Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 %.

Funktionen zur Verbesserung der Bildhomogenität wirken bei vielen Monitorherstellern eher wie Alibi-Features – nicht selten verschlechtern sie das Bild sogar. Beim „Digital Uniformity Equalizer“ (DUE) von EIZO ist das Gegenteil der Fall: Diese Technologie spielt in einer völlig eigenen Liga und ist einer der zentralen Gründe, warum ColorEdge-Modelle im Profisegment als Referenz gelten.
Im DUE-Modus „Uniformity“ zeigt der EIZO CG3100X erwartungsgemäß eine beeindruckend gleichmäßige Bilddarstellung über die gesamte Panel-Fläche. Weder Helligkeits- noch Farbabweichungen sind mit bloßem Auge sichtbar; auch messtechnisch bewegen sich die Abweichungen auf exzellentem Niveau. Die Helligkeitsverteilung weist einen durchschnittlichen Fehler von nur 0,93 % auf, die maximale Abweichung bleibt mit 2,00 % ebenfalls hervorragend. Ebenso stark präsentiert sich die Farbhomogenität: Der höchste gemessene Delta-C-Wert liegt bei lediglich 1,33, der Durchschnitt sogar bei nur 0,83.
Die eigentliche Überraschung liefert jedoch der DUE-Modus „Brightness“, der für Anwender entwickelt wurde, die maximale Helligkeit oder höchstmöglichen Kontrast benötigen – etwa für HDR- oder Grading-Workflows. Erwartungsgemäß muss man bei solchen Modi normalerweise mit einer geringeren Homogenität rechnen – vor allem bei der Helligkeitsverteilung. Beim EIZO CG3100X ist das Ergebnis aber bemerkenswert.
Die Farbgleichmäßigkeit bleibt mit einem Delta-C-Average von 0,83 und einem Delta-C-Maximum von 1,32 weiterhin auf Topniveau. Und auch die Helligkeitsverteilung verschlechtert sich nicht – im Durchschnitt wird sie sogar etwas besser (0,70 % bei einem Maximum von 2,01 %). Der leicht bessere Durchschnittswert erklärt sich jedoch auch daraus, dass im DUE-Brightness-Modus häufiger negative Abweichungen auftreten. Die relativen Unterschiede zwischen benachbarten Teilbereichen sind daher etwas größer als im Uniformity-Modus.
Für farbkritische Foto- und Videoarbeiten bleibt daher eindeutig der DUE-Modus „Uniformity“ die beste Wahl – auch hinsichtlich der Langzeitstabilität über den ganzen Arbeitstag. Dass der EIZO CG3100X gleichzeitig selbst bei maximalen Helligkeitsstufen – etwa für HDR-Workflows – eine derart hohe Gleichmäßigkeit beibehält, ist außerordentlich beeindruckend und unterstreicht die hohe Panel- und Elektronikqualität dieses Modells.
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der EIZO CG3100X besitzt eine matte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion.
Backlight
Die Hintergrundbeleuchtung des EIZO CG3100X wird nicht durch Pulsweitenmodulation (PWM) gedimmt, sodass keine Unterbrechungen im Lichtstrom (Flicker) auftreten. Getestet wurde bei einer Helligkeit von 100 % (500 cd/m²), 140 cd/m² und 0 % (40 cd/m²). Damit ist der Bildschirm selbst bei reduzierter Leuchtdichte für ein längeres, ermüdungsfreies Arbeiten davor geeignet.
Blickwinkel
Im EIZO CG3100X kommt ein hochwertiges Wide-Gamut-IPS-Panel zum Einsatz. Der Hersteller gibt den maximalen Blickwinkel mit 178 Grad sowohl horizontal als auch vertikal an – ein Standardwert für moderne IPS- und VA-Panels. Die begleitende Abbildung zeigt den Monitor bei horizontalen Blickwinkeln von ±60 Grad sowie vertikalen Winkeln von +45 und -30 Grad.

