Test EIZO EV2495-BK: Genialer Monitor für (Home-)Office-Umgebungen
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Bildhomogenität

Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 %.

Diagramm der Helligkeitsverteilung beim weißen Testbild
Helligkeitsverteilung beim weißen Testbild
Diagramm der Farbhomogenität beim weißen Testbild
Farbhomogenität beim weißen Testbild

Die Helligkeitsverteilung ist mit einem Durchschnittswert von 4,39 % gut. Die Maximalabweichung ist mit 8,74 % sogar sehr gut. Bei der Farbhomogenität ist die Maximalabweichung in der Ecke links oben mit einem Delta C von 3,63 nur zufriedenstellend. Ein Blick auf die Werte oben zeigt aber, dass auch die Farbhomogenität in den wichtigsten Bildbereichen recht gut ist. Das gilt ebenso für den Durchschnittswert mit einem Delta C von 1,47.

Da auch der subjektive Eindruck – abgesehen von einem gewissen Helligkeitsabfall nahe den Ecken und Rändern – recht gut ist, vergeben wir noch eine gute Gesamtwertung.

Coating

Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.

Coating des EIZO EV2495
Coating des EIZO EV2495
Coating-Referenzbild
Coating-Referenzbild

Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der EIZO EV2495 besitzt eine stumpf-matte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion.

Blickwinkel

Die Herstellerangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Das Foto zeigt den Bildschirm des EV2495 bei horizontalen Blickwinkeln von ±60 Grad und vertikalen von +45 und -30 Grad.

Horizontale und vertikale Blickwinkel vom IPS-Panel des Eizo EV2495-BK
Horizontale und vertikale Blickwinkel

Beim Blickwinkel-Bild ist uns zunächst bei der frontalen Betrachtung aufgefallen, dass es subjektiv gesehen farblich perfekt abgestimmt zu sein scheint. Insbesondere die Hauttöne wirken sehr glaubwürdig.

Bei der Blickwinkelneutralität selbst ist das Ergebnis nicht mehr perfekt – trotz des IPS-Panels. Die Farbsättigung bleibt wie gewohnt selbst bei extremeren Blickwinkeln praktisch unverändert. Sogar der übliche Helligkeits- und Kontrastabfall fallen beim EIZO EV2495 zumindest bei horizontalen Blickwinkeln vergleichsweise gering aus.

Wie bereits bei den Graustufen beschrieben, fällt die Farbtemperatur-Änderung bereits bei recht geringen Winkeln – spätestens ab 30° – deutlich auf. Dabei scheint die Abkühlung des Bildes bei Blickwinkeln von links noch stärker ausgeprägt zu sein als bei Blickwinkeln von rechts. Diese Auffälligkeit betrifft nur horizontale Blickwinkel. In der Vertikalen ist uns das nicht aufgefallen.

Zur Ehrenrettung des EIZO EV2495 muss man aber sagen, dass die Farben auf jeden Fall zueinander immer stimmig bleiben. Ferner bekommt man bei normalen Arbeitspositionen vor dem Bildschirm davon überhaupt nichts mit. Hier ist die Blickwinkelneutralität als sehr gut zu bewerten.

Interpolation

Der EIZO EV2495 verfügt auch über einen Schärferegler, der in der nativen Auflösung am DisplayPort jedoch ausgegraut ist. Er dient laut Handbuch ohnehin nur dazu, um bei niedrigeren Auflösungen eine durch die Skalierung entstehende Unschärfe etwas auszugleichen.

Für von der nativen Auflösung abweichende Eingangssignale bietet das Gerät die Optionen „Vollbild“ (ggfls. verzerrt) und „Seitenverhältnis“ (unverzerrt) sowie eine pixelgenaue 1:1-Darstellung an. Ab Werk ist die Skalierung auf „Automatik“ gesetzt. Sie funktioniert sehr gut und erreicht in den meisten Fällen eine verzerrungsfreie und maximal bildschirmfüllende Darstellung.

