Graustufen
Mit dem Schwarzstabilisator gibt es beim LG 27GN880 eine Option, um die Schwarzstufendarstellung zu beeinflussen. Werkseitig ist der Wert auf 50 gestellt. Mit dieser Einstellung können wir auf unserem Testbild Schwarzstufen ab Stufe 3 erkennen. In 5er-Schritten kann der Wert von 0 bis 100 verändert werden. Eine Erhöhung auf 55 hat noch kaum Auswirkungen auf die Schwarzstufendarstellung. Mit den Optionen 60 und 65 passiert hingegen die größte Veränderung. Nun sind auf unserem Testbild alle Schwarzstufen klar und deutlich zu erkennen – jedoch mit dem Nachteil, dass die Anzeige an Kontrast verliert.
Für die Weißstufendarstellung zeichnet der Kontrastregler verantwortlich. Dieser ist werkseitig auf 70 eingestellt, und wir können auf unserem Testbild eine Abstufung bis 253 erkennen. Erhöhen wir den Kontrast auf 71, sind Weißstufen noch bis 252 vom Hintergrund zu unterscheiden. Wird der Kontrast auf 72 gestellt, hat das jedoch gravierende Auswirkungen, und Weißstufen sind nun nur noch bis 248 erkennbar. Wir empfehlen daher, den Kontrast auf 70 zu belassen und nur im Bedarfsfall maximal auf 71 zu erhöhen.
Beim LG 27GN880 ändert sich die subjektiv hervorragende Bildqualität auch nach Profilierung und Kalibration kaum. Vereinzelt kann in Farbverläufen minimales Banding beobachtet werden, und Schwarzstufen sind auf unserem Testbild ab Stufe 4 erkennbar.
Ausleuchtung
Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so, wie man es mit bloßem Auge sieht; hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.
Die Ausleuchtung des Displays gelingt dem LG 27GN880 sehr gut. Erwähnenswert ist eigentlich nur eine geringe Aufhellung am unteren Display-Rand, die aber nicht störend auffällt. Jene Aufhellungen, die in den Display-Ecken zu sehen sind, kommen nicht von der Hintergrundbeleuchtung, sondern sind der IPS-Technologie geschuldet.
Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.
Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
Im Datenblatt gibt der Hersteller für den LG 27GN880 ein statisches Kontrastverhältnis von 1000:1 an. Unseren Messungen nach kann dieser Wert nicht ganz erreicht werden. Wir messen ein durchschnittliches Kontrastverhältnis von 870:1. Grund hierfür ist der hohe Schwarzpunkt, der sich zwischen 0,46 und 0,08 cd/m² bewegt. Dafür liegt die maximal gemessene Helligkeit bei 401 cd/m², wohingegen LG nur 350 cd/m² nennt.
Nach Reduzierung der Hintergrundbeleuchtung auf 0 % messen wir noch eine Leuchtdichte von 69,5 cd/m². Damit bietet der LG 27GN880 einen großen Helligkeitsregelungsbereich von über 330 cd/m².
Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert.
Die durchschnittliche Abweichung der Helligkeit zum in der Display-Mitte gemessenen Referenzwert beträgt beim LG 27GN880 10,85 %, und die höchste Abweichung mit 21,36 % messen wir in der oberen linken Display-Ecke. Beide Werte sind als befriedigend zu werten.
Bei der Farbreinheit zeigt der Proband ein ähnliches Verhalten. Eine durchschnittliche Abweichung von 1,41 Delta C ist zwar noch gut, die höchste Abweichung von 3,45 Delta C in der rechten unteren Display-Ecke kann aber nur als befriedigend gewertet werden. Mit freiem Auge sind jedoch noch keine Verfärbungen oder Abschattungen zu beobachten.
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der LG 27GN880 besitzt eine leicht matte Oberfläche mit dezenten mikroskopischen Vertiefungen zur Diffusion. Im Datenblatt des Monitors wird die Oberflächenvergütung mit „Hard Coating (3H) Anti-glare“ bezeichnet. In der Praxis werden Lichtreflexionen, solange keine zu helle direkte Lichteinstrahlung erfolgt, effektiv abgeschwächt.
Blickwinkel
Auch beim LG 27GN880 beobachten wir das übliche Blickwinkelverhalten von IPS-Panels. Zweifellos ein Pluspunkt ist die sehr stabile Farbwiedergabe aus nahezu jedem Blickwinkel. Seitlich von der zentralen Betrachtungsposition abweichend, nimmt der Kontrast etwas ab, der Weißpunkt bleibt aber nahezu gleich. Ähnliches Verhalten zeigt der Monitor mit Blick von oben oder unten auf das Display. Hier ist neben dem Kontrastverlust eine geringe Gelbeinfärbung zu beobachten.
Aufhellungen dunkler Tonwerte aus dem Winkel – ein typisches Verhalten der IPS-Technologie – fallen beim LG 27GN880 etwas stärker aus, vor allem wenn von oben auf das Display geschaut wird. In dunklen Szenen kann dieser Effekt mitunter störend wirken, da sich die Anzeige zu den Bildschirmrändern hin aufhellt.
Hi,
Danke für den Mega Test. Habe ihn mir aufgrund dessen gekauft. Ich finde das Bild sieht etwas blass aus und mit HDR Einstellung zu hell. Gibts irgendwo ein Farbschema, das man sich herunterladen oder irgendwie installieren kann?
Lg Sebastian
Ich bin von dem integrierten Standfuß eigentlich auch begeistert gewesen: bis ich feststellte, dass die Pivot-Funktion nur in eine Richtung (wie abgebildet: Gegenuhrzeigersinn) möglich ist. Ich kann also nichtmal zwei dieser Monitore nebeneinander hochkant drehen – ohne den „dicken“ Logo-Rahmen dazwischen zu haben.
Dafür ist es vielleicht 100° – also die gewünschte Parallelität sollte erreichbar sein.
Vom Lieferumfang sehr positiv finde ich, dass das externe Netzteil mit einem Verlängerungskabel kommt.
Ja, so sehe ich das mit den i-Tüpfelchen.
Ich bin mir sicher, dass der LG 27GL850-B das 4K-Signal der PS5 intern auf 1440p downscalen kann. Jetzt stellt sich mir die Frage, ob der 27 GN880 das ebenfalls kann? Ist jemand in der Lage, mir da weiterzuhelfen?