Test Beamer ViewSonic PJD7822HDL

Einleitung

ViewSonic stellt mit dem PJD7822HDL einen neuen Home-Entertainment-Projektor mit Full-HD-Auflösung und 3.200 ANSI-Lumen vor. Das preisgünstige Einstiegsgerät will mit mehr Helligkeit und vielfältigen Anschlussmöglichkeiten überzeugen. Gegenüber dem PJD7820HD von ViewSonic bietet der neue PJD7822HDL einen höheren Helligkeitswert von 3.200 ANSI-Lumen.

Der PJD7822HDL unterstützt auch drahtlose HDMI-Dongle-Geräte wie Googles TV-Stick Chromecast, mit dem die Zuschauer Netflix, Hulu Plus und andere Streaming-Anwendungen selbst auf einer Fläche von mehr als 100 Zoll darstellen können.

Der PJD7822HDL verfügt auch über die „MyButton“-Funktion, mit der Benutzer ihre eigenen Shortcuts auf der Fernbedienung erstellen können. Dies soll für eine schnellere und einfachere Navigation zu bestimmten Funktionsoptionen wie Untertitel, Lampenmodus, 3D-Sync und vieles mehr sorgen. Der Projektor bietet zusätzlich 3D-Blu-ray-Unterstützung, integrierte 2-Watt-Lautsprecher und Supercolor-Technologie.

Der Preis für den ViewSonic PJD7822HDL beträgt 699 Euro (UVP). Zum Zeitpunkt der Testerstellung ist er im Online-Versand bereits für 599 Euro inklusive Versandkosten erhältlich.

PRAD: Hands on ViewSonic PJD7822HDL

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Hands on Video ViewSonic PJD7822HDL.

Lieferumfang

Zusätzlich zur obligatorischen Fernbedienung legt ViewSonic dem PJD7822HDL noch Netzkabel (Deutschland & UK) und ein VGA-Kabel bei. Zur Erstinstallation gibt es wie üblich eine Quick-Start-Anleitung. Das Handbuch liegt auf CD bei.

Viewsonic Pjd7822hdl Beamer Lieferumfang
Viewsonic Pjd7822hdl Beamer ScreenS Lieferumfang
Lieferumfang (rechte Grafik Handbuch Viewsonic).

Der PJD7822HDL ist zwar 3D-kompatibel, eine 3D-Brille muss in dieser Preisklasse aber separat besorgt werden.

Anschlüsse

Neben zwei HDMI-Anschlüssen bietet der PJD7822HDL mit VGA, Video und S-Video auch noch Unterstützung für analoge Geräte.

Viewsonic Pjd7822hdl Beamer Anschluesse
Anschlüsse des ViewSonic PJD7822HDL.

Netzwerkfunktionalität oder ein integrierter Media-Player sind nicht vorhanden. Die beiden USB-Anschlüsse dienen – soweit aus dem Handbuch ersichtlich – nur der Stromversorgung und der Übertragung von Steuerungssignalen (PC-Maus, siehe Kapitel Bedienung).

Optik und Gestaltung

Das Plastikgehäuse des ViewSonic PJD7822HDL macht einen recht robusten Eindruck. Die Haptik ist der Preisklasse angemessen.

Viewsonic Pjd7822hdl Beamer Ansicht Vorne
Viewsonic Pjd7822hdl Beamer Ansicht Hinten
Ansichten: vorne und hinten.

Das Gerät macht allerdings bereits bei der äußerlichen Betrachtung einen recht „offenherzigen“ Eindruck. Durch die Lüftungsgitter vorne und seitlich kann man direkt in das Innenleben schauen.

Wie zu vermuten, bedeutet das im Betrieb dann Streulicht, wie wir später im Kapitel Bildqualität näher sehen werden.

Viewsonic Pjd7822hdl Beamer Ansicht Rechts
Viewsonic Pjd7822hdl Beamer Ansicht Links
Ansichten: rechte und linke Seite.

Mit seinen Abmessungen von 268 x 84,4 x 221 (B x H x T in mm) und einem Gewicht von 2,1/3,4 (netto/brutto) kg ist der PJD7822HDL zwar eher auf eine dauerhafte Aufstellung/Festinstallation ausgerichtet, bleibt aber zugleich noch recht handlich und portabel.

Zur Gerätesicherung befindet sich auf der Rückseite die Öffnung für ein Kensington-Kabelschloss. Bohrungen an der Unterseite ermöglichen eine Deckenmontage.

Aufstellung

Die Flexibilität bei der Aufstellung ist durchaus ein wichtiges Kaufkriterium, da der Projektor sich in der Regel möglichst einfach in ein Wohnambiente integrieren lassen soll.

Der ViewSonic PJD7822HDL steht auf drei rutschfest gummierten Standfüßen. Das vordere ist eine Art Kunststoffschraube, die zur Verstellung des Neigungswinkels ausgeschraubt werden kann. Falls das erforderlich ist, kann die dadurch entstehende Schrägprojektion des Bildes mit der elektronischen Trapezkorrektur (Vertikal ± 40 Grad) ausgeglichen werden.