IPS-Panels gehören traditionell zu den stärksten Technologien, wenn es um die Blickwinkelstabilität geht – doch der EIZO CG3100X setzt selbst innerhalb dieser ohnehin starken Klasse neue Maßstäbe. Farben bleiben auch bei extrem weiten Betrachtungswinkeln absolut stabil. Farbverschiebungen oder eine Veränderung der Farbtemperatur treten praktisch nicht auf. Der gesamte Bildeindruck bleibt selbst dann unverändert neutral, wenn man deutlich seitlich oder von oben auf das Display blickt.
Feine Bilddetails bleiben vollständig erhalten, ohne dass Zeichnung in dunklen oder hellen Bereichen verloren geht. Lediglich ein leichter Helligkeitsverlust ist bei sehr schräger Betrachtung sichtbar – vertikal etwas deutlicher als horizontal, jedoch so gering, dass er im praktischen Einsatz kaum relevant ist. Selbst kritische Strukturen, etwa die feinen Rippenmuster der Shirts im Testbild, bleiben noch über Betrachtungswinkel hinaus von deutlich mehr als 60° sauber durchgezeichnet.
In der Summe bietet der EIZO CG3100X eine Blickwinkelstabilität, die selbst im professionellen Segment herausragt – ein weiterer Beleg für die außergewöhnliche Panel-Qualität dieses Modells.
Interpolation
Einen separaten Schärferegler gibt es bei den ColorEdge-Geräten nicht. Bei digitalen Bildsignalen ergäbe das auch keinen Sinn.
Die Schärfe bei nativer Auflösung ist erwartungsgemäß sehr gut. Bei 1280 × 720 und seitengerechter Monitorskalierung sieht man, dass die notwendige Pixelvergrößerung hauptsächlich durch zusätzlich eingefügte graue Bildpunkte bewirkt wird. Dies führt zu etwas fetteren Konturen mit leichtem Unschärfe-Eindruck. Farbsäume treten nicht auf.
Für von der nativen Auflösung abweichende Eingangssignale bietet der EIZO CG3100X die Optionen „Vollbild“ (ggfls. verzerrt), „Seitenverhältnis“ (unverzerrt) und auch eine pixelgenaue 1:1-Darstellung an. Ferner gibt es einen Automatik-Modus – aber nur bei HDMI-Signalen.
In allen interpolierten Auflösungen sind die Lesbarkeit von Texten und die Abbildung der Testgrafik – dem Skalierungsgrad entsprechend – gut bis sehr gut. Die unvermeidlichen Interpolationsartefakte fallen gering aus. Auch Texte mit fetten Buchstaben bleiben gut leserlich. Erfreulich ist obendrein, dass in (fast) allen getesteten Auflösungen problemlos eine verzerrungsfreie, maximal flächenfüllende Darstellung möglich war.
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Skalierungsfähigkeiten:
| Signal | Verzerrungsfreie, maximal flächenfüllende Wiedergabe | Unskalierte Wiedergabe |
| SD (480p) | Ja | Ja |
| SD (576p) | Ja | Ja |
| HD (720p) | Ja | Ja |
| HD (1080p) | Ja | Ja |
| UHD (4K) | Ja | Ja |
| PC (5:4) | Seitengerecht, aber nicht max. | Ja |
| PC (4:3) | Ja | Ja |
| PC (16:10) | Nein | Ja |
| PC (16:9) | Ja, aber nicht 2560 × 1440 | Ja |
Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Grafikbereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB- und Adobe-RGB-Modus. Anschließend wird der Proband mit Quato iColor Display kalibriert. Sofern der Bildschirm eine vollwertige Hardware-Kalibrierung besitzt, wird stattdessen diese in Verbindung mit der Hersteller-Software verwendet.
Farbraumvergleich in CIELAB (D50)
Die folgenden Darstellungen basieren auf den farbmetrischen Daten nach einer Kalibrierung auf D65 als Weißpunkt. Das Bezugsweiß für die Aufbereitung in CIELAB ist D50 (adaptiert mit Bradford).
Weißes Volumen: Bildschirmfarbraum
Schwarzes Volumen: Referenzfarbraum
Buntes Volumen: Schnittmenge
Vergleichsziele: sRGB, Adobe RGB, DCI P3, ECI-RGB v2
Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Farbraumabdeckung zunächst nach der Hardwarekalibrierung auf den nativen Farbraum im Vergleich mit unterschiedlichen Arbeitsfarbräumen:

Die ersten drei Farbraumvergleiche verdeutlichen, dass der außergewöhnlich große native Farbraum des EIZO CG3100X die Farbräume sRGB, Adobe RGB und DCI-P3 nahezu vollständig abdeckt. Eine relevante Unterdeckung zeigt sich lediglich im Vergleich mit dem besonders weit gefassten ECI-RGB-Farbraum. Doch selbst der wird zu beachtlichen 91 % erfasst – in anderen Bereichen wird seine Abdeckung sogar deutlich übertroffen.
























