Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert.
Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden ein X-rite-i1-Display-Pro-Colorimeter und ein X-rite-i1-Pro-Spektrofotometer eingesetzt.
Farbraumabdeckung
Der BenQ BL3201PT deckt den sRGB-Farbraum zu 98,9 Prozent ab, wodurch er eine sehr gute Bewertung erreichen kann.
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: DeltaE-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, DeltaC-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Farbmodus: Standard (Werkseinstellung)
Der Monitor wird nach einem Reset auf den Farbraum „Standard“ eingestellt, den wir ohne Anpassungen nachfolgend durchgetestet haben.
Die Abweichungen der Grauwerte sind kaum messbar, und die Gammawerte liegen fast genau auf der Ideallinie. Der Kontrast beträgt über 1.000:1, und mit 6.700 Kelvin ist auch der Weißpunkt nicht weit von seinem Zielwert entfernt. Die Helligkeit ist dagegen wie üblich zu hoch voreingestellt. Die Ergebnisse sind ausgezeichnet und die Graustufen optimal ab Werk voreingestellt.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich des sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Wir haben anschließend die vordefinierte Farbtemperatur sRGB vermessen, ohne weitere Einstellungen zu ändern.
Der sRGB-Modus unterscheidet sich kaum von dem Standardmodus. Die Abweichungen bei den Farbwerten noch befriedigend, die Grauwerte sind weiterhin ausgezeichnet und die Gammakurve liegt leicht unter der Ideallinie.
Der Kontrast und der Weißpunkt sind ebenfalls nicht weit von der Werkseinstellung entfernt, so dass dieser Modus keinen Mehrwert darstellt. Subjektiv war eine Überschärfung des Bildes wahrnehmbar, die auch nicht korrigiert werden konnte, da die Einstellung in diesem Modus nicht anpassbar war.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich des Fotomodus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Wir haben anschließend den vordefinierten Modus „Foto“ vermessen, ohne weitere Einstellungen zu ändern, um zu überprüfen, ob dieser für eine Bildbearbeitung in Betracht kommt.
Urlaubsschnappschüsse, die nicht bearbeitet wurden, wirken in diesem Modus etwas frischer, wodurch der Modus für einen Laien durchaus einen Mehrwert darstellen kann. Mit einer farbverbindlichen Anzeige hat dies aber nichts zu tun, wie die Messwerte deutlich zeigen. Für eine Bildbearbeitung ist dieser Modus daher nicht zu empfehlen.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich des CAD-/CAM-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Wir haben anschließend den vordefinierten Modus „CAD/CAM“ vermessen, ohne weitere Einstellungen zu ändern.
Der CAD-/CAM-Modus ist ein Spezialmodus, der alle Details deutlich hervorheben soll. Dies funktioniert in der Praxis auch gut, aber schon mit dem bloßen Auge wird deutlich, dass dafür sehr stark an den internen Reglern gedreht wurde. Die Messergebnisse bestätigen unseren Eindruck, da viele Werte sogar den Darstellungsspielraum unserer Diagramme sprengen.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich des Benutzermodus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Wir haben anschließend den benutzerdefinierten Modus vermessen, um vor der Kalibrierung zu überprüfen, mit welchen Ausgangswerten gestartet wird. Die Farbtemperatur wurde dafür ebenfalls auf den Benutzermodus umgestellt.
Der benutzerdefinierte Modus sieht ähnlich aus wie der Standard oder sRGB-Modus. Die Helligkeit und der Kontrast sind in diesem Modus allerdings höher und die Farbabweichungen etwas geringer.
Die Abweichungen bei den Grauwerten steigen dafür an und die Gammakurve wirkt insgesamt etwas unrunder. Soll das Gerät ohne Kalibrierung genutzt werden, eignen sich daher fast alle drei Modi gleich gut.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Messungen nach Kalibration und Profilierung
Vergleich des kalibrierten Monitors mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Durch die Kalibrierung und Profilierung werden eine möglichst hohe Neutralität und Linearität der Farbwiedergabe erreicht. Farbechtheit (im Rahmen der Monitorgrenzen) wird erst im Zusammenspiel mit Farbmanagement-fähiger Software erreicht.
Die Messungen wurden während des Kalibrierungsvorgangs gegenüber der Werkseinstellung wie folgt verändert: Helligkeit 27, Rot 96, Grün 92, Blau 100.
Nach der Kalibrierung bewegen sich alle Werte nahe an den Idealwerten. Der Kontrast bleibt erfreulicherweise über 1.000:1 und auch ansonsten gibt es eigentlich nur einen Kritikpunkt. Bei den Farbwerten zeigt der blaue Bereich noch eine deutlich messbare Abweichung.
Wir haben die Kalibrierung daher zwei Tage später erneut wiederholt, konnten das Ergebnis aber nur bestätigen. Aufgrund der restlichen guten Ergebnisse sollte dieser Umstand im Amateurbereich aber zu vernachlässigen sein.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Profilvalidierung
Die Grafik zeigt ein sehr gutes Ergebnis bei der Profilvalidierung. Alle Bereiche liegen auf einem fast perfekten Niveau, und auch auffällige Drifts oder unschöne Nichtlinearitäten konnten nicht beobachtet werden.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Die Angabe 97 Watt stammt wohl aus dem deutschen Datenblatt und ist offensichlich ein Zahlendreher, denn im englischen Datenblatt und auf allen BenQ-Internetseiten ist unter „Spezifikation“ 79 Watt angegeben. Dieser Wert ist dann schon praxisnah, denn er beinhaltet wohl auch den sonstigen Leistungsbedarf (2x 5 W Lautsprecher, USB etc.).
Die Darstellung der Blickwinkelempfindlichkeit in Bild und Hands-on-Film widersprechen sich. Im Film ist keine Abhängigkeit zu erkennen.
Der Grund dürfte sein, dass die Filmkamera mit variabler Belichtungszeit eingestellt war. Dieses erkennt man daran, dass beim größten Blickwinkel der zuvor schwarze Hintergrund bräunlich wird – eine Folge der Belichtungszeitregelung wegen größer gewordener Schwarzfläche.
Kann man auch anderen Hands-on-Filmen in dieser Hinsicht kein Vertrauen schenken?