Farbmetrische Tests
Farbraumvergleich in Lab (D50)
Die folgenden Darstellungen basieren auf den farbmetrischen Daten nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt. Das Bezugsweiß für die Aufbereitung in Lab ist D50 (adaptiert mit Bradford).
Weißes Volumen: Bildschirmfarbraum
Schwarzes Volumen: Referenzfarbraum
Buntes Volumen: Schnittmenge
Vergleichsziel: sRGB
sRGB: 99 % Farbraumabdeckung
DCI-P3: 91 % Farbraumabdeckung

LG bescheinigt offenbar allen Bildschirmen mit Nano-IPS-Panel eine Abdeckung des DCI-P3-Farbraums von 98 %, so auch dem 27GN880. Unsere Messungen ergeben eine Abdeckung von 91 %, was aber immer noch ein sehr gutes Ergebnis ist. Den sRGB-Farbraum deckt der Monitor mit 99 % so gut wie vollständig ab. Selbst den Adobe-RGB-Farbraum berücksichtigt der Proband immerhin noch mit 85 %. Ein ausgezeichnetes Ergebnis für einen Gaming-Bildschirm, der sich zweifellos auch für die Bildbearbeitung anbietet.
Messungen vor Kalibration und Profilierung
Dynamische Regelungen werden, sofern möglich, vor den nachfolgenden Tests deaktiviert.
Werkseinstellung (Bildmodus „Spieler1“)
Im werkseitig eingestellten Bildmodus „Spieler1“ zeigt der LG 27GN880 bereits eine sehr gut abgestimmte Graubalance mit einem durchschnittlichen Delta C von 0,39. Allerdings liegt die Range mit 1,99 Delta C etwas zu hoch, wodurch ein sehr gutes Gesamtergebnis knapp verfehlt wird.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
sRGB-Bildmodus im Vergleich mit sRGB
Überzeugen kann auch der sRGB-Modus des LG 27GN880. Hier hat LG im Vergleich zu Vorgängermodellen nachgebessert und reduziert auch automatisch die Helligkeit – in diesem Fall auf 13 %. Die Leuchtdichte beträgt nun 121 cd/m², kann aber geändert werden. Graubalance und Farbwerte liefern in diesem Modus ebenfalls ein gutes Gesamtresultat.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Messungen nach Kalibration und Profilierung
Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt. Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.
Profilvalidierung
Die Profilvalidierung zeigt, dass keine Nichtlinearitäten vorliegen und das Matrix-Profil den Zustand des LG 27GN880 sehr exakt beschreibt.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Nach Profilierung und Kalibration verpasst der LG 27GN880 nur denkbar knapp ein sehr gutes Gesamtergebnis. Der Durchschnitt der Farbwerte liegt bei 0,28 Delta E, jener der Graubalance bei 0,43 Delta C, was in beiden Fällen einem ausgezeichneten Wert entspricht. Lediglich die Range der Grauachse liegt mit 1,46 Delta C minimal zu hoch.
Bei unserem Testgerät war dieses Ergebnis mit folgenden Einstellungen möglich: Helligkeit 17, Rot 50, Grün 50, Blau 49, Kontrast 70, Gradation „Modus 2“, Farbtemperatur „Benutzer“.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Interpolation
Mit der Option „Seitenverhältnis“ kann der Anwender Einfluss auf die Darstellung einer interpolierten Auflösung nehmen. Der LG 27GN880 bietet die Auswahl „Vollbild“ und „Original“ an. „Vollbild“ ist dabei die Werkseinstellung. Allerdings stellt der Monitor jede Auflösung pixelgenau dar, wenn keine Vollbildanzeige über die Grafikkarte erzwungen wird. Ob „Vollbild“ oder „Original“ als Seitenverhältnis im OSD ausgewählt ist, hat dabei keine Wirkung. Möchte man eine interpolierte Auflösung bildschirmfüllend anzeigen lassen, muss in der NVIDIA-Systemsteuerung die Skalierung auf „Seitenverhältnis“ oder „Vollbild“ eingestellt sein.
Beim LG 27GN880 steht auch noch ein Schärferegler zur Verfügung. Werkseitig ist dieser auf 50 eingestellt und kann in 10er-Schritten von 0 bis 100 verändert werden. Bei einer interpolierten Anzeige ist es problemlos möglich, den Wert bis 100 anzuheben. Der Schärferegler steht auch bei nativer Auflösung zur Verfügung, hier sollte der Wert 60 allerdings nicht überschritten werden, da ansonsten unschöne Überschärfungen die Folge sind.
Reaktionsverhalten
Der 27 Zoll große Gaming-Monitor LG 27GN880 aus der UltraGear-Modellreihe besitzt ein flaches Display mit 16:9-Format. Die native Auflösung beträgt 2560 x 1440 Pixel (WQHD) und erlaubt eine maximale Bildrate von 144 Hz. Wir haben den Bildschirm in WQHD bei 60 Hz und 144 Hz am DisplayPort untersucht. Der Proband wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Der Messwert Color to Color (CtC) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen monochromatischen Helligkeitssprüngen hinaus, schließlich sieht man am Bildschirm in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren. Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.
Im Datenblatt des LG 27GN880 gibt der Hersteller eine Reaktionszeit von 1 ms (GtG) an. Der Monitor bietet eine vierstufige Pixelbeschleunigung („Reaktionszeit“ im Monitormenü genannt) mit den Einstellungsmöglichkeiten „Aus“, „Normal“, „Schnell“ und „Schneller“. In der Werkseinstellung ist die Pixelbeschleunigung auf „Schnell“ eingestellt. Die Overdrive-Funktion ist in den Bildmodi „Spieler1“, „Spieler2“, „FPS“ und „RTS“ verfügbar und individuell einstellbar.
Hi,
Danke für den Mega Test. Habe ihn mir aufgrund dessen gekauft. Ich finde das Bild sieht etwas blass aus und mit HDR Einstellung zu hell. Gibts irgendwo ein Farbschema, das man sich herunterladen oder irgendwie installieren kann?
Lg Sebastian
Ich bin von dem integrierten Standfuß eigentlich auch begeistert gewesen: bis ich feststellte, dass die Pivot-Funktion nur in eine Richtung (wie abgebildet: Gegenuhrzeigersinn) möglich ist. Ich kann also nichtmal zwei dieser Monitore nebeneinander hochkant drehen – ohne den „dicken“ Logo-Rahmen dazwischen zu haben.
Dafür ist es vielleicht 100° – also die gewünschte Parallelität sollte erreichbar sein.
Vom Lieferumfang sehr positiv finde ich, dass das externe Netzteil mit einem Verlängerungskabel kommt.
Ja, so sehe ich das mit den i-Tüpfelchen.
Ich bin mir sicher, dass der LG 27GL850-B das 4K-Signal der PS5 intern auf 1440p downscalen kann. Jetzt stellt sich mir die Frage, ob der 27 GN880 das ebenfalls kann? Ist jemand in der Lage, mir da weiterzuhelfen?