Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 %.

Funktionen zur Verbesserung der Bildhomogenität entpuppen sich bei vielen Herstellern leider oft als bloße Alibi-Lösungen – mitunter richten sie sogar mehr Schaden an, als dass sie tatsächlich nützen. Ganz anders verhält es sich mit dem „Digital Uniformity Equalizer“ (DUE) von EIZO: Hier spielt die Technologie in einer ganz eigenen Liga.
Die Bilddarstellung ist über die gesamte Fläche des Panels außergewöhnlich gleichmäßig. Weder Helligkeits- noch Farbabweichungen sind mit bloßem Auge oder messtechnisch feststellbar. Selbst bei der alltäglichen Arbeit mit Office-Dokumenten fällt die Präzision angenehm auf – obwohl sie dort nicht zwingend erforderlich wäre.
Die Helligkeitsverteilung überzeugt mit einem hervorragenden Durchschnittswert von lediglich 1,24 %. Auch die maximale Abweichung liegt mit 2,98 % auf exzellentem Niveau. In puncto Farbhomogenität erzielt der EIZO CG2400S ebenso beeindruckende Ergebnisse: Die größte Farbabweichung findet sich in der rechten oberen Ecke – mit einem Delta-C-Wert von nur 0,79. Der Durchschnittswert liegt bei bemerkenswert niedrigen 0,40 %. Zwar konnte der preislich günstigere EIZO CS2400S in dieser Disziplin sogar noch minimal bessere Werte vorweisen, doch selbst kritische Betrachter werden im Alltag keinen sichtbaren Unterschied erkennen.
Für Anwender, die besonderen Wert auf maximalen Kontrast oder höhere Helligkeit legen, bietet sich der DUE-Modus „Brightness“ an. Die daraus resultierenden Verbesserungen haben wir weiter oben bereits erläutert. Auch in diesem Modus bleibt die Farbreinheit auf exzellentem Niveau (Delta-C-Average: 0,37; Maximum: 0,84). Die Gleichmäßigkeit der Helligkeit fällt dann allerdings nur noch gut bis zufriedenstellend aus (Durchschnitt: 6,80 %; Maximum: 12,25 %).
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Backlight
Die Hintergrundbeleuchtung des EIZO CG2400S wird nicht durch Pulsweitenmodulation (PWM) gedimmt, sodass keine Unterbrechungen im Lichtstrom (Flicker) auftreten. Getestet wurde bei einer Helligkeit von 100 % (450 cd/m²), 140 cd/m² und 0 % (40 cd/m²). Damit ist der Bildschirm selbst bei reduzierter Leuchtdichte für ein längeres, ermüdungsfreies Arbeiten davor geeignet.
Blickwinkel
Im EIZO CG2400S kommt ein hochwertiges Wide-Gamut-IPS-Panel zum Einsatz. Der Hersteller gibt den maximalen Blickwinkel mit 178 Grad sowohl horizontal als auch vertikal an – ein Standardwert für moderne IPS- und VA-Panels. Die begleitende Abbildung zeigt den Monitor bei horizontalen Blickwinkeln von ±60 Grad sowie vertikalen Winkeln von +45 und -30 Grad.
IPS-Panels schneiden in dieser Disziplin traditionell sehr gut ab. Doch der EIZO CG2400S hebt sich selbst in dieser starken Kategorie nochmals deutlich ab: Die Blickwinkelstabilität ist nahezu makellos – eine Qualität, die man selbst unter professionellen Displays nur selten in dieser Konsequenz findet.
Farben bleiben auch bei extremen Blickwinkeln absolut stabil. Farbverschiebungen? Fehlanzeige. Besonders bemerkenswert ist die konstante Farbtemperatur – unabhängig davon, aus welchem Winkel man auf das Display blickt. Sogar feine Bilddetails bleiben vollständig erhalten, selbst bei seitlicher oder geneigter Betrachtung. Lediglich ein leichter Helligkeitsverlust ist bei sehr schrägen Betrachtungswinkeln festzustellen – vertikal etwas stärker ausgeprägt, horizontal jedoch kaum wahrnehmbar und damit im praktischen Einsatz nahezu irrelevant.
Interpolation
Einen separaten Schärferegler gibt es bei den ColorEdge-Geräten nicht. Bei digitalen Bildsignalen ergäbe das auch keinen Sinn.
Die Schärfe bei nativer Auflösung ist erwartungsgemäß sehr gut. Bei 1280 x 720 und seitengerechter Monitorskalierung sieht man, dass die notwendige Pixelvergrößerung hauptsächlich durch zusätzlich eingefügte graue Bildpunkte bewirkt wird. Dies führt zu etwas fetteren Konturen mit leichtem Unschärfe-Eindruck. Farbsäume treten nicht auf.