Testgrafik nativ, Vollbild
Testgrafik nativ, Vollbild
Testgrafik 1280 x 720, Vollbild
Testgrafik 1280 x 720, Vollbild
Textwiedergabe nativ, Vollbild
Textwiedergabe nativ, Vollbild
Textwiedergabe 1280 x 720, Vollbild
Textwiedergabe 1280 x 720, Vollbild

Die Interpolationsfähigkeit des EIZO EV2495 ist dabei – wie vom Hersteller gewohnt – ausgezeichnet. Das gilt sowohl für die Skalierungsmöglichkeiten als auch für die Umsetzung. Die Schärfe bei nativer Auflösung ist erwartungsgemäß sehr gut. Bei 1280 x 720 sieht man, dass die notwendige Pixelvergrößerung hauptsächlich durch zusätzlich eingefügte graue Bildpunkte bewirkt wird. Dies führt zu etwas fetteren Konturen mit leichtem Unschärfeeindruck. Farbsäume treten nicht auf.

In allen interpolierten Auflösungen sind die Lesbarkeit von Texten und die Abbildung der Testgrafik – dem Skalierungsgrad entsprechend – gut bis sehr gut. Die unvermeidlichen Interpolationsartefakte fallen gering aus. Auch Texte mit fetten Buchstaben bleiben gut leserlich. Erfreulich ist zudem, dass in allen getesteten Auflösungen problemlos eine verzerrungsfreie, maximal flächenfüllende Darstellung möglich ist.

 Signal Anzeige maximale Fläche ohne Verzerrung Unskalierte Wiedergabe
SD (480p)  ja  ja
SD (576p) ja ja
HD (720p) ja ja
HD (1080p) ja ja
Ultra HD, 4K nein nein
PC (4:3) ja ja
PC (16:10) ja ja
PC (16:9) ja ja
Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

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9 Gedanken zu „Test EIZO EV2495-BK: Genialer Monitor für (Home-)Office-Umgebungen“

  1. Funktioniert der im Monitor integrierte KVM Switch auch dann, wenn man jeweils zwei Kabel für die Bildsignal- und USB-Verbindung zu zwei Geräten verwendet? Also wenn beispielsweise der Computer per HDMI- und USB-Kabel und das Notebook per DP- und USB-Kabel am Monitor angeschlossen wird. Leider unterstützen meine Geräte noch kein DP über USB-C

    Antworten
    • Genau die gleiche Konstellation wollte ich auch nutzen. Das funktioniert jedoch nicht. In der Anleitung findet sich versteckt auf Seite 29 noch folgende Beschreibung, d.h. Umschaltung des USB auf den USB-C Port erfolgt nur bei Zuspielung des Bildes über USB-C:

      KVM Funktion:

      „On“:
      Die USB-Anschlüsse werden automatisch umgeschaltet, wenn die Eingangssignale umgeschaltet werden. Sie können zudem USB-Geräte wie eine Maus oder eine
      Tastatur an den Monitor anschließen und von beiden PCs aus verwenden.
      Die Kompatibilität von Eingangssignalen und USB-Anschlüssen ist wie folgt.
      HDMI, DisplayPort : USB Typ-B (Ausgang)
      USB Type-C : USB Type-C (Ausgang)

      „Off“
      Aktiviert USB Type-C (Ausgang) unabhängig vom Eingangssignal.

      Antworten
      • Danke für die Antwort! Das dachte ich mir schon fast, schade dass das nicht so ganz durchdacht zu sein scheint. Dann wäre in diesem Fall die einzige Lösung, den Computer beispielsweise mit einer DeLock 89582 PCIe Karte für einen USB-C (inkl. DP Alt Mode) nachzurüsten. Die Karte kostet natürlich auch nicht gerade wenig.

        Antworten
    • Ja, kann ich bestätigen, dass bei blauen/orangenen Farben (z.B. Standard Windows 10 Hintergrund) vertikale Linien sichtbar sind. Es fällt besonders deutlich auf, wenn man daneben einen Monitor stehen hat, der das Problem nicht hat. Ich werde daher meine beiden bestellten Monitore wohl zurückschicken, zumal mich auch noch die nicht nutzbare KVM Funktionalität stört, wenn man keine USB-C Signalquelle hat. In der Preisklasse ist das für mich nicht akzeptabel.

      Antworten
    • Ich habe dieses Problem leider auch mit den Eizo EV-2495. Habe jetzt schon den zweiten Monitor bei dem dieses Problem vorhanden ist. Sind davon alle Monitore des Models betroffen?

      @Frank und @Sebastion: Habt Ihr Alternativen gefunden oder mittlerweile Monitore ohne diesen Bildfehler ergattern können?

      Antworten

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