judderfrei wiedergegeben. Im Gegensatz zu TV-Geräten ist es nicht selbstverständlich, dass Displays eine 24-Hz-Unterstützung bieten – auch dann nicht, wenn sie höhere Frequenzen als 60 Hz unterstützen.

DVD-Filme werden vom ASUS PG32UQ ruckelfrei mit 50 Hz wiedergegeben. Da der Monitor auch die Wiedergabe von 24 Hz unterstützt, werden Blu-ray-Filme ebenfalls ohne Ruckler abgespielt.

Da ein LC-Display immer vollbildbasiert (progressiv) arbeitet, muss ein eingebauter Deinterlacer aus eingehenden Halbbildern (interlaced) eine Vollbildfolge erstellen.

Wir überprüfen das Deinterlacing mit Halbbildfolgen im 3:2- und 2:2-Rhythmus und spielen danach noch echtes Videomaterial mit nicht zusammenhängenden Halbbildern zu. Im Optimalfall kann der Deinterlacer in den beiden ersten Fällen die Originalvollbildfolge verlustfrei rekonstruieren.

Kaum noch ein TFT-Bildschirm hat einen Deinterlacer verbaut, da es nur noch ganz selten vorkommt, dass Halbbilder zugespielt werden müssen. So fehlt ein solcher Deinterlacer auch beim ASUS PG32UQ. Halbbilder werden zwar zur Anzeige gebracht, allerdings entsprechend verlustbehaftet.

Overscan

Eine Overscan-Einstellung steht beim ASUS PG32UQ nicht zur Verfügung.

Unterstützte Farbmodelle und Signallevel

Beim Signallevel-Test verhält sich der ASUS PG32UQ wie alle ASUS-Monitore zuvor. Unabhängig davon, ob „RGB 0–255“ oder „RGB 16–235“ im Blu-ray-Player eingestellt wird, erfolgt dieselbe Ausgabe. Der Signallevel scheint aber korrekt zu sein. Für eine bessere Sichtbarkeit der Schwarzstufen haben wir versucht, mit „Shadow Boost“ die Darstellung zu verbessern. Jedoch hat die Funktion in diesem Fall keine nennenswerten Auswirkungen. Es gibt auch sonst keine Einstellungsmöglichkeit, mit der auf den Signallevel Einfluss genommen werden kann. Die Farbmodelle YCbCr 4:2:2 und YCbCr 4:4:4 werden vom Monitor unterstützt und korrekt zur Anzeige gebracht.

Die Wichtigkeit des abgestimmten Videolevels in der Zuspielung wird gern unterschätzt, dabei ist das ein entscheidendes Kriterium für die korrekte Darstellung. Kommt es hier zu Abstimmungsproblemen, resultiert dies entweder in einem stark reduzierten Tonwertumfang oder einem ausgewaschenen, matten Bild ohne volles Weiß und Schwarz.

Damian Köb

... stieß 2009 zum PRAD-Team und schreibt mit anhaltender Begeisterung fundierte Monitor-Testberichte. Als Vater von zwei Kindern verbringt er seine Freizeit mit der Familie, macht Sport, spielt Computerspiele und fährt Motorrad.

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3 Gedanken zu „Test ASUS PG32UQ: Überzeugendes Gesamtpaket“

    • Danke für das Lob Thomas. ASUS macht diesbezüglich auf der offiziellen Produktseite keine genauen Angaben. Laut Recherche im Netz unterstützt das Panel eine Farbtiefe von 10 Bit, wird aber mit 8 Bit + FRC angesteuert. Ist aber grundsätzlich kein Problem außer du machst professionelle EBV, dann empfehle ich dir allerdings einen hardwarekalibrierbaren Monitor der speziell für diesen Einsatzzweck ausgelegt ist 🙂

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