Für von der nativen Auflösung abweichende Eingangssignale bietet der EIZO CG2400S die Optionen „Vollbild“ (ggfls. verzerrt), „Seitenverhältnis“ (unverzerrt) und auch eine pixelgenaue 1:1-Darstellung an. Ferner gibt es einen Automatik-Modus (nur bei HDMI-Signalen).
In allen interpolierten Auflösungen sind die Lesbarkeit von Texten und die Abbildung der Testgrafik – dem Skalierungsgrad entsprechend – gut bis sehr gut. Die unvermeidlichen Interpolationsartefakte fallen gering aus. Auch Texte mit fetten Buchstaben bleiben gut leserlich. Erfreulich ist zudem, dass (fast) in allen getesteten Auflösungen problemlos eine verzerrungsfreie, maximal flächenfüllende Darstellung möglich war.
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Skalierungsfähigkeiten:
Signal | Verzerrungsfreie, maximal flächenfüllende Wiedergabe | Unskalierte Wiedergabe |
SD (480p) | Nein | Ja |
SD (576p) | Ja | Ja |
HD (720p) | Ja | Ja |
HD (1080p) | Ja | Ja |
UHD (4K) | Nein | Nein |
PC (5:4) | Nein (skaliert, aber nicht maximal) | Ja |
PC (4:3) | Ja | Ja |
PC (16:10) | Ja (nur teilweise) | Ja |
PC (16:9) | Ja | Ja |
Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Grafikbereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden –… in einem sRGB- und Adobe-RGB-Modus. Anschließend wird der Proband mit Quato iColor Display kalibriert. Sofern der Bildschirm eine vollwertige Hardware-Kalibration besitzt, wird stattdessen diese in Verbindung mit der Hersteller-Software verwendet.
Farbraumvergleich in CIELAB (D50)
Die folgenden Darstellungen basieren auf den farbmetrischen Daten nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt. Das Bezugsweiß für die Aufbereitung in CIELAB ist D50 (adaptiert mit Bradford).
Weißes Volumen: Bildschirmfarbraum
Schwarzes Volumen: Referenzfarbraum
Buntes Volumen: Schnittmenge
Vergleichsziele: sRGB, Adobe RGB, DCI-P3, ECI-RGB v2
Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Farbraumabdeckung zunächst nach der Hardware-Kalibration auf den nativen Farbraum im Vergleich mit unterschiedlichen Arbeitsfarbräumen:
Die ersten drei Farbraumvergleiche verdeutlichen, dass der außergewöhnlich große native Farbraum des EIZO CG2400S die Farbräume sRGB, Adobe RGB und DCI-P3 nahezu vollständig abdeckt. Eine relevante Unterdeckung zeigt sich lediglich im Vergleich mit dem besonders weit gefassten ECI-RGB-Farbraum. Doch selbst dieser wird zu beachtlichen 91 % erfasst – in anderen Bereichen wird seine Abdeckung sogar deutlich übertroffen.
Der EIZO CG2400S verfügt ab Werk über eine Vielzahl an Farbraum-Presets – darunter sRGB, Adobe RGB und DCI-P3 –, die bereits vollständig vorkalibriert sind. Wie bereits bei der OSD-Bedienung erläutert, übertreffen diese Presets ihre Pendants bei vielen anderen Grafikmonitoren deutlich: Es handelt sich im Grunde um echte Hardware-Kalibrierungen mit hinterlegten ICC-Profilen, die bei Bedarf jederzeit feinjustiert und nachkalibriert werden können.
Ziel dieser Presets ist es, den nativen, sehr großen Farbraum des Monitors präzise auf den jeweiligen Zielfarbraum einzugrenzen – und zwar so zuverlässig, dass auch ohne aktives Farbmanagement, etwa in nicht Farbmanagement-fähigen Anwendungen, konsistente Ergebnisse erzielt werden.
Wie die Farbraumgrafiken eindrucksvoll zeigen, gelingt dies dem EIZO CG2400S mit außergewöhnlicher Genauigkeit: Die Schnittmenge zwischen Monitorfarbraum und Zielprofil ist derart deckungsgleich, dass sich das schwarze Gitter des Sollfarbraums und das weiße Gitter des Monitors kaum noch voneinander unterscheiden lassen.
Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Farbraumabdeckung in drei ausgewählten Werkspresets:
Die folgende Tabelle fasst die Ergebnisse jeweils für das Werkspreset und nach Hardware-Kalibration mit ColorNavigator zusammen:
Farbraum | Abdeckung im Werks-Preset | Abdeckung nach Kalibrierung |
sRGB | 96 % | 99 % |
Adobe RGB | 97 % | 99 % |
ECI-RGB v2 | – | 91 % |
DCI-P3 RGB | 96 % | 97 % |
ISO Coated v2 (FOGRA39L) | – | 99 % |
Der EIZO CG2400S entspricht strengen Softproof-Vorgaben auf Grundlage des Normentwurfs ISO/CD 12646 und ist mit dem Fogra-Gütesiegel „FograCert Softproof Monitor“ ausgestattet.