Interpolation
Der Bildschärferegler wirkt dabei auch an den digitalen Eingängen. Die Standardeinstellung ab Werk von 5 ist gut gewählt und wurde von uns nicht verändert. Für von der nativen Auflösung abweichende Eingangssignale bietet der BenQ SW271C die Optionen „Vollbild“ (ggfls. verzerrt), „Seitenverhältnis“ (unverzerrt) und eine pixelgenaue 1:1-Darstellung an.
Die Schärfe bei nativer Auflösung ist erwartungsgemäß sehr gut. Aufgrund des ganzzahligen Teilers hat die Interpolation bei der Full-HD-Auflösung 1080p besonders leichtes Spiel. Bei 1280 x 720 sieht man, dass die notwendige Pixelvergrößerung hauptsächlich durch zusätzlich eingefügte graue Bildpunkte bewirkt wird. Dies führt zu etwas fetteren Konturen mit leichtem Unschärfe-Eindruck. Farbsäume treten nicht auf.
In allen interpolierten Auflösungen sind die Lesbarkeit von Texten und die Abbildung der Testgrafik – dem Skalierungsgrad entsprechend – gut bis sehr gut. Die unvermeidlichen Interpolationsartefakte fallen gering aus. Auch Texte mit fetten Buchstaben bleiben gut leserlich. Erfreulich ist obendrein, dass in fast allen getesteten Auflösungen problemlos eine verzerrungsfreie, maximal flächenfüllende Darstellung möglich ist.
Signal | Anzeige maximale Fläche ohne Verzerrung | Unskalierte Wiedergabe |
SD (480p) | ja | ja |
SD (576p) | ja | ja |
HD (720p) | ja | ja |
HD (1080p) | ja | ja |
Ultra HD, 4K | ja | ja |
PC (5:4) | ja | ja |
PC (4:3) | teilweise | ja |
PC (16:10) | teilweise | ja |
PC (16:9) | ja | ja |
Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Grafikbereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB- und Adobe-RGB-Modus. Anschließend wird der Proband mit Quato iColor Display kalibriert. Sofern der Bildschirm eine vollwertige Hardware-Kalibration besitzt, wird stattdessen diese in Verbindung mit der Hersteller-Software verwendet.
Farbraumvergleich in CIELAB (D50)
Die folgenden Darstellungen basieren auf den farbmetrischen Daten nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt. Das Bezugsweiß für die Aufbereitung in CIELAB ist D50 (adaptiert mit Bradford).
Weißes Volumen: Bildschirmfarbraum
Schwarzes Volumen: Referenzfarbraum
Buntes Volumen: Schnittmenge
Vergleichsziele: sRGB, Adobe RGB, DCI-P3, ECI-RGB v2
Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Farbraumabdeckung nach der Hardware-Kalibration auf den nativen Farbraum des Gerätes:
Im Vergleich ist gut zu sehen, dass der native Farbraum des BenQ SW271C sRGB bei Weitem und auch den Adobe-RGB-Farbraum noch ein gutes Stück übertrifft. Bei DCI-P3 fehlt dagegen einiges. Das Herstellerversprechen von 90 % wird nach unseren Messungen aber exakt erreicht.
Die folgende Tabelle fasst die Ergebnisse jeweils für das Werks-Preset und nach Hardware-Kalibration mit Palette Master Element zusammen:
Farbraum | Herstellerangabe | Abdeckung im Werks-Preset | Abdeckung nach Kalibrierung |
sRGB | 100 % | 99 % | 99 % |
Adobe RGB | 99 % | 98 % | 99 % |
ECI-RGB v2 | k. A. | – | 89 % |
DCI-P3 RGB | 90 % | 84 % | 90 % |
ISO Coated v2 (FOGRA39L) | k. A. | – | 99 % |
Interessant ist aber auch der Blick auf die Werks-Presets, um zu sehen, wie gut dort der erweiterte Farbraum des BenQ SW271C auf den jeweiligen Zielfarbraum zurechtgestutzt wird.
Abgesehen vom DCI-P3-Modus gelingt das also sehr gut. Der Zielfarbraum wird annähernd vollständig abgedeckt, ohne dass auf der anderen Seite nennenswerte Überdeckungen überständig bleiben.
Eine Überdeckung ist auch im DCI-P3-Modus nicht zu beobachten. Überraschend ist allerdings die geringe Abdeckung des Zielfarbraums von nur 84 %. Der BenQ SW271C könnte eigentlich deutlich mehr, wie wir bereits gesehen haben.
Farbmodus: Custom (Werkseinstellung)
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Unsere Messungen bestätigen den sehr positiven subjektiven Eindruck. Der BenQ SW271C kann bereits ab Werk mit einer wirklich exorbitant guten Graubalance überzeugen. Alle weiteren von uns erfassten Parameter korrelieren gut mit den jeweiligen Einstellungen im OSD. Die Gammakurve verläuft annähernd linear.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Im sRGB-Modus ist die Graubalance nahezu unverändert exzellent. Die Farbtemperatur liegt mit 6500 K exakt beim Soll. Das Gamma ist im Durchschnitt mit 2,17 zwar nur minimal zu niedrig, den Normverlauf des sRGB-Farbraums kann der Gammaverlauf aber nicht korrekt nachbilden.
Ohne Fehl und Tadel sind dafür wieder die Abweichungen bei den Buntfarben (Delta-E94-Average: 0,66; Delta-E94-Maximum: 2,33). Das sind durch die Bank ausgezeichnete Werte.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich Adobe-RGB-Modus mit dem Adobe-RGB-Arbeitsfarbraum

Nach Betrachtung der Farbraumgrafiken ist es wenig überraschend, dass der BenQ SW271C sich im Adobe-RGB-Preset am wohlsten fühlt. Nicht umsonst hat der Hersteller dieses Preset ab Werk voreingestellt. Der Gammaverlauf passt hier am besten zur Norm. Durch das leichte Abknicken am Anfang und am Ende liegt der Durchschnitt mit 2,17 minimal zu niedrig. Dort, wo es am wichtigsten ist, passt das Gamma aber ganz exakt. Insgesamt ist auch hier die Graubalance exzellent.
Die Abweichungen bei den Buntfarben fallen ebenfalls wieder sehr gering aus (Delta-E94-Average: 0,54; Delta-E94-Maximum: 2,00), und eine Farbraumabdeckung von 98 % spricht für sich.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich DCI-P3-Modus mit dem DCI-P3-Arbeitsfarbraum

Weniger gelungen ist dagegen der DCI-P3-Modus, den wir uns hier aber ohne Berücksichtigung in der Gesamtwertung anschauen. Die Graubalance ist wie gehabt exzellent, wenn der BenQ SW271C auch erkennbare Mühe hat, die hohe Gammavorgabe von 2,6 zu erreichen. Die Farbraumabdeckung fällt hier mit 84 % gerade noch zufriedenstellend aus. Die Abweichungen bei den Buntfarben sind im Durchschnitt dennoch gut. Allerdings gibt es hier bei den Farben an der Farbraumgrenze – insbesondere Rot – zwangsläufig Ausreißer im deutlich wahrnehmbaren Bereich.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.