Viewsonic Pjd7822hdl Beamer Standbein
Ausschraubbares Standbein zur Nivellierung

Wie immer empfiehlt sich aber eine möglichst waagrechte Aufstellung. Ein optisches Lens Shift zum verlustfreien Ausgleich einer Schrägprojektion besitzt der PJD7822HDL in dieser Preisklasse nicht. Die Bildgröße kann dagegen mittels eines optischen 1,3-fach-Zooms angepasst werden.

Zur Schärfeeinstellung ist über die Oberseite ein geriffelter Fokussierring zugänglich (vorderer Ring). Er ist ausreichend breit, leichtgängig und agiert ohne Spiel. Allerdings führt hier das Fokussieren gleichzeitig zu einer Veränderung der Bildgröße. Umgekehrt verändert das Zoomen den Fokus, so dass nach dem Zoomen wieder neu scharf gestellt werden muss. Das macht die exakte Ausrichtung des projizierten Bildes in eine vorgegebene Fläche zu einem extremen Geduldsspiel, wenn nicht unmöglich.

Viewsonic Pjd7822hdl Beamer Objektiv
Objektiv mit Fokussierring und 1,3-fachZoom.

Sofern man ohnehin nicht vorhat, eine Leinwand anzuschaffen, und sich damit begnügt, das Bild auf eine freie Wand zu projizieren, wird das wenig stören. Insofern ist diese Schwäche bei einem Einsteigergerät zu verschmerzen.

An der Unterseite besitzt der Projektor Bohrungen für eine Deckenmontage. Die Bildlage kann dazu im Menü von Tisch- auf Deckenprojektion umgestellt werden, auch Rückprojektion ist in beiden Positionen möglich. Eine entsprechende Halterung ist als optionales Zubehör erhältlich.

Bildgröße

Für eine Projektion im nativen 16:9-Format kann man den Projektionsabstand zwischen 0,77 und 9,96 Metern variieren und erhält damit Diagonalen von 0,762 bis zu gigantischen 7,62 Metern. Ob Letzteres für eine ausreichende Lichtleistung noch sinnvoll ist, sei dahingestellt.

Bei einer typischen Leinwand mit 2 Metern Breite (2,3 Meter Diagonale) hat man beim Projektionsabstand die freie Wahl zwischen 2,3 Meter und 2,99 Meter.

Die Distanztabellen unten zeigen die Aufstellungsmöglichkeiten detailliert für eine Projektion im 16:9-Format.

Viewsonic Pjd7822hdl Beamer ScreenS Projektionsgroessen
Übersicht Projektionsgrößen (Screenshot Handbuch ViewSonic)

Inbetriebnahme

Ein- und Ausschalten

Projektoren mit herkömmlicher Hochdrucklampe benötigen typischerweise eine Aufwärm- und Abkühlphase. Dass solche Projektoren bis zur Anzeige des ersten Bildes ein bisschen Zeit benötigen, ist also durchaus normal.

Dafür agiert der PJD7822HDL erstaunlich schnell. Bereits nach 13 Sekunden wird das Bild mit erkannter HDMI-Quelle angezeigt. Bis zum Aufbau der vollen Helligkeit vergehen noch mal etwa 10 Sekunden, das fällt aber kaum ins Gewicht.

Auch das Ausschalten klappt schon nahezu prompt. Nach nur 4 Sekunden schalten auch die Lüfter den Nachlauf ab und es herrscht wieder Ruhe im Raum. Das ist schon erstaunlich kurz, denn eine gute Kühlung ist auch wichtig für eine möglichst lange Lampenlebensdauer.

Wird das Gerät kurz nach dem Ausschalten erneut eingeschaltet, kann sich die Startzeit erheblich verlängern. Der Projektor scheint dann erst noch mal eine Abkühlphase vornedran zu schalten.

Bereitschaftszeiten

Modus Zeit
Startzeit bis Bildwiedergabe 5 Sekunden
Startzeit bis Anzeige HDMI-Quelle 13 Sekunden
Startzeit bis Anzeige HDMI-Quelle, volle Helligkeit 23 Sekunden
Abkühlzeit 4 Sekunden

Betriebsgeräusch

Das Betriebsgeräusch beträgt laut Hersteller 35 dBA im Normalmodus und 29 dBA im Eco-Modus. Soweit für uns ersichtlich, hängt die Lüfterlautstärke primär mit der gewählten Lampenleistung zusammen, die unabhängig vom gewählten Bildmodus in zwei Stufen (Normal/Sparmodus) geregelt werden kann. Im laufenden Betrieb bleibt die Drehzahl dann – abhängig von der Raumtemperatur – jeweils konstant.

Ein „Leisetreter“ ist der PJD7822HDL damit nicht. Subjektiv bleibt das Betriebsgeräusch aber auch im normalen Lampenmodus durchaus akzeptabel und wird in der Regel von der Klangkulisse beim Filmeschauen beziehungsweise Spielen übertönt.

Im direkten Vergleich zum ebenfalls kürzlich auf PRAD getesteten BenQ W7500 wirkt der ViewSonic PJD7822HDL sowohl hinsichtlich Lautstärke als auch Frequenzspektrum auf jeden Fall deutlich angenehmer. Empfindliche Ohren werden aber auch hier ein hochfrequentes Surren heraushören, das vermutlich von dem schnell drehenden DLP-Farbrad herrührt.

Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